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Wie kann man Diabetes vorbeugen?


Sind Süßigkeiten wirklich so schlimm?
Experte verrät, wie Sie Diabetes am besten vorbeugen

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 25.07.2017Lesedauer: 3 Min.
Experte verrät, wie Sie Diabetes am besten vorbeugenVergrößern des BildesNicht alleine Süßigkeiten sind an einer Diabeteserkrankung schuld. (Quelle: fizkes/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Der Typ-2-Diabetes tritt meist im Erwachsenenalter auf. Nicht nur erbliche Faktoren spielen bei der Entstehung der Zuckerkrankheit eine bedeutende Rolle. Auch eine ungesunde Lebensweise begünstigt Diabetes – und erhöht langfristig das Risiko für Schäden an Gefäßen und Nerven. Die besten Tipps, um zu hohen Blutzuckerwerten vorzubeugen.

Die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin, das den im Blut befindlichen Zucker (Glukose) in die Körperzellen schleust. Bei Typ-2-Diabetes ist dieser Vorgang gestört. Zum einen entwickeln die Körperzellen eine Insulinresistenz und der Zucker kann nicht mehr in ausreichendem Maß in die Zellen transportiert werden. Er verbleibt im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt.

Typ-2-Diabetes: Zwei Mechanismen lassen den Blutzucker ansteigen

Zum anderen lässt die Funktion der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse nach. Sie werden unempfindlicher gegenüber Zucker und schütten in Folge weniger Insulin aus. Auch das lässt den Blutzucker ansteigen. "Diese beiden Vorgänge entwickeln sich unbemerkt über viele Jahre hinweg", weiß Professor Baptist Gallwitz von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). "Oft wird die Diagnose der Erkrankung erst viele Jahre nach ihrem Ausbruch gestellt – meist im Zusammenhang mit einer Folgeerkrankung wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall."

Hohe Blutzuckerwerte führen zu Entzündungsreaktionen

Dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte lösen Entzündungsreaktionen im Körper aus und beeinflussen bestimmte Stoffwechselvorgänge negativ. Es kommt zu chemischen Reaktionen in den Körperzellen. Die Folge sind unter anderem Zellschäden und Ablagerungen an den Zellwänden, sogenannte Plaques. "Zudem werden die Körperflüssigkeiten zäher und wichtige Bau- und Botenstoffe, etwa für die Nerven, können nicht mehr ausreichend transportiert werden. Das ist ein Grund, warum ein fortgeschrittener Diabetes die Nerven angreift", sagt Gallwitz.

Zu viel Zucker überfordert die Zellen

Während sich erbliche Einflussgrößen in Bezug auf das Diabetes-Risiko nicht beeinflussen lassen, trägt ein gesunder Lebensstil erheblich zur Vorbeugung der Erkrankung bei – und kann einen beginnenden Diabetes sogar wieder zurückdrängen. "Wichtig hierbei ist vor allem, den Blutzuckerspiegel möglichst normal zu halten. Ein dauerhaft erhöhter Zuckerwert überfordert die insulinproduzierenden und die zuckeraufnehmenden Zellen", erklärt Gallwitz. "Sie müssen sich das in etwa so vorstellen: Wenn bei Ihnen ständig das Telefon klingelt, haben Sie irgendwann auch keine Lust mehr, den Hörer abzunehmen."

Sport ist ein echter Diabetes-Killer

Doch wie kann man die Zuckerwerte positiv beeinflussen und den Zuckerstoffwechsel am besten unterstützen? Laut dem Experten ist vor allem wichtig, das Gewicht auf einem normalen Niveau zu halten. Bewegung spielt hierbei eine bedeutende Rolle: "Es gibt Untersuchungen, die gezeigt haben, dass man sein Diabetes-Risiko um bis zu 60 Prozent senken kann, wenn man über fünf Jahre hinweg jeden Tag 30 Minuten Sport treibt", erklärt der Diabetologe.

Ideal ist eine Mischung aus Ausdauer- und Kraftsport. Während Ausdauersport überflüssige Kalorien verbrennt, den Kreislauf fit hält und die Stoffwechselvorgänge im Körper stärkt, lässt Kraftsport die Muskeln wachsen. Das steigert den Kalorienverbrauch, unterstützt die Zuckerverarbeitung im Körper und entlastet die Bauchspeicheldrüse. "Sport ist sowohl in der Prävention als auch bei einem beginnenden oder bereits länger bestehenden Diabetes deutlich effektiver als Medikamente", betont Gallwitz.

Die richtige Ernährung stärkt die Bauchspeicheldrüse

Eine gesunde und kalorienreduzierte Ernährung ist die zweite wichtige Einflussgröße im Kampf gegen Übergewicht und somit auch gegen Diabetes. "Es sind nicht Zucker oder Fett oder bestimmte Speisen allein, die das Diabetes-Risiko erhöhen, sondern eine insgesamt zu hohe Kalorienzufuhr und ungesunde Ernährungsweise. Mit jedem Kilogramm zu viel steigt auch das Risiko zu erkranken", sagt Gallwitz.

Wer seine insulinproduzierenden Zellen entlasten möchte, sollte zu langsam verwertbaren Kohlenhydraten greifen. Vollkorn etwa wird deutlich langsamer aufgespalten als Weißmehlprodukte. Der Zucker kommt Häppchenweise ins Blut und überfordert die Bauchspeicheldrüse daher nicht. Süßigkeiten und Limonaden hingegen sind für die Bauchspeicheldrüse eine Herausforderung.

Zigaretten und Alkohol sind Gift im Kampf gegen Diabetes

Der Verzicht auf Zigaretten sowie eine geringe Alkoholzufuhr spielen im Kampf gegen die Zuckerkrankheit ebenfalls eine Rolle. Das Risiko für Gefäßschäden – die mit Herzinfarkt, Schlaganfall und Gefäßverschlüsse einhergehen können – sowie ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko sind bei Rauchen und Diabetes deutlich gesteigert, da beide Faktoren Gefäßkomplikationen begünstigen. Es gibt zudem Hinweise, dass Zigaretten die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin senken. "Alkohol stößt ebenfalls Stoffwechselvorgänge an, die einen Diabetes begünstigen. Zudem ist Alkohol sehr kalorienreich, ähnlich wie Fett", sagt der Experte.

Diabetes-Warnzeichen sind zu Beginn unauffällig

Zu Beginn merkt der Betroffene von einem Diabetes nichts. Laut dem Experten zeigt sich die Zuckerkrankheit oftmals lediglich über eine verminderte Leistungsfähigkeit oder häufige Harnwegsinfekte. Mit fortschreitendem Verlauf gehören ein vermehrter Harndrang, ein starkes Durstgefühl, Heißhungerattacken, eine unerklärbare Gewichtsabnahme, aber auch Wadenkrämpfe, schlecht heilende Wunden und Müdigkeit zu den wichtigsten Warnzeichen. Da die Symptome so unspezifisch sind, rät der Experte, ab dem 35. Lebensjahr regelmäßig die Blutzuckerwerte untersuchen zu lassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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