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Krankheiten & Symptome | Bluthochdruck senken - natürlich oder mit Medikamenten


Krankheiten & Symptome
Bluthochdruck senken - natürlich oder mit Medikamenten

01.11.2018Lesedauer: 4 Min.
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Betroffene können selbst viel dazu beitragen, den Bluthochdruck in den Griff zu bekommen oder sogar zu senken. Kardiologen empfehlen:

  • Regelmäßig bewegen: drei bis vier Mal wöchentlich für 30 bis 60 Minuten Joggen, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen; dazu zählen aber auch Treppensteigen oder der Weg zum Bus
  • Gewicht reduzieren: Der Verlust von fünf Kilogramm Körpergewicht kann den Blutdruck bereits um fünf bis zehn mmHg reduzieren (optimal ist ein Body-Mass-Index zwischen 23 und 27)
  • Gesund essen: 75 Prozent Gemüse, Obst und Salat
  • Stressabbau durch Yoga, Meditation, Autogenes Training oder andere Entspannungsmethoden

Wichtig: Zeigen die Alltagstipps Erfolg und sinken die Blutdruckwerte, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Er kann die Dosierung der verschriebenen Medikamente anpassen. Auf keinen Fall dürfen Präparate eigenmächtig reduziert oder gar abgesetzt werden, da dies gesundheitliche Folgen haben kann.

Bluthochdruck senken durch Ernährung

Der Blutdruck lässt sich mit der richtigen Ernährung durchaus nach unten korrigieren. Besonders wirksam sind kaliumreiche und natriumarme Lebensmittel wie Bananen, Gemüse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Reis und Getreide. Empfehlenswert ist zudem eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Gemüse und Obst.

Beim Mineralwasser sollten Bluthochdruckpatienten darauf achten, dass es weniger als 100 mg Natrium pro Liter enthält. Auch Koffein sorgt dafür, dass der Blutdruck steigt – Kaffee, schwarzer Tee oder Energydrinks sollten daher nur in Maßen getrunken werden.

Weitere Lebensmittel, die sich positiv auf den Blutdruck auswirken sind:

  • Rote-Bete-Saft: ein halber Liter pro Tag
  • Schwarzer Tee oder Hibiskustee: pro Tag drei Tassen
  • Milch und Käse: zwei Gläser Milch und drei Scheiben Gouda täglich
  • Joghurt: 400 Gramm Naturjoghurt pro Woche
  • Vollkornprodukte und Haferflocken: drei Portionen pro Tag
  • Walnüsse: ein Teelöffel Walnußöl und neun Walnüsse täglich
  • Chili: nach Belieben (das enthaltene Capsaicin entspannt die Blutgefäße)

Ein ideales Hausmittel gegen Bluthochdruck ist ausreichend Schlaf. Laut der Deutschen Hochdruckliga haben Menschen, die regelmäßig weniger als sechs Stunden schlafen, ein Risiko von bis zu 60 Prozent, einen erhöhten Blutdruck zu entwickeln. Kommen gleichzeitig noch Einschlaf- oder Durchschlafstörungen hinzu, steigt das Risiko für eine Hochdruckerkrankung um das Vierfache.

Auch Haustiere wirken sich positiv aus: Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass schon das bloße Zusammenleben mit einem Hund den Blutdruck senkt und das Herzinfarktrisiko verringert. Hinzu kommt die Bewegung, die ein Hund einfordert: Durch Spazierengehen, Stöckchen werfen oder mit dem Hund spielen, bleiben Sie fit.

Bluthochdruck und Salz

Wissenschaftler diskutieren seit Jahren, wie groß der Einfluss von Kochsalz auf den Blutdruck ist. Tatsächlich gibt es salzsensitive Menschen, deren Blutdruck durch viel Salz im Essen ansteigt; bei anderen zeigt sich keine Wirkung. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass zwischen 30 und 50 Prozent der Bluthochdruckpatienten sensibel auf Speisesalz reagieren.

Das meiste Salz – etwa 75 bis 90 Prozent – nehmen wir über verarbeitete Lebensmittel und Essen außer Haus auf. Verarbeitete Lebensmittel sind neben Fertigprodukten auch Brot, Käse und Wurstwaren. Besteht das Frühstück aus einem Wurst- und einem Käsebrot nimmt der Körper bereits 2,5 Gramm Salz zu sich. Ein Teller Chili con Carne zu Mittag enthält weitere 4,6 Gramm. Abends eine asiatische Nudelsuppe (3,6 Gramm) addiert die zugeführte Salzmenge am Tag auf 10,7 Gramm – und entspricht damit dem durchschnittlichen Salzverzehr der Deutschen pro Tag.

Die Empfehlung bei hohem Blutdruck lautet: Mehr als sechs Gramm Kochsalz sollten täglich nicht verzehrt werden. Viel weniger sollte es aber auch nicht sein. Studien haben nämlich gezeigt, dass zu wenig Salz genau so ungesund ist wie zu viel.

Bluthochdruck mit Tabletten senken

Es gibt mehrere Gruppen von blutdrucksenkenden Medikamenten. Oft verschreiben Ärzte eine Kombination aus mehreren Tabletten, weil sie sich in der Wirkung gut unterstützen. Mittlerweile gibt es die gängigsten Wirkstoffe gegen Bluthochdruck aber auch als Kombipräparate. Je nach Medikament unterscheidet sich der Zeitpunkt der Einnahme – wassertreibende Tabletten gegen Bluthochdruck sollten verständlicherweise besser morgens eingenommen werden. Andere Blutdrucksenker werden zum Essen oder erst abends eingenommen.

Am häufigsten werden folgende Medikamente bei Bluthochdruck eingesetzt:

  • ACE-Hemmer
  • Betablocker
  • Diuretika
  • Kalzium-Antagonisten
  • Renin-Hemmer
  • Sartane (AT 1-Rezeptorblocker)

ACE-Hemmer werden häufig Diabetikern und Menschen mit Herz- und Nierenschäden verordnet. Sie senken nicht nur den Blutdruck, sondern haben auch spezifische Wirkungen auf die jeweiligen Organe. Sie können beispielsweise eine Verschlechterung diabetischer Nierenschäden verzögern. ACE-Hemmer sollen das Entstehen des Hormons Angiotensin II verhindern, das die Gefäße verengt und so den Blutdruck hochtreibt. Sie werden häufig in Kombination mit einem Diuretikum oder Kalziumantagonisten verordnet.

Betablocker verlangsamen den Herzschlag und blockieren die Beta 1-Rezeptoren am Herzen, an denen sonst Stresshormone wie Adrenalin oder Noradrenalin andocken, die den Blutdruck erhöhen. Sie werden oft Patienten verschrieben, die bereits Ablagerungen an den Herzkranzgefäßen haben, an Herzmuskelschwäche oder Herzrhythmusstörungen leiden oder einen Herzinfarkt hatten. Sie wirken in dem Fall lebensverlängernd, da sie das Fortschreiten solcher Erkrankungen verzögern. Sie sind nicht geeignet für jüngere Bluthochdruckpatienten, die viel Sport treiben.

Diuretika entwässern den Körper und steigern so die Ausscheidung von Salz. Dadurch nimmt die Menge der Blutflüssigkeit im Körper ab, was die Gefäßwände entlastet und erweitert. Sie werden häufig bei Herzmuskelschwäche verordnet und in niedriger Dosis in Kombination mit anderen Blutdrucksenkern, da sie deren Wirkung verstärken.

Kalziumantagonisten hemmen das Einströmen des Kalziums in die Muskelzellen der Gefäße. So entspannen und erweitern sich die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt. Je nach Medikament ist die Wirkung verschieden, manche erweitern die Gefäße, bei anderen wird zusätzlich der Herzschlag verlangsamt und abgeschwächt. Kalziumantagonisten sind bei fast allen Patienten gut wirksam und können gut mit anderen Medikamenten kombiniert werden.

Renin-Hemmer sollen ähnlich wie ACE-Hemmer das Entstehen des Hormons Angiotensin II verhindern. Sie regulieren den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt im Körper und beeinflussen damit den Blutdruck. Sie werden häufig in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Präparaten verabreicht.

Sartane sind eine Weiterentwicklung der ACE-Blocker. Sie verhindern nicht die Entstehung von Angiotensin II, sondern blockieren dessen Effekte an den Rezeptoren im Gewebe. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass sie die Schlaganfallhäufigkeit reduzieren und dabei helfen, Organe und Gefäße vor Verkalkung zu schützen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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