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Studie: Telemedizin kann Leben retten


Studie: Telemedizin kann Leben retten

Von dpa
27.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Sendestation: Sie ermöglicht die Eingabe der allgemeinen Befindlichkeit und fungiert als Hub, der die medizinischen Geräte mit dem Mobilfunknetz verbindet.Vergrößern des BildesSendestation: Sie ermöglicht die Eingabe der allgemeinen Befindlichkeit und fungiert als Hub, der die medizinischen Geräte mit dem Mobilfunknetz verbindet. (Quelle: Christoph Soeder/dpa-bilder)
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Der Patient mit dem schwachen Herzen lebt auf dem Land, weit weg von den nächsten Spezialisten. Könnten Experten auch von Berlin aus helfen?

Ärzte und Pfleger der Berliner Charité haben Herzpatienten in Deutschland aus der Ferne überwacht und mit dem Verfahren Todesfälle verhindert. Studienergebnisse zeigten erstmals, dass Telemedizin bei Hochrisikopatienten mit Herzschwäche zu einem längeren Leben und weniger Aufenthalten im Krankenhaus führe, sagte Charité-Studienleiter Friedrich Köhler am Montag in Berlin.

Die Effekte seien sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten beobachtet worden, betonte der Ärztliche Direktor der Universitätsklinik, Ulrich Frei. Die Studie erschienen im Fachjournal "The Lancet".

Patienten sendeten ein Jahr lang Daten nach Berlin

An der sogenannten Fontane-Studie nahmen 1.500 Herzschwächepatienten aus 13 Bundesländern nach der Krankenhausentlassung teil. Diese Herzschwächepatienten hätten üblicherweise ein hohes Risiko, bald wieder eingeliefert zu werden oder zu sterben, sagte Kardiologe Köhler. An der Fernüberwachung nahm rund die Hälfte der Patienten teil, die andere Hälfte wurde konventionell versorgt. Es sei eine der größten Studien zum Thema Telemedizin weltweit, sagte Köhler.

Mit einem Technik-Set sendeten die Patienten, die vor allem aus Nordbrandenburg kamen, ein Jahr lang täglich Daten nach Berlin. Etwa EKG-Werte, Blutdruck, Gewicht und eine Einschätzung zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand. Die Geräte wurden den Angaben zufolge so konzipiert, dass auch ältere Menschen sie nach einer kurzen Schulung bedienen können.

Waren Werte auffällig, reagierten Ärzte und Pfleger in einem rund um die Uhr besetzten Charité-Zentrum. Zum Beispiel, indem sie telefonisch eine Anpassung der Medikamentendosis empfahlen oder gleich die Retter alarmierten. Köhler betonte, anhand der Daten zeigten sich Verschlechterungen wie Wassereinlagerungen, noch bevor Patienten Symptome bemerkten.

Das Ergebnis: Während in der Kontrollgruppe elf von 100 Herzschwäche-Patienten in einem Jahr starben, waren es in der von der Charité überwachten Gruppe acht pro 100. Auch verbrachten Patienten aus der Telemedizingruppe weniger Tage im Krankenhaus als konventionell versorgte Patienten.

Herzschwäche ist der häufigste Grund für Krankenhausaufnahmen

Vor Ort hatten die Herzkranken weiter ihre Ärzte als Ansprechpartner. Hinzu kamen monatliche Telefonate mit der Charité. Köhler sprach von einem "Sicherheitsnetz" für Patienten, was zu einer hohen Akzeptanz der täglichen Messungen beigetragen habe. Dadurch hätten sich zudem auch Lebensstiländerungen ergeben, zum Beispiel seien Medikamente regelmäßig genommen und Trinkmengen angepasst worden.

Die Rolle des Landarztes werde durch die Unterstützung der Experten massiv gestärkt, betonte Thomas Rachel, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium. Er sehe in Telemedizin ein wichtiges Element, um die Lücke in der Versorgung zwischen Stadt und Land zu schließen. Das Ministerium unterstützte die Studie mit 10,2 Millionen Euro. Weitere 4,5 Millionen für Technik kamen vom Land Brandenburg. Auch Krankenkassen kooperierten mit den Forschern.

Nach Charité-Angaben leiden 1,8 Millionen Deutsche unter Herzschwäche. Es sei der häufigste Grund für Krankenhausaufnahmen. Nach Klinikangaben soll noch untersucht werden, wie nachhaltig der Krankheitsverlauf bei den Patienten beeinflusst wurde und welche Einsparungen für das Gesundheitssystem möglich sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • dpa
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