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Zahnprobleme im Alter: Was die Zahngesundheit gefährdet


Zahnarzt gibt Vorbeuge-Tipps
Diese Zahnprobleme drohen im Alter

  • Ann-Kathrin Landzettel
Von Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 27.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Frau hat Zahnschmerzen: Mit zunehmendem Alter treten Zahnprobleme immer häufiger auf.Vergrößern des Bildes
Mit zunehmendem Alter treten Zahnprobleme immer häufiger auf. (Quelle: fizkes/getty-images-bilder)

Mit zunehmendem Alter werden Zahnprobleme häufiger – und bleiben oft lange unerkannt. Vor allem Zahnfleischentzündungen stellen ein Risiko für die Zahngesundheit dar.

Welche Zahnprobleme im Alter drohen, erklärt Dr. Jochen H. Schmidt, zahnärztlicher Leiter des Carree Dental in Köln im Interview mit t-online.

t-online: Warum ist Parodontitis im Alter ein so großes Problem?

Dr. Jochen H. Schmidt: Durch ihren langsamen und anfangs schmerzlosen, nahezu symptomlosen Verlauf bleibt die Parodontitis oft lange unauffällig und wird daher oft erst sehr spät erkannt. Insbesondere wenn die Patienten nicht regelmäßig zur Vorsorge kommen. Man schätzt, dass etwa drei von vier Erwachsenen im Laufe ihres Lebens an Parodontitis leiden - häufig ohne es zunächst zu wissen. Während im mittleren Alter etwa jeder zweite betroffen ist, sind es bei den Senioren sogar etwa zwei Drittel.

Welche Warnzeichen deuten auf eine Parodontitis hin?

Anfangs macht sich die Zahnfleischerkrankung durch Rötungen und Schwellungen des Zahnfleischs bemerkbar. Ein weiteres Alarmzeichen ist blutendes Zahnfleisch beim Zähneputzen. Zudem können auch unangenehmer Mundgeruch und gelockerte Zähne auf eine parodontale Erkrankung hinweisen.


Mundtrockenheit wird mit zunehmendem Alter ebenfalls ein Thema. Was sind die Ursachen?

Jeder vierte Erwachsene leidet hin und wieder unter Mundtrockenheit. Meist stecken harmlose Ursachen dahinter - etwa Erkältungen oder das Atmen durch den Mund während der Nacht. In manchen Fällen verursacht eine falsch sitzende Zahnprothese Probleme bei der Speichelproduktion. Häufig betroffen sind zudem ältere Menschen, da sie vielfach nicht ausreichend trinken. Außerdem nehmen sie oft die Speichelproduktion hemmende Medikamente ein, wie etwa Bluthochdruckmittel oder Antidepressiva. Bei Frauen kommt es hormonell bedingt in den Wechseljahren häufig zu einer reduzierten Speichelproduktion.

Wann sollte man mit Mundtrockenheit einen Zahnarzt aufsuchen?

Hält die Mundtrockenheit länger als drei bis vier Wochen an, sollten Sie medizinischen Rat einholen. Kommen gar Symptome wie Heiserkeit, Zungenbrennen oder Schmerzen im Mundbereich hinzu, sollten Sie umgehend zum HNO-Arzt oder Hausarzt gehen. Möglicherweise stecken hinter der Mundtrockenheit ernsthafte Erkrankungen, etwa Entzündungen der Speichel- oder Schilddrüsen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Parkinson.

Welche Risiken für Zähne und Zahnfleisch gehen mit Mundtrockenheit einher?

Speichel hält die Mundhöhle feucht und schützt die Schleimhäute vor dem Austrocknen. Des Weiteren tötet Speichel Krankheitserreger wie Bakterien in der Mundhöhle ab, neutralisiert zahnschmelzgefährdende Säuren und versorgt die Zähne mit Kalzium. Ohne Speichel würden unsere Zähne nach wenigen Monaten ihren schützenden Zahnschmelz verlieren.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Sekundärkaries"?

Bei Sekundärkaries handelt es sich um eine erneut auftretende Karies. Betroffen sind meist Zähne, die aufgrund früherer Karies bereits mit Füllungen oder Kronen versorgt wurden. Oftmals wird diese schleichende dentale Gefahr auch als Randkaries bezeichnet, da meist winzige undichte Randspalten zwischen Zahnersatz und der verbliebenen Zahnsubstanz betroffen sind. Vielfach wird Sekundärkaries auch bei wurzelbehandelten Zähnen festgestellt.


Warum wird mit zunehmendem Alter oft eine Zahnprothese notwendig?

Oftmals führt mangelnde Mundhygiene über Jahre zu Karies und Parodontitis, die häufigsten Gründe für Zahnverlust und eine Zahnprothese im Alter. Vor allem Menschen, die pflegebedürftig werden, haben erfahrungsgemäß häufig Probleme mit der regelmäßigen Zahnpflege sowie regelmäßigen professionellen Kontrollen. Oft sind auch Angstpatienten betroffen, die manchmal über viele Jahre keinen Zahnarzt aufgesucht haben. Erfahren Sie hier, zehn spannende Fakten zu Zahnprothesen.

Warum benötigen Diabetiker oft Zahnprothesen?

Experten gehen davon aus, dass Diabetespatienten dreimal häufiger von einer bakteriellen Entzündung des Zahnbetts betroffen sind als andere Menschen. Bei ihnen verläuft die Zahnfleischentzündung meist relativ schwer und führt außergewöhnlich oft zu Zahnverlust. Chronisch hohe Blutzuckerwerte schädigen die Blutgefäße. Das Zahnfleisch wird anfälliger für Entzündungen des Zahnbetts. Zudem wirkt die Parodontitis-Therapie bei Diabetikern nachweislich nicht so gut wie bei anderen Patienten.


Was sind die wichtigsten Zahnpflegetipps für "reife Zähne"?

Um den Patienten bis ins hohe Alter die eigenen Zähne bestmöglich zu erhalten, ist ein Prophylaxe-Programm wichtig, das auf die Bedürfnisse und Ansprüche älterer Menschen zugeschnitten ist. Unerlässlich ist eine gründliche Mundhygiene. Vor allem bei einem hohen Wurzelkariesrisiko empfiehlt sich der Einsatz fluoridhaltiger Zahnpasten und elektrischer Zahnbürsten. Einen Test von elektrischen Zahnbürsten finden Sie hier. Spezielle Putztechniken ermöglichen bei eingeschränkten manuellen Fähigkeiten eine gründliche Reinigung. Empfehlenswert sind zudem professionelle Zahnreinigungen und regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Schmidt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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