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Corona-Pandemie | Impf-Nasenspray: Gibt es bald neue Hoffnung?


Nur ein paar Sprühstöße
Forscher entwickeln Impf-Nasenspray gegen Corona

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow

Aktualisiert am 05.04.2021Lesedauer: 2 Min.
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Nasenspray: Deutsche Wissenschaftler entwickeln einen Spray-Impfstoff gegen Covid-19.Vergrößern des Bildes
Nasenspray: Deutsche Wissenschaftler entwickeln einen Spray-Impfstoff gegen Covid-19. (Quelle: nensuria/getty-images-bilder)

Ein Piks in den Oberarm – und der Geimpfte soll vor einem schweren Covid-19-Verlauf geschützt sein. Doch die Impfstoffdosen sind noch immer knapp. Gibt es mit Impf-Nasensprays bald neue Hoffnung?

Ein Sprühstoß in die Nase und die Impfung ist erledigt. Diese Methode ist keinesfalls neu. Gegen Influenza-Viren gibt es bereits Nasenspray-Impfstoffe, die sehr gut funktionieren. Seit 2012 sind sie für Kinder und Jugendliche zugelassen.

Nun werden auch gegen Corona Impfstoffe entwickelt, die über die Nase verabreicht werden sollen. Forscher aus Finnland etwa stehen mit ihrem Mittel kurz vor den klinischen Studien, nachdem dieses bei Tierversuchen überzeugen konnte.

Deutsche forschen an Nasenspray-Impfstoffen gegen Corona

Auch in Deutschland forschen Wissenschaftler seit einiger Zeit an einem Nasalimpfstoff gegen Corona. An der Uniklinik Tübingen entwickelt Professor Ulrich Lauer zusammen mit einer Forschungsgruppe den nasalen Covid-19-Impfstoff "vir4vac".

Im sächsischen Radebeul bei Dresden arbeitet das Pharmaunternehmen Ribboxx Pharmaceuticals ebenfalls an einem Corona-Impfstoff für die Nase, wie der MDR berichtet. Die Entwicklung ist offenbar schon vergleichsweise weit. Das Nasenspray könne bei vier Grad Celsius Kühlschranktemperatur bis zu drei Jahre lang gelagert werden. Es fehle noch die Finanzierung, aber dann könnte die klinische Studie beginnen, sagte Geschäftsführer Jacques Rohayem dem MDR.

Impfen durch die Nase bietet mehrere Vorteile

Professor Lauer vom Universitätsklinikum Tübingen erklärte bereits im Sommer 2020 in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung", dass ein Corona-Nasenspray durch den Einsatz im Nasen-Rachenraum eine sehr gute Möglichkeit wäre, sogenannte Superspreader "unschädlich" zu machen: "Mit einem Impfstoff per Nasenspray kann möglicherweise die Anzahl an 'Superspreadern', die besonders viele andere Menschen anstecken, auf null reduziert werden." Der Grund: Durch die Impfung per Spray könnten sich im Nasen-Rachenraum weniger Viren halten und somit nicht größer verbreitet werden.

Außerdem hätten viele Menschen Angst vor Spritzen, wenn aber ein Nasenspray zur Verfügung stünde, müsse niemand mehr gepikt werden, so Lauer. Hinzu kommt, dass die Sprays deutlich günstiger und einfacher anzuwenden sind – und damit auch in weniger entwickelten Gegenden flächendeckend einsetzbar wären.

Experte dämpft Hoffnung an schnell verfügbaren Nasalimpfstoff

So schnell werden Impf-Nasensprays gegen Covid-19 wohl aber nicht zur Verfügung stehen. Die Forschung und Entwicklung dazu seien Lauer zufolge aufwändiger als bei per Spritze verabreichten Impfstoffen. Auch spätere Studien können Jahre dauern und dann müssten die Wirkstoffe erst einmal durch den Zulassungsprozess. "Wir werden ungefähr zwei bis zweieinhalb Jahre brauchen, bis wir einen ersten Menschen probeweise impfen können. In vier Jahren könnte unser Impfstoff fertig sein", kündigte Professor Lauer 2020 im Interview an.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Robert Koch-Institut
  • MDR: "Biotec-Firma aus Dresden arbeitet an Impfstoff als Nasenspray", 29.03.2021
  • Neue Osnabrücker Zeitung: "Corona Impfstoff per Nasenspray?", 28.08.2020
  • Eigene Recherche
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