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Blasenkrebs: Tumor bleibt oft lange unentdeckt | Symptome & Behandlung


Blasenkrebs bleibt oft lange unentdeckt

t-online, nho

Aktualisiert am 23.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Blase: Ein Tumor wird hier häufig spät entdeckt.Vergrößern des BildesBlase: Ein Tumor wird hier häufig spät entdeckt. (Quelle: Srisakorn/getty-images-bilder)
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Blasenkrebs ist eine der heimtückischsten Krebsarten. Jahrelang kann ein bösartiger Tumor unbemerkt in der Blase wachsen. Ein Urologe erklärt, woran Sie die Krankheit frühzeitig erkennen.

Mehr als 29.000 Mal pro Jahr erhalten Menschen hierzulande die fose Blasenkrebs. Tückisch ist, dass der Tumor im Frühstadium kaum eindeutige Symptome hervorruft. Auch Schmerzen treten eher selten auf.

Was ist Blasenkrebs? Bei Harnblasenkrebs, einem sogenannten Harnblasenkarzinom, handelt es sich um einen bösartigen Tumor in der Harnblase.

Symptome: Vorsicht bei Blut im Urin

An welchen Symptomen Blasenkrebs dennoch erkennbar ist, erklärt Professor Dr. Christian Wülfing, Chefarzt der Urologie an der Asklepios Klinik Altona. "Am häufigsten ist Blut im Urin", so der Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Urologie.

Betroffene sollten bei einer Rot- oder Braunfärbung des Urins daher immer einen Arzt aufsuchen. Auch Schmerzen beim Wasserlassen können ein Anzeichen für Blasenkrebs sein. Im fortgeschrittenen Stadium der Krebserkrankung kommen meist Schmerzen im Unterleib und der Nierengegend hinzu.

Ein Früherkennungstest wie der Urintest "NMP22", der in einer Urinprobe eine von Tumoren vermehrt gebildete Substanz nachweisen soll, ist dem Urologen zufolge bislang nicht sehr zuverlässig.

Ursachen: Rauchen ist Risikofaktor Nummer eins

Warum Geschwülste in der Harnblase und den Harnwegen entstehen, ist noch unklar. Wissenschaftliche Untersuchungen haben einige Faktoren nachweisen können, die das Erkrankungsrisiko für Blasenkrebs erhöhen, schreibt die Deutsche Krebshilfe in ihrem Ratgeber.

Der größte Risikofaktor für ein Blasenkarzinom ist "ganz klar" Rauchen, so Professor Dr. Wülfing. Auch Passivrauchen erhöht das Risiko, denn die krebserregenden Substanzen des Zigarettenrauches werden von der Niere aus dem Blut gefiltert und gelangen mit dem Urin in die Blase, wo sie die Schleimhaut schädigen. Experten schätzen, dass etwa 30 bis 70 Prozent aller Blasenkrebserkrankungen auf das Rauchen zurückzuführen sind.

Chemische Substanzen als Auslöser für Blasenkrebs

Bei machen beruflichen Tätigkeiten sind die Beschäftigten bestimmten chemischen Stoffen wie aromatischen Aminen und Anilin-Farbstoffen ausgesetzt, die das Blasenkrebsrisiko erhöhen können. Gefährdet sind der Deutschen Krebshilfe zufolge unter anderen:

  • Chemiearbeiter
  • Maler und Lackierer
  • Automechaniker
  • Beschäftigte in der Gummiverarbeitung
  • Beschäftigte in der Stahl- und Lederindustrie
  • Friseure
  • Zahntechniker

In diesen Branchen gilt Blasenkrebs als anerkannte Berufskrankheit. Heutzutage gibt es verbesserte Sicherheitsvorkehrungen für den Umgang mit solchen Substanzen am Arbeitsplatz. Aber auch im privaten Alltag kommen viele Menschen mit krebserregenden Stoffen in Kontakt. So stehen chemische Haarfärbemittel unter Verdacht, das Blasenkrebsrisiko zu erhöhen.

Weitere Risikofaktoren für Blasenkrebs sind:

  • chronische Blasenentzündungen
  • Blasensteine und Dauerkatheter
  • Einnahme von Schmerzmedikamenten mit dem Wirkstoff Phenazetin
  • über viele Jahre anhaltende Infektionskrankheiten wie Bilharziose

Männer erkranken häufiger an Blasenkrebs

Männer erkranken laut der Deutschen Krebshilfe mehr als doppelt so oft an Blasenkrebs wie Frauen. Das liege daran, dass Männer mehr rauchen. Doch die Zahl der Neuerkrankungen bei Frauen steigt, "vermutlich weil auch der Anteil der weiblichen Raucher gestiegen ist in den vergangenen 30 bis 40 Jahren", erklärt der Urologe.

Behandlung ist abhängig vom Tumorstadium

Ob ein Verdacht auf Blasenkrebs begründet ist, kann der Arzt durch Analyse des Urins, Tast- und Ultraschalluntersuchungen, Blasenspiegelung und eine Röntgenkontrastdarstellung der Nieren und Harnwege feststellen. Die Mehrzahl der Blasentumoren werden in einem Stadium erkannt, in dem sie noch oberflächlich wachsen und operativ entfernt werden können.

"Es folgt meistens eine endoskopische Operation, bei der über eine Blasenspiegelung Gewebe des Tumors 'ausgeschält' wird", sagt Professor Dr. Wülfing. Diese Methode werde auch transurethrale Blasentumorresektion – kurz TURB – genannt.

Auch mit einer Chemotherapie oder Strahlentherapie der Harnblase kann der Krebs im Frühstadium behandelt werden. Ist er schon fortgeschritten, muss die Harnblase jedoch entfernt werden. Dann bekommen die Patienten einen Blasenersatz und es wird ein sogenanntes Urostoma gelegt. Das Urostoma ist eine künstliche Harnausleitung durch die Bauchdecke, durch das der Urin dann ausgeschieden wird.

Wird der Blasenkrebs erst spät erkannt, kann dieser das Muskel- und Lymphgewebe befallen. Ist dies der Fall kann auch eine Blasenentfernung nicht mehr helfen und der Krebs endet tödlich. In Deutschland sterben rund 4.000 Menschen im Jahr an einem Tumor in der Harnblase.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
  • Deutsche Krebshilfe
  • Deutsches Krebsforschungszentrum
  • Eigene Recherche
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