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Leser zu Corona-Einschränkungen: "Durch Reiseidioten ums Reiseglück gebracht"


Leser zu inländischen Reisebeschränkungen
"Ich will nicht durch Party-Idioten um mein Reiseglück gebracht werden"

Von Charlotte Janus

Aktualisiert am 07.10.2020Lesedauer: 3 Min.
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Frau in häuslicher QuarantäneVergrößern des Bildes
Frau in häuslicher Quarantäne: Auch diverse t-online-Leser sind durch die neuen Maßnahmen für Reisen aus inländischen Risikogebieten betroffen. (Quelle: LucaLorenzelli/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Für Menschen aus regionalen Risikogebieten gelten inzwischen innerhalb Deutschlands Reisebeschränkungen. Drei betroffene t-online-Leser berichten, warum sie nur wenig Verständnis für die neuen Regeln haben.

Zunächst hatten Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz entschieden, dass Einreisende aus innerdeutschen Risikogebieten in eine zweiwöchige Quarantäne müssen. Nun ist zudem ein bundesweites Beherbergungsverbot für Menschen aus Risikoregionen innerhalb Deutschlands beschlossen worden. Auch einige t-online-Leser sind von den neuen Einschränkungen betroffen. Sie berichten von gescheiterten Urlaubsplänen und dem Besuch der betagten Mutter, der genau zum falschen Zeitpunkt stattfand.

t-online-Leserin Anita C.-L. aus Berlin wollte nach Amrum reisen

"Ich lebe in der Großstadt Berlin im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Wie kann ein anderes Bundesland sich herausnehmen, Einreisebeschränkungen für Bezirke der Stadt einzuführen?

Die Herbstferien stehen vor der Tür, Familien beherzten die Empfehlung von Herrn Minister Spahn, im nächsten Urlaub, 'die Schönheit Deutschlands zu genießen'. Sie buchten Reisen an Nord- und Ostsee, um noch einmal vor dem Winter 'frische Luft' zu atmen. Zum Teil wurde dafür gespart, obwohl es nicht leicht ist in diesen Zeiten.

Ich habe für mich mit anderen Mitgliedern des Heimatvereins Wilmersdorf eine einwöchige Reise nach Amrum gebucht – auch, um dem dortigen 'Berlin-Wilmersdorfer Nordseeheim' noch eine kleine Einnahme zu verschaffen. Viele Einrichtungen für Kinder-, Jugend- und Seniorenreisen mussten große Einbußen hinnehmen. Sie alle brauchen jede Einnahme.

Ich bin 85 Jahre alt und wäre sehr traurig, könnte ich nicht den kleinen Erholungsurlaub genießen. Alle Kosten wären dann auch verloren, weil Pandemien bei Reiserücktrittsversicherungen ausgeschlossen sind. Ich will nicht durch Party-Idioten um mein Reiseglück gebracht werden."

t-online-Leser Michael G. wollte mit der Familie nach Föhr reisen

"Für diese Woche hatte ich mit meiner Frau und meiner erwachsenen Tochter einen Urlaub auf Föhr gebucht. Wir wohnen in Berlin. Meine Frau und ich wohnen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, meine Tochter ein paar Straßen weiter im angrenzenden Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist zum Risikogebiet erklärt worden.

Meine Frau und ich müssten bei der Einreise nach Schleswig-Holstein erst einmal in 14-tägige Quarantäne. Unsere Tochter könnte allerdings fahren, da ihr Bezirk Steglitz-Zehlendorf nicht als Risikobezirk eingestuft wurde. Wohl gemerkt: Es trennen uns etwa drei Kilometer.

Föderalismus in allen Ehren, aber diese Regelung bestraft gerade die, die sich an Auflagen und Regeln gehalten haben. Wo sind die eigentlichen Bestrafungen und Sanktionen für die Menschen, die leichtsinnig diese Pandemie durch ihre Maskenverweigerung und Teilnahme an Party-Massen vorantreiben?"

t-online-Leserin Stephanie A. muss in Quarantäne, nachdem sie ihre Mutter besucht hat

"Ich bin 54 Jahre alt und lebe in Bad Segeberg (Schleswig-Holstein). Meine Mutter, 86 Jahre, lebt noch in meiner Heimatstadt Hamm (Nordrhein-Westfalen). Einmal im Monat besuche ich sie für mehrere Tage. Dann gilt es nicht nur einiges zu erledigen, sondern es geht auch um das Verbringen gemeinsamer Lebenszeit und die persönliche Ansprache. Leider hielt ich mich gerade bei meiner Mutter auf, als die aus dem Ruder gelaufene Großhochzeit für einen unrühmlichen Anstieg der Corona-Fallzahlen sorgte.

Nach meiner Rückkehr sollte mein direkter Weg in meine Wohnung führen. Anschließend sollten 14 Tage häusliche Quarantäne folgen. (...) Ich habe in Hamm nicht Trallafitti gemacht, sondern mich um meine betagte Mutter gekümmert!

Hinzu kam, dass ich wegen dieser unvorhergesehenen Misere einen lange geplanten Kurzurlaub mit meiner besten Freundin aus Berlin nicht antreten konnten. Wir wollten uns für fünf Tage in Bremerhaven treffen. Stornokosten: knapp unter 300 Euro.

Ich bin Erwerbsminderungsrentnerin mit chronischer Schmerzstörung und Depression. Finanziell bin ich nicht auf Rosen gebettet und hätte die Auszeit mit meiner Freundin dringend für mein eigenes Wohlergehen benötigt!"

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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