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Iran: Polizei setzt offenbar Drohnen bei Protesten ein


Revolte im Gottesstaat
Iranische Polizei setzt offenbar Drohnen bei Protesten ein

Von dpa, reuters
30.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Proteste im IranVergrößern des BildesDie Proteste im Iran: Sie richten sich gegen das Regime, nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Haft der Sittenpolizei. (Quelle: Uncredited/AP/dpa/dpa-bilder)
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Die Proteste im Iran gehen mittlerweile in die siebte Woche. Einem Bericht zufolge soll die Polizei nun auf Drohnen setzen, um das Geschehen besser überblicken zu können.

Die iranische Polizei setzt einem Medienbericht zufolge Drohnen ein, um die systemkritischen Proteste zu kontrollieren. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim – die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarden gilt – sollen die Drohnen besonders den Spezialeinheiten dabei helfen, das Geschehen effektiver zu beobachten und auch von Demonstrierenden selbstgebastelte Bomben ausfindig zu machen. Um welche Drohnen es sich bei den Polizeieinsätzen handelt, ließ Tasnim offen.

Die Polizei und Sicherheitskräfte behaupten, dass die Demonstrierende vermehrt mit Molotowcocktails öffentliche Einrichtungen in Brand setzen. Auch seien einige von ihnen bewaffnet und hätten in den vergangenen Wochen mindestens 27 Sicherheitskräfte getötet. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Beobachter sehen Gewaltbereitschaft aufseiten der Demonstranten jedoch als eine Reaktion auf das brutale Vorgehen der Polizei.

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Der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini Mitte September gilt als Auslöser der seit Wochen anhaltenden Massenproteste im Iran gegen den autoritären Kurs der Regierung. Die Vereinten Nationen zeigten sich zuletzt "zunehmend besorgt" über Berichte über tote Demonstrierende.

"Wir verurteilen alle Vorfälle, die den Tod oder ernste Verletzungen von Protestierenden zur Folge haben, und betonen erneut, dass Sicherheitskräfte alle nicht notwendige oder unangemessene Gewalt gegen friedliche Demonstranten unterlassen müssen", sagte ein UN-Sprecher am Freitag (Ortszeit) in New York.

Sorge vor Einsatz des Militärs

Die Proteste im Iran gehen mittlerweile in ihre siebte Woche und bislang hat der Sicherheitsapparat es nicht geschafft, sie unter Kontrolle zu bringen. Es wird daher befürchtet, dass die iranische Führung demnächst auch das Militär und die Revolutionsgarden gegen die Demonstrierenden einsetzen könnte.

Teheran macht die "Feinde" des Landes, allen voran die Erzfeinde USA und Israel, für die Unruhen verantwortlich. Diese hätten im Iran Söldner angeheuert, um das islamische Herrschaftssystem zu schwächen. Die Forderung der Bürger nach mehr Freiheit wurde bislang als ausländische Verschwörung bezeichnet – und ignoriert.

Hunderte Journalisten fordern Freilassung von Kolleginnen

Mehr als 300 iranische Journalisten fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme die Freilassung von zwei ihrer Kolleginnen. "Etemad" und andere Zeitungen veröffentlichten den Aufruf am Sonntag. Niloofar Hamedi und Elaheh Mohammadi waren wegen ihrer Berichterstattung über den Tod von Mahsa Amini in Polizeigewahrsam festgenommen worden.

Hamedi hatte ein Foto von Aminis Eltern auf Twitter veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie sie sich in einem Krankenhaus in Teheran umarmen, während ihre Tochter im Koma lag. Mohammadi schrieb über Aminis Beerdigung in ihrer kurdischen Heimatstadt Sakes. Der iranische Geheimdienst und der Nachrichtendienst der einflussreichen Revolutionsgarden beschuldigten die beiden am Freitag, Agenten des US-Geheimdienstes CIA zu sein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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