t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomePolitikAuslandTerrorismus

Anti-IS-Strategie "ist höchst fehlerhaft"


Experten warnen
Anti-IS-Strategie "ist höchst fehlerhaft"

Von dpa
15.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Ein Peschmerga-Kämpfer beim Einsatz gegen die IS-Terroristen. Bislang hat der Kampf gegen den Terror kaum Erfolge erzielt.Vergrößern des BildesEin Peschmerga-Kämpfer beim Einsatz gegen die IS-Terroristen. Bislang hat der Kampf gegen den Terror kaum Erfolge erzielt. (Quelle: dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die bisherigen Anstrengungen, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu schlagen, haben nach Ansicht von Experten zu nichts geführt. Im Gegenteil: Die Organisation sei anpassungsfähig und die Suche nach Verbündeten kompliziert, so das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS). Vor allem das Schicksal des syrischen Machthabers Assad bestimme über den weiteren Erfolg der Mission.

"Die Koalition hat es nicht geschafft, entscheidende Erfolge gegen den IS zu erringen", heißt es in einem jüngst veröffentlichten Bericht. IISS-Nahostexperte Emile Hokayem geht davon aus, dass die De-Facto-Teilung Syriens und des Iraks vorerst nicht rückgängig gemacht werden könne. Um die Ausbreitung der IS-Terroristen zu verhindern, müsse der Westen sich auch dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad entgegenstellen.

Komplizierte Suche nach Verbündeten

"Die derzeitige Strategie ist höchst fehlerhaft", sagte Hokayem in London. Um dem IS standzuhalten, sei der Westen auf die Kurden und auch auf sunnitische Muslime angewiesen. Daher müsse der Westen "politisch tun, was es braucht, um die Kurden auf seiner Seite zu halten."

Zusätzlich sei die Hilfe sunnitischer Muslime nötig, um zu verhindern, dass die Terroristen sich weiter in sunnitischen Gebieten ausbreiteten. "Und wenn man sunnitische Araber an Bord holen will, braucht man eine politische und militärische Lösung, um das Schicksal Assads in Angriff zu nehmen", sagte Hokayem. Vor dieser "harten Wahrheit" drücke sich der Westen.

Auf der anderen Seite habe sich der IS, der über geschätzt 25.000 Kämpfer verfüge, als "anpassungsfähig und robust" erwiesen, heißt es im Bericht. Die starke Präsenz in lokalen und internationalen Medien, zu der etwa die brutalen Enthauptungen von Geiseln beigetragen hätten, mache die Gruppe für potenzielle Dschihadisten attraktiv.

Putin steht auf Assads Seite

Der russische Präsident Wladimir Putin hat derweil die internationale Gemeinschaft zum gemeinsamen Kampf gegen die Terrormiliz aufgefordert. "Wir unterstützen die Regierung in Syrien in ihrem Widerstand gegen die terroristische Aggression und leisten auch weiterhin die nötige militär-technische Hilfe", sagte Putin in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe. "Wir rufen andere Länder auf, sich uns anzuschließen", so Putin.

Russland hatte sich zuletzt mehrfach dafür ausgesprochen, eine internationale Koalition im Kampf gegen den IS zu bilden. Putin will daran auch Assad sowie die "gesunde Opposition" des Landes beteiligen. Assad sei zur Zusammenarbeit bereit, betonte Putin. Die USA sehen die Initiative skeptisch und warnen vor einer militärischen Unterstützung Assads.

Schwere Vorwürfe gegen die USA

Putin wies unterdessen Vorwürfe des Westens zurück, Russland sei wegen seiner Unterstützung für Assad mitverantwortlich für den Flüchtlingsstrom. Es seien andere, die die Lage in Syrien, im Irak, in Afghanistan und weiteren Ländern destabilisiert hätten. "Nicht wir haben dort die staatlichen Machtinstitutionen zerstört und ein Machtvakuum geschaffen, das nun die Terroristen füllen", sagte er.

"Wenn Russland Syrien nicht unterstützen würde, dann wäre die Lage in dem Land noch schlimmer (...), und es gäbe noch mehr Flüchtlinge", sagte Putin. Er warf den USA vor, bei ihrer Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten gezielt auf radikale Kräfte zu setzen, um unliebsame Regierungen zu stürzen.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website