Nur noch Platz zwei Geert Wilders rutscht in Umfragen ab

In zwei Wochen wird in den Niederlanden ein neues Parlament gewählt. Der Rechtspopulist Geert Wilders hat in Umfragen erneut in der Wählergunst verloren.
Die Wilders-Partei für die Freiheit ist nun erstmals in diesem Jahr auf Platz zwei hinter der rechtsliberalen Regierungspartei VVD von Ministerpräsident Mark Rutte abgerutscht. Nach dem am Mittwoch veröffentlichten Peilingwijzer, der Analyse der sechs wichtigsten Umfragen, würde die VVD nun mit rund 16,3 Prozent stärkste politische Kraft werden, Wilders Partei für die Freiheit käme demnach auf etwa 15,7 Prozent.
Wilders polarisiert mit hartem Anti-Islam-Kurs
Auch bei einem Wahlsieg am 15. März ist es unwahrscheinlich, dass Wilders an einer Koalition beteiligt würde. Fast alle Parteien schlossen eine Zusammenarbeit mit ihm aus. In den Umfragen gehen die Werte für den Rechtspopulisten seit Beginn des Jahres zurück.
Wilders versucht, im Wahlkampf mit einem harten Anti-Islam-Kurs zu punkten. Zuletzt hatte er Marokkaner als "Abschaum" bezeichnet, der die Straßen unsicher mache. Der umstrittene Politiker wird wegen seiner harten Aussagen gegen den Islam von Islamisten bedroht und steht unter strengstem Personenschutz. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass ein Sicherheitsbeamter vertrauliche Informationen weitergegeben haben soll.
Rückkehr in den öffentlichen Wahlkampf
Wilders hatte daher in der vergangenen Woche seine öffentlichen Auftritte ausgesetzt. Jetzt will er den Wahlkampf wieder aufnehmen. "Der Wähler will uns sehen, und wir den Wähler auch", teilte Wilders mit. Nach Medienberichten wurde sein Personenschutz nun mit Elite-Beamten der Militärpolizei verstärkt.
Drei Schicksalswahlen in Europa
Die Wahl in den Niederlanden ist die erste von drei Abstimmungen in einem EU-Gründungsmitglied in diesem Jahr. Auch in Frankreich und in Deutschland, wo ebenfalls neue Parlamente gewählt werden, setzen rechtspopulistische Parteien wie der Front National und die AfD auf eine Kombination aus Anti-EU-Kurs und Abgrenzung gegen Ausländer, um Wähler zu gewinnen.