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Papst mahnt "gekreuzigte Menschenwürde" an


Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen
Papst Franziskus beklagt "gekreuzigte Menschenwürde"

Von ap
16.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Osternacht im Vatikan.Vergrößern des BildesOsternacht im Vatikan. (Quelle: Andrew Medichini/dpa-bilder)
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Ungerechtigkeit und Korruption waren die Themen, die Papst Franziskus bei einer Osterandacht am Samstag in den Vordergrund rückte. Zudem rief er die Gläubigen dazu auf ihre "Elfenbeintürme" zu verlassen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren wegen der Anschläge in Ägypten besonders hoch.

In einem feierlichen Gottesdienst zur Auferstehung Christi hat Papst Franziskus die Situation von Flüchtlingen, Armen und Menschen angeprangert, die am Rand der Gesellschaft stehen. Am Samstagabend sagte er mit Blick auf Ungerechtigkeit und Korruption, dass deren Menschenwürde jeden Tag "gekreuzigt" werde.

Mit einer einzelnen großen Kerze in den Händen schritt das katholische Kirchenoberhaupt den Mittelgang des abgedunkelten Petersdoms in Rom entlang, um so die Dunkelheit nach der Kreuzigung von Jesus am Karfreitag zu symbolisieren. Als Franziskus den Altar erreichte, wurde das Licht als Symbol der Wiederauferstehung wieder angestellt. Franziskus erinnerte an die biblische Szene, in der zwei Frauen trauernd zum Grab Jesu gehen.

Appell an die Nächstenliebe

Deren Verzweiflung könne auch heute noch, jeden Tag in den Gesichtern jener gesehen werden, die Opfer von Armut, Ausbeutung und Ungerechtigkeit seien. Franziskus sagte, es seien auch solche Gesichter zu sehen, denen Verachtung entgegengebracht werde - etwa, weil sie Flüchtlinge seien.

Er forderte die Katholiken auf, die Mauern aufzubrechen, die sie in ihrem "sterilen Pessimismus" gefangen hielten. Er prangerte die "vorsichtig erbauten Elfenbeintürme" an, die Menschen vom Leben isolierten. Der zwanghafte Wunsch nach Sicherheit sowie grenzenloser Ehrgeiz führten dazu, dass die Würde anderer beschädigt würde.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen nötig

Der Gottesdienst fand angesichts der jüngsten Terroranschläge in Europa unter strengeren Sicherheitsvorkehrungen als üblich statt. Hintergrund war auch der Doppelanschlag auf koptische Kirchen in Ägypten an Palmsonntag mit 45 Toten. Christen dort feierten ihre ersten Ostergottesdienste ebenfalls unter strengen Bedingungen: Mindestens acht Leibwächter umrahmten den koptisch-christlichen Patriarchen Tawadros II., als er am Samstag die Sankt-Markus-Kathedrale in Kairo betrat.

Künftig weitere Angriffe auf Christen

Tawadros hatte während seiner Karfreitagspredigt angekündigt, dass die feierlichen Aspekte von Ostern wegen der Trauer um die Opfer der beiden Anschläge in diesem Jahr abgesagt würden. Am Sonntag vor einer Woche hatten Selbstmordattentäter zwei Kirchen in Alexandria und Tanta angegriffen. Die Terrormiliz Islamischer Staat bekannte sich zu den Taten und kündigte weitere Angriffe auf Christen an.

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