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Skandal-Aussagen: Außenminister der Philippinen sieht Hitler als Vorbild


Skandal-Aussagen in Berlin
Philippinischer Minister sieht Hitler als Vorbild


Aktualisiert am 19.02.2019Lesedauer: 2 Min.
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Bekannt für pikante Aussagen: Außenminister Locsin beim ASEM-Gipfel im Oktober in Brüssel.Vergrößern des Bildes
Bekannt für pikante Aussagen: Außenminister Locsin beim ASEM-Gipfel im Oktober in Brüssel. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)

Skandal in der Hauptstadt: Der philippinische Außenminister würdigt bei der Eröffnung der Botschaft seines Landes Adolf Hitler.

Am Montag weihten die Philippinen die neuen Räume ihrer Botschaft in Berlin ein, dazu reiste auch der philippinische Außenminister Teodore L. Locsin Jr. an. In einem Interview, das er der ARD am Rande der Veranstaltung gab, bekräftigte er Aussagen des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte, der sich zustimmend auf Hitlers Massenmord bezogen hatte: "Ich habe das schon länger gesagt", sagte Locsin.

Duterte hatte 2016 in einer Rede gesagt: "Hitler hat drei Millionen Juden massakriert. Nun, es gibt (hier) drei Millionen Drogenabhängige. Ich würde sie gerne abschlachten". Tatsächlich hat das nationalsozialistische Deutschland unter Hitler etwa sechs Millionen Juden ermordet. Duterte sagte damals weiter, Deutschland habe Adolf Hitler gehabt – dann wies er mit dem Finger auf sich selbst, im Bezug auf die Philippinen. Die Aussage schlug hohe Wellen, und obwohl Duterte den Vergleich mit dem Holocaust später öffentlich bedauerte, hielt er an seiner grundlegenden Aussage fest.

Locsin ging in dem ARD-Interview noch weiter und beurteilte die Äußerungen als ein Erfolgsrezept des Präsidenten: "So hat er sich ausgedrückt. Seine Politik hat allen Umfragen nach größeres Vertrauen geschaffen. Warum sollten wir das aufgeben?" In seiner Rede bei der Einweihung erklärte er, dass er sich im UN-Menschenrechtsrat weiter für die Verfolgung "mit aller notwendigen Härte" gegen Kriminelle einsetzen werde.

Auswärtiges Amt weist Aussagen zurück

An der Botschaftseröffnung nahm auch der Protokollchef des Auswärtigen Amtes teil. Ein Sprecher des Außenministeriums wies die Aussagen Locsins jetzt gegenüber t-online.de scharf zurück: "Jeder Vergleich der einzigartigen Gräueltaten des Holocaust verbietet sich. Unabhängig davon gilt: Die mit dem sogenannten Krieg gegen Drogen zusammenhängenden Tötungen sind völlig inakzeptabel und stellen schwere Menschenrechtsverletzungen dar." Die Bundesregierung habe "das Vorgehen der philippinischen Regierung in dieser Kampagne von deren Beginn an konsequent kritisiert."


Auf den Philippinen hat der Regierungschef den Drogenabhängigen seit drei Jahren den Krieg erklärt: Präsident Rodrigo Duterte bekämpft die Süchtigen mit aller Härte, lässt sie teilweise auf Verdacht hin erschießen. Er prahlte auch öffentlich damit, in seiner Zeit als Bürgermeister der Stadt Davao eigenhändig Menschen erschossen zu haben.

Allein bis Mitte letzten Jahres wurden nach Angaben der Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" mehr als 12.000 angebliche Drogenabhängige und Dealer getötet.

Verwendete Quellen
  • FAZ-Bericht
  • Tagesschau-Blog-Bericht
  • Wochenkurier-Bericht
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