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Ukraine: TV-Sender in Kiew mit Granatwerfer beschossen


Vor Ausstrahlung kritischer Doku
TV-Sender in Kiew mit Granatwerfer beschossen

Von afp, dpa, dru

13.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Schäden an der Außenfassade: In Kiew ist das Gebäude des TV-Senders 112 Ukraine beschossen worden.Vergrößern des Bildes
Schäden an der Außenfassade: In Kiew ist das Gebäude des TV-Senders 112 Ukraine beschossen worden. (Quelle: Serg Glovny/ZUMA Wire/dpa)
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In der Ukraine bleibt die politische Lage extrem angespannt. Nun wurde ein Fernsehsender in der Hauptstadt angegriffen – kurz vor der Ausstrahlung einer umstrittenen Dokumentation.

In der Ukraine ist am Samstag eine Fernsehstation mit einem Granatwerfer beschossen worden. Die Behörden in Kiew sprachen von einem "terroristischen" Anschlag, nachdem der Sitz des TV-Senders 112 Ukraine in Kiew in der Nacht zum Samstag angegriffen worden war. Nach Angaben der Polizei gab es keine Verletzten, die Fassade wurde aber beschädigt. Der Sender hatte zuvor angekündigt, eine Dokumentation mit einem Interview mit Russlands Präsident Wladimir Putin ausstrahlen zu wollen.

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Der Sender gehört dem prorussischen Abgeordneten Taras Kozak. Die Fernsehstation war wenige Tage vor dem Angriff von der ukrainischen Staatsanwaltschaft verwarnt worden, nachdem sie die Ausstrahlung der Dokumentation des US-Regisseurs Oliver Stone über die Ukraine angekündigt hatte. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft sprach von einem "russischen Propagandafilm".

Sender gehört Kreml-Freunden

Eine Hauptfigur des Films ist der ehemalige Chef der Präsidialverwaltung unter Ex-Präsident Leonid Kutschma, der prorussische Politiker Viktor Medwedtschuk, dem eine Nähe zu dem Nachrichtensender zugeschrieben wird. Seine Partei Oppositionsplattform kann bei den in einer Woche angesetzten Parlamentswahlen damit rechnen, zweitstärkste Kraft zu werden. Die Partei wird offen vom Kreml unterstützt.

Der Sender teilte am Freitag mit, er habe "eine direkte Drohung mit einem physischen Angriff" von ultranationalistischen, ukrainischen Gruppen erhalten. Nach dem Angriff verzichtete der Sender auf die für Dienstag geplante Ausstrahlung der Dokumentation, um nach eigenen Angaben ein Verfahren und Sanktionen durch die ukrainischen Behörden zu vermeiden.


Zwischen der Ukraine und Russland besteht seit Jahren ein massiver Konflikt. Zuletzt aber gab es vorsichtigen Grund für Optimismus. Putin und der neue ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatten vor wenigen Tagen in einem ersten gemeinsamen Telefonat über den Konflikt in der Ostukraine gesprochen. Dort kämpfen ukrainische Soldaten seit fünf Jahren gegen prorussische Separatisten. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 13.000 Menschen getötet. Russland hatte zudem 2014 die ukrainische Halbinsel Krim annektiert.

Verwendete Quellen
  • Nacrichtenagenturen AFP, dpa
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