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Corona-Lage in Asien: Warum hat China die Krise so gut im Griff?


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Warum hat China die Corona-Krise so gut im Griff?

Von dpa, joh

Aktualisiert am 19.11.2020Lesedauer: 4 Min.
Eine Frau macht ein Foto von einem Covid-19-Modell: Etwa 4.700 Menschen starben in China bislang am Coronavirus.
Eine Frau macht ein Foto von einem Covid-19-Modell: Etwa 4.700 Menschen starben in China bislang am Coronavirus. (Quelle: VCG/imago-images-bilder)
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China ist bislang glimpflich durch die Corona-Krise gekommen. Das liegt nicht nur an den strengen Maßnahmen der Regierung, sondern auch am Einsatz von Medikamenten.

China hat seiner BevΓΆlkerung im Kampf gegen das Coronavirus einiges zugemutet. MillionenstΓ€dte wurden zum Teil ΓΌber Wochen abgeriegelt. Strikte Isolation, Massentests und eine praktisch lΓΌckenlose digitale Nachverfolgung von FΓ€llen haben dazu gefΓΌhrt, dass das Milliardenvolk besser durch die Krise gekommen ist als viele andere LΓ€nder – auch wenn dabei auf die PrivatsphΓ€re keine RΓΌcksicht genommen wurde.


Covid-19: Das sind die weltweiten Corona-Hotspots

Auf der ganzen Welt haben sich das Coronavirus und seine Mutationen verbreitet. Zahlen und Fakten zu der Pandemie sammelt die Johns-Hopkins-UniversitΓ€t. Dabei zeigt sich, welche LΓ€nder besonders mit dem Virus zu kΓ€mpfen haben.
Gesundheitsarbeiter gedenken im Zentrum von BogotΓ‘ ihren Kollegen, die an Covid-19 gestorben sind: Die Corona-Krise hat Kolumbien heftig getroffen – sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich. Das Land erlebt die erste Rezession seit mehr als 20 Jahren. Mehr als 4,9 Millionen Kolumbianer haben sich infiziert, mehr als 126.200 sind gestorben.
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China liegt mit knapp mehr als 90.000 Corona-Infektionen laut Johns Hopkins UniversitΓ€t (Stand: 17.November) vergleichsweise weit hinter anderen LΓ€ndern. Etwa 4.700 Menschen starben in China bislang am Coronavirus, mehr als 86.000 gelten derzeit als genesen.

Leben und Wirtschaft weitgehend normalisiert

Seit Monaten gibt es nach Angaben der FΓΌhrung in Beijing kaum noch neue Infektionen, so dass sich das Leben und die WirtschaftstΓ€tigkeit wieder normalisieren. Γ–konomen gehen davon aus, dass China in diesem Jahr die einzige große Volkswirtschaft sein wird, die das Jahr mit einem positiven Wachstum abschließen kann. Selbst in Wuhan, dem einstigen Epizentrum der Pandemie, wo das Virus im vergangenen Dezember weltweit zuerst nachgewiesen worden war, ist lΓ€ngst so etwas wie NormalitΓ€t zurΓΌckgekehrt.


Wuhan war die erste chinesische Stadt, die wegen des Virus ΓΌber Wochen komplett abgeschottet war. Von den mehr als 90.000 offiziell gemeldeten Infektionen in China gab es mehr als 50.000 allein in der Metropole. Dort gab es auch die meisten Toten: Mehr als 3.800 Menschen starben in Wuhan.

China verwendet nicht zugelassenes Mittel

Bislang gibt es zu Erfolgen bei Impfstoffstudien und der Zulassung eines Medikaments gute Nachrichten aus Deutschland, Russland und den USA. Doch wie sieht es in China aus? Noch im April hatte es so ausgesehen, als habe die Volksrepublik einen deutlichen Vorsprung. Das Unternehmen Sinovac Biotech testete schon vor Monaten die Wirksamkeit eines potenziellen Impfstoffs. Mindestens vier chinesische Impfstoffe seien inzwischen weit fortgeschritten, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Darunter einer der China National Biotec Group (CNBG), einer von CanSino Biologics sowie der von Sinovac. Sinovac und CNBG rechnen noch in diesem Monat mit ersten Versuchsdaten.

Obwohl es auch in China noch keinen zugelassenen Impfstoff oder ein Medikament gegen das Coronavirus gibt, sind einem Bericht der "New York Times" zufolge Tausende Menschen bereits mit einem Mittel behandelt worden. In der Stadt Yiwu im Osten Chinas gebe es eine Testreihe. 500 Dosen wurden laut "New York Times" dorthin geschickt – und innerhalb weniger Stunden aufgebraucht.

"Risiken sind nicht eindeutig aufgedeckt worden"

Probleme mit dem Wirkstoff sind bislang nicht ΓΆffentlich bekannt geworden. Kopien der von der "New York Times" ΓΌberprΓΌften Impfbewilligungsformulare fΓΌr einen Kandidaten enthielten keinen Hinweis darauf, dass sich das Mittel noch in der Testphase befindet. "Diese Art von Risiken sind nicht eindeutig aufgedeckt worden", sagte Yanzhong Huang der Zeitung, ein hochrangiger Mitarbeiter fΓΌr globale Gesundheit beim Rat fΓΌr auswΓ€rtige Beziehungen und Experte fΓΌr das Gesundheitswesen in China.

Es ist unklar, wie viele Menschen bereits einen Impfstoffkandidaten erhalten haben. China hat seit Juli Zehntausenden von Mitarbeitern staatlicher Unternehmen, Regierungsbeamten und FΓΌhrungskrΓ€ften von Unternehmen drei seiner vier Impfstoff-Kandidaten in der spΓ€ten Phase der Erprobung am Menschen, den sogenannten Phase 3-Studien, zur VerfΓΌgung gestellt. Sobald die Phase-3-Studien abgeschlossen sind, wΓΌrden die Unternehmen die Ergebnisse den AufsichtsbehΓΆrden der LΓ€nder vorlegen. Die BehΓΆrden wΓΌrden sie im Hinblick auf eine Zulassung ΓΌberprΓΌfen und bewerten. Wie sicher dieses Verfahren ist, ist bislang nicht bekannt.

Beijing behΓ€lt Impfstoff-Tester im Blick

Chinesische Lokalregierungen haben mitgeteilt, dass sie planen, die derzeitigen Impfstoffe mehr Menschen zur VerfΓΌgung zu stellen. Beijing sagt, dass es diejenigen, die die Impfstoffe erhalten haben, im Auge behΓ€lt, hat aber keine Einzelheiten bekannt gegeben.

Zhong Nanshan ist so etwas wie der Christian Drosten Chinas. Der fΓΌhrende Epidemiologe der Volksrepublik gab mit seinen RatschlΓ€gen schon die Richtung vor, als die Lungenkrankheit SARS sein Land 2003 heimsuchte. Damals sammelten die Chinesen wichtige Erfahrungen im Kampf gegen Coronaviren. Auch dieser Wissensvorsprung half dem Land, besser durch die Krise zu kommen als westliche LΓ€nder.

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China befΓΌrchtet keine zweite Welle

WÀhrend die "zweite Welle" in den USA und Europa wütet, kann Zhong Nanshan vor allem gute Nachrichten verbreiten. Er gehe nicht davon aus, dass es in China noch einmal zu einem großflÀchigen Corona-Ausbruch kommen wird, zitieren chinesische Staatsmedien den Star-Forscher. "Die derzeitige Lage in China ist sicher. Aber es war ein hart erkÀmpfter Sieg", fasst der 84-jÀhrige Arzt die Situation zusammen.

Noch immer kommt es gelegentlich zu lokal begrenzten AusbrΓΌchen, wie zuletzt etwa in der westlichen Region Xinjiang, wo mehr als 180 Infektionen gemeldet wurden. Oder in der KΓΌstenstadt Qingdao, in der sich ein gutes Dutzend Menschen in einem Krankenhaus mit dem Virus infiziert hatte.

In beiden FÀllen reagierten die Behârden mit enormen Gegenmaßnahmen: Knapp zehn Millionen Menschen wurden in Qingdao innerhalb von vier Tagen auf das Virus getestet. In Xinjiang mussten sich mehr als vier Millionen Menschen testen lassen, Hunderttausende wurden in einen neuen Lockdown geschickt. Im Rest Chinas kann das Leben derweil weiterlaufen.

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Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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Von Clara Lipkowski
Von Patrick Diekmann
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