Zusage bei G7-Gipfel Deutschland unterstützt Kampf gegen Corona mit "gewaltiger Summe"

Bislang haben reiche Länder bei der Impfstoffverteilung die Nase vorn. Die internationale Initiative Covax will das ändern – beim G7-Gipfel sicherte die Bundesregierung im Kampf gegen die Pandemie mehr Unterstützung zu.
Deutschland will den weltweiten Kampf gegen das Coronavirus mit weiteren 1,5 Milliarden Euro unterstützen. Eine entsprechende Zusage machte die Bundesregierung am Freitag beim digitalen Gipfel der G7-Gruppe, wie Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) in Berlin mitteilte. Er sprach von einer "gewaltigen Summe", mit der unter anderem die internationale Covax-Initiative unterstützt werden solle. Diese setzt sich für eine faire weltweite Verteilung der Corona-Impfstoffe ein.
"Damit erhöhen wir alleine die internationalen Mittel für Impfstoffe, Medikamente und Tests um über 30 Prozent", erklärte Scholz. "Nur mit Impfschutz überall auf der Welt sind wir sicher." Mit der Zusage mache Deutschland klar: "Wir stehen an der Seite der ärmsten Länder."
Reiche Länder haben mehr Impfdosen als Einwohner
Die Impfallianz Gavi verantwortet gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Bündnis CEPI zur Impfstoffforschung die internationale Covax-Initiative. Diese Initiative will sicherstellen, dass sich auch die Menschen in ärmeren Ländern gegen Covid-19 schützen können. Nach Angaben des Bundesentwicklungsministeriums sicherten sich die reichen Länder bislang zwei Drittel der Impfdosen, obwohl sie nur 16 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen. Bislang hätten lediglich 0,5 Prozent aller Corona-Impfungen in den ärmsten Ländern stattgefunden.
Bereits kurz vor dem virtuellen G7-Gipfel hatten die EU und die USA zusätzliche Milliardenhilfen für das globale Covax-Impfprogramm zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angekündigt. Washington stellte Zusagen über umgerechnet rund 3,3 Milliarden Euro in Aussicht, Brüssel eine Verdopplung der Beiträge auf eine Milliarde Euro.
Johnson: "Wir müssen an einem Strang ziehen"
Beim G7-Gipfel war auch die Koordination der Maßnahmen gegen die Pandemie ein zentrales Thema. Der britische Premierminister Boris Johnson forderte die Staats- und Regierungschefs zu einem gemeinsamen Vorgehen in der Corona-Pandemie auf. Großbritannien hat derzeit den Vorsitz des G7-Gipfels.
"Es hat keinen Sinn, dass wir nur unsere eigene Bevölkerung impfen", sagte Johnson bei einer Video-Konferenz mit seinen Kollegen am Freitag der Nachrichtenagentur PA zufolge. "Wir müssen sicherstellen, dass die ganze Welt geimpft ist, weil dies eine globale Pandemie ist und es keinen Sinn macht, wenn ein Land dem anderen weit voraus ist", sagte Johnson. "Wir müssen an einem Strang ziehen." Die Gruppe sieben führender Wirtschaftsmächte müsse dafür sorgen, dass Impfstoffe weltweit gleichmäßig verteilt würden.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP