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Türkei: "Was ist los mit Erdoğan?" Spekulationen über Gesundheit des Präsidenten


"Was ist los mit Erdoğan?"
Spekulationen über Gesundheit des türkischen Präsidenten

Von t-online, aj

Aktualisiert am 15.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Recep Tayyip Erdoğan: In der Türkei gibt es Spekulationen über den Gesundheitszustand des Präsidenten.Vergrößern des BildesRecep Tayyip Erdoğan: In der Türkei gibt es Spekulationen über den Gesundheitszustand des Präsidenten. (Quelle: Turkish Presidency/ap)
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In der Türkei wundern sich die Menschen über vermehrte Aussetzer von Recep Tayyip Erdoğan. Leidet nach fast 19 Jahren an der Macht die Gesundheit des Staatschefs? Die Opposition nutzt es, um Stimmung zu machen.

In der Türkei wird derzeit über den Gesundheitszustand des Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan gemutmaßt. Grund dafür sind unter anderem mehrere öffentliche Auftritte, bei denen der 67-jährige Staatschef erschöpft zu sein scheint.

Am 21. Juli dieses Jahres etwa sorgte eine Grußbotschaft Erdoğans zum Opferfest für Spekulationen. In dem Video, das live aus seiner Sommerresidenz in Mamaris ausgestrahlt wurde, wirkt der Präsident müde, die Aussprache der Wörter scheint ihm schwerzufallen. Mitten in der 13-minütigen Botschaft nickt Erdoğan sogar ein, fängt sich dann aber wieder.

Das Video ging sofort in den sozialen Netzwerken viral. Nutzer auf Twitter spotteten über den Vorfall: "Es gibt viele, die beim Zuhören einschlafen. Aber Erdoğan schläft schon beim Sprechen ein", schrieb eine Person aus der Türkei. Aus dem Palast hieß es daraufhin, der Vorfall sei "menschlich" gewesen. Die türkischen Medien, die größtenteils vom Staat gesteuert werden, berichteten über die Hitze und das vollgestopfte Programm des Präsidenten.

Bei einem weiteren Live-Auftritt Erdoğans mit ausgewählten Journalisten am 12. August geriet ein Teleprompter in die Linse der Kamera. Zu sehen: die vorgefertigten Antworten, die der Präsident auf die Fragen der Presse einfach abgelesen hatte. Zudem werden derzeit Videos im Netz verbreitet, die zeigen, wie Erdoğan sich beim Gehen schwertut.

"Ist er müde oder krank?"

Oppositionelle Medien haben die Schwachstellen des Staatchefs sofort aufgegriffen: "Was ist los mit Tayyip Erdoğan?", fragte die oppositionelle Zeitung "Birgün" und forderte, die Regierung solle offen über seinen Gesundheitszustand kommunizieren. "Ist er müde oder krank?", titelte die Onlinezeitung "Toplumsal". Der Staatschef sei doch einst ein ausgezeichneter Redner gewesen. "Die Ära Erdogan ist vorbei", kommentierte der in Deutschland im Exil lebende Journalist Can Dündar für "Die Zeit". Pikant sei auch: Erdoğan selbst habe vor seiner Amtszeit lautstark ein Rentenalter von 65 Jahren für Politiker im Land gefordert. "Als der damalige Premier Ecevit sich vor wiederum gut 20 Jahren aus gesundheitlichen Gründen beim Gehen schwertat, ätzte Erdoğan, 'Er ist ernsthaft krank. Er sollte jetzt zurücktreten'.", schreibt Dündar in seinem Kommentar. Das sorge nun in der Türkei für Debatten über die Amtstauglichkeit des 67-Jährigen.

Auch das jüngste Video von Erdoğan, das derzeit auf Twitter kursiert, sorgt für Häme. Bei der Eröffnung eines Autobahntunnels durchtrennt ein kleiner Junge das Band – noch vor dem offiziellen Durchschneiden. Der Präsident, der dahinter steht, rügt den Jungen daraufhin, indem er ihm drei Mal auf den Kopf klopft. "Ein früher Oppositionskandidat", scherzte ein Nutzer auf Twitter über das Video. Andere verglichen den Präsidenten in den Kommentaren mit Kemal Atatürk. Dazu posteten sie Bilder des Begründers der Republik, die zeigen, wie er sich liebevoll Kindern zuwendet.

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Schlechte Umfrageergebnisse

Erdoğan und seine Partei AKP kommen derzeit in Umfragen in der Wählergunst nicht gut davon. Das Istanbuler Meinungsforschungsinstitut "Metropoll" veröffentlichte Ende August neue Erhebungen. Auf die Frage, ob die Wähler damit einverstanden seien, wie Erdoğan seinen Job als Präsident ausübe, antworteten 51,5 der Befragten mit "Nein". Laut der jüngsten Umfragen des Marktforschungsinstituts "Aksoy" in der Türkei würde Erdoğan derzeit bei Wahlen verlieren.

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Die nächsten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei stehen erst 2023 an, es wird aber immer wieder über vorgezogene Wahlen spekuliert.

Verwendete Quellen
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