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Tel Aviv: Zwei Todesopfer bei Anschlag in Israel waren Ukrainer


Dritter Anschlag in einer Woche
Zwei Todesopfer bei Anschlag in Israel waren Ukrainer

Von dpa, afp, pdi

Aktualisiert am 30.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Sicherheitskräfte auf der Hauptstraße in Bnei Brak nahe Tel Aviv: Ein Angreifer hat hier auf Menschen geschossen.Vergrößern des BildesSicherheitskräfte auf der Hauptstraße in Bnei Brak nahe Tel Aviv: Ein Angreifer hat hier auf Menschen geschossen. (Quelle: Nir Elias/Reuters-bilder)
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Ein Mann hat in Tel Aviv auf Menschen geschossen und dabei mindestens fünf getötet. Unter den Opfern soll auch ein Polizist sein. Es gibt Verhaftungen und ein Fatah-Arm droht nun mit noch mehr Gewalt.

Zwei der Todesopfer bei dem jüngsten Anschlag in Israel sind nach Angaben der Polizei Ukrainer gewesen. Die beiden seien 23 und 32 Jahre alt gewesen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Laut Medienberichten handelte es sich allerdings um zwei Arbeiter, nicht um Flüchtlinge vor dem russischen Krieg in der Ukraine.

Nach einem Anschlag mit fünf Todesopfern ist die israelische Armee in den Wohnort des mutmaßlichen palästinensischen Täters im besetzten Westjordanland eingedrungen. In dem Ort Jabed nahe der Palästinenserstadt Dschenin seien in der Nacht sechs junge Männer festgenommen worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Mittwoch.

Am Dienstagabend hatte ein bewaffneter Palästinenser in Bnei Brak bei Tel Aviv das Feuer auf Passanten eröffnet. Er wurde daraufhin von Polizisten erschossen. Unter den Todesopfern waren auch ein israelischer Polizist sowie zwei ausländische Arbeiter.

"Krieg im ganzen Staat Israel"

Israels Regierungschef Naftali Bennett sagte vor Beginn von Sicherheitsberatungen mit Verteidigungsminister Benny Gantz sowie Militärs und Polizei, man werde entschlossen und "mit eiserner Faust" gegen den Terror vorgehen.

In einer Videobotschaft lobten Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden in Dschenin den Anschlag. Einer von drei Vermummten kündigte darin auf Hebräisch einen "Krieg im ganzen Staat Israel" an. Die Al-Aksa-Brigaden sind der militärische Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Es handelt sich jedoch um ein lockeres Netzwerk ohne klare Hierarchie, örtliche Gruppierungen agieren oft auf eigene Faust.

Präsident Abbas verurteilte den Anschlag in Bnei Brak nach Angaben von Wafa. Die Tötung von Palästinensern und Israelis werde "nur zu einer weiteren Verschlechterung der Lage beitragen", insbesondere angesichts der anstehenden Feiertage von Muslimen, Christen und Juden. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der Anfang April beginnt, wird eine weitere Eskalation der Gewalt befürchtet.

Dritter Anschlag in einer Woche

Der Bürgermeister von Bnei Brak hatte die Einwohner nach dem Anschlag aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Es gab zunächst Spekulationen über mögliche weitere Attentäter. Am Ort des Geschehens waren zahlreiche Rettungswagen und Polizeikräfte zu sehen. Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes Zaka sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Anblick vor Ort sei "erschütternd" gewesen. "Ich habe vier Tote auf der Straße gesehen." Er habe einen Mann mit Schussverletzungen behandelt, sagte der Sanitäter.

Der Anschlag in Bnei Brak war der dritte binnen einer Woche. Erst am Sonntag waren bei einem Anschlag in der Küstenstadt Chadera zwei Polizisten und beide Attentäter getötet worden. Bei den Tätern handelte es sich um israelische Araber aus dem Norden des Landes. Die Dschihadisten-Organisation "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich dazu.

Vor einer Woche waren bei einem weiteren Terroranschlag in Beerscheva im Süden Israels vier Menschen getötet worden, zwei Männer und zwei Frauen. Der Attentäter, ein Beduine aus der Negev-Wüste, wurde von Passanten erschossen. Der Mann hatte ebenfalls Verbindungen zum IS: 2016 war er zu vier Jahren Haft verurteilt worden, weil er nach Syrien reisen und dort für die Dschihadisten kämpfen wollte. Es war einer der schwersten Anschläge mit israelischen Opfern der vergangenen Jahre.

Die israelische Polizei wurde angesichts der Anschlagsserie in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die Präsenz an belebten Orten solle deutlich verstärkt werden, hieß es in einer Mitteilung.

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