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ISS Raumstation: Russland will Zusammenarbeit beenden – "illegale Sanktionen"


Reaktion auf Sanktionen
Russland will Zusammenarbeit auf der ISS beenden

Von t-online, dpa, lw

Aktualisiert am 03.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Russische Astronauten an der ISS: Die Zusammenarbeit zwischen Moskau und Washington im Bereich Raumfahrt galt bislang als erfolgreich.Vergrößern des BildesRussische Astronauten an der ISS: Die Zusammenarbeit zwischen Moskau und Washington im Bereich Raumfahrt galt bislang als erfolgreich. (Quelle: Zuma Wire/imago-images-bilder)
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Die russische Raumfahrtbehörde will die internationale Kooperation auf der Raumstation auf Eis legen – bis die Sanktionen gegen den Kreml nicht mehr wirken. Die USA betonen die Wichtigkeit des Projekts.

Moskau hat mit einem Ende der Zusammenarbeit auf der Internationalen Raumstation ISS gedroht, sollten die USA und andere westliche Staaten nicht ihre Sanktionen gegen Russland zurücknehmen. Die Moskauer Führung werde in Kürze Fristen für ein Ende der Kooperation konkret vorschlagen, teilte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Samstag über Telegram mit. Die Schreiben würden dann den Raumfahrtbehörden der USA, Kanadas, Japans und der Europäischen Union zugestellt. Diese hatten die Sanktionen nach Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine erlassen.

Eine vollwertige Wiederherstellung der normalen Beziehungen zwischen den ISS-Partnern sei "nur möglich bei einer vollständigen und bedingungslosen Aufhebung der illegalen Sanktionen", sagte Rogosin. Er veröffentlichte bei Telegram auch Antwortschreiben unter anderem seines US-Kollegen Bill Nelson von der Nasa und des Generaldirektors der Europäischen Weltraumorganisation (Esa), Josef Aschbacher.

Nelson antwortete demnach, dass die Zusammenarbeit mit Russland auf der ISS fortgesetzt werden solle. Die Nasa will sich demnach bei den US-Behörden auch für vereinfachte Lösungen einsetzen, hieß es mit Blick auf die mit Sanktionen belegten russischen Unternehmen, darunter der Hersteller der Raumfahrtrakete Progress. "Einen sicheren und erfolgreichen ISS-Betrieb zu erhalten, bleibt eine Priorität für die Vereinigten Staaten."

"Ziel der Sanktionen ist es, die Wirtschaft Russlands zu töten"

Dagegen habe sich der Österreicher Aschbacher nur als "Postbote" betätigt, meinte Rogosin. Er habe den Roskosmos-Brief lediglich an die EU-Mitglieder weitergereicht. Russland solle also warten, bis alle EU-Mitglieder sich geäußert hätten, kritisierte Rogosin. Bis dahin könne die ISS "ihren eigenen Tod sterben".

Es sei zwar klar, dass die Sanktionen nicht aufgehoben würden. Gleichwohl werde so getan, als beträfen sie nicht die ISS, "wo die Rolle Russlands grundlegend wichtig ist für die Gewährleistung der Lebensfunktion und der Sicherheit" des Außenpostens der Menschheit. Das sei nicht hinnehmbar. Die Sanktionen zielten darauf ab, Russlands Hochtechnologie-Unternehmen lahmzulegen. "Das Ziel der Sanktionen ist es, die Wirtschaft Russlands zu töten, unser Volk in Verzweiflung und Hunger zu stürzen, unser Land in die Knie zu zwingen", sagte er. Gelingen werde das aber nicht.

Roskosmos hatte bislang nur die Erlaubnis, die ISS bis 2024 zu betreiben. Dann läuft der Vertrag der internationalen Partner aus. Die Nasa hatte bereits einer Betriebsdauer bis 2030 zugestimmt.

Zusammenarbeit mit DLR bereits beendet

Die Entscheidung der Behörde folgt auf wochenlange Drohungen, Verzögerungen und gestrichene Projekte von Roskosmos, seit eine Welle von Sanktionen gegen Oligarchen verhängt wurde, die mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Verbindung stehen.

Trotz vieler Konflikte zwischen Moskau und Washington galt die Raumfahrt stets als einer der wenigen Bereiche, wo die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern funktioniert hat.

Anfang März hatte Russland bereits die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für beendet erklärt und damit auf die Aufkündigung der Kooperation von deutscher Seite reagiert. Die Entscheidung des DLR habe den langfristigen Beziehungen einen irreparablen Schaden zugefügt, der sich erheblich auf die Aktivitäten bei der Erforschung des Weltraums für friedliche Zwecke auswirke, sagte Rogosin damals.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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