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Odessa: Plötzlich ist wieder von einer "Koalition der Willigen" die Rede


Schutzkorridor auf dem Schwarzen Meer
Plötzlich ist wieder von einer "Koalition der Willigen" die Rede

Von t-online, lw

Aktualisiert am 24.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Hafen in Odessa: Der Getreideexport wird seit der russischen Invasion zu einem Problem in der Ukraine.Vergrößern des BildesHafen in Odessa: Der Getreideexport wird seit der russischen Invasion zu einem Problem in der Ukraine. (Quelle: YAY Images/imago-images-bilder)
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Die Ukraine ist einer der wichtigsten Getreideproduzenten weltweit. Durch die russische Blockade der Schwarzmeerhäfen sind Exporte seit Kriegsbeginn unmöglich. Eine "Koalition der Willigen" könnte Abhilfe schaffen.

Großbritannien will in Abstimmung mit weiteren Verbündeten Getreideexporte aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt Odessa möglich machen. Wie die britische "Daily Mail" berichtet, will das Vereinigte Königreich Kriegsschiffe in den Schwarzmeerhafen entsenden, um Schiffen, die ukrainisches Getreide transportieren, Schutz zu bieten.

Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis habe mit der britischen Außenministerin Liz Truss über die Einrichtung eines solchen "Schutzkorridors" ab Odessa gesprochen. Landsbergis zufolge könnte eine "Koalition der Willigen", bestehend aus Nato-Ländern und anderen Staaten, die auf das Getreide angewiesen sind, wie zum Beispiel Ägypten, militärische Mittel bereitstellen. So sollte der Schutz verstärkt und damit die Lebensmittelknappheit abgewendet werden.

Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, Großbritannien suche mit der Regierung in Kiew Wege zum Export von Getreide aus der Ukraine. "Wir schauen uns alle möglichen Optionen an", sagte der britische Verkehrsminister Gran Shapps. "Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Getreide und andere Güter außer Landes zu schaffen." Um Hungersnöte zu vermeiden, sei es wichtig, eine Lösung zu finden. Er habe dies in der vergangenen Woche mit dem ukrainischen Infrastrukturminister Olexander Kubrakow besprochen.

Ukraine war großer Weizenexporteur

Bis Kriegsbeginn war die Ukraine einer der großen Weizenexporteure, unter anderem für Länder in Nordafrika und Asien. Durch den Krieg ist nach Angaben der Weltbank aber der Großteil der Exporte zum Erliegen gekommen, die über Häfen am Schwarzen Meer verschifft werden. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sagte vor wenigen Tagen, rund 20 Millionen Tonnen Weizen lagerten noch in der Ukraine. "Aber ich fürchte, nicht mehr lange." Nach ukrainischen Angaben seien mindestens 400.000 Tonnen aus Lagern verschwunden. Hunderttausende Tonnen seien zudem durch die russische Armee vernichtet worden.

Der Plan Großbritanniens sieht Berichten zufolge vor, dass die alliierten Seestreitkräfte das Gebiet um den südlichen Hafen von russischen Minen befreien. Zudem sollten die Frachtschiffe mit den lebenswichtigen Produkten vor den russischen Kriegsschiffen geschützt werden. Langstreckenraketen sollten Russland davon abhalten, den Korridor anzugreifen.

UN: Putin treibt Millionen Menschen in den Hunger

Der Leiter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, David Beasley, verurteilte Russland wegen einer "Kriegserklärung an die weltweite Ernährungssicherheit" und warf Kremlchef Wladimir Putin vor, mit seiner Blockade der Getreideexporte Millionen Menschen "in den Hunger zu treiben".

Dänemark hat der Ukraine am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mit den Vereinigten Staaten eine Reihe von Harpoon-Schiffsabwehrraketen und eine Abschussvorrichtung zugesagt, um die Schlagkraft der Ukraine zu erhöhen und Frachtschiffe zu schützen, die Getreide exportieren, berichtete die "Daily Mail".

Die von Boeing hergestellten Harpoons könnten eingesetzt werden, um die russische Marine von den ukrainischen Schwarzmeerhäfen wegzudrängen, damit die Ausfuhr von Getreide und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen wieder aufgenommen werden könne.

"Dies ist ein wichtiger und maßvoller Schritt"

Der litauische Außenminister Landsbergis beschuldigte Russland, "die schwachen Länder der Welt als Geiseln zu halten", indem es die Ukraine daran hinderte, ihr Getreide zu exportieren. Zudem warnte er, dass der Transport kleinerer Getreidemengen ins Ausland über das Schienen- und Straßennetz nicht ausreiche.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärte, er sei "besonders dankbar für die Ankündigung Dänemarks, ein Harpoon-Abschussgerät und Raketen zur Verfügung zu stellen, um die Ukraine bei der Verteidigung ihrer Küste zu unterstützen". Tom Karako, Senior Fellow am Centre for Strategic and International Studies und Direktor des Missile Defense Projects, sagte: "Dies ist ein wichtiger und maßvoller Schritt, um die Fähigkeiten und die operative Intensität der Ukrainer gegen die Russen zu erhöhen".

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