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Merkel, Putin und der Hund: So verlief der Russland-Besuch der Altkanzlerin


"Er hatte Gefallen daran"
Vorfall mit Labrador Koni – Putin reagiert auf Angela Merkel

Von dpa, t-online, cc

Aktualisiert am 29.11.2024Lesedauer: 2 Min.
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Aufnahmen aus dem Januar 2007 zeigen Merkels Begegnung mit Putins Labrador. (Quelle: t-online)

Vor 17 Jahren brachte Wladimir Putin einen Hund zum Treffen mit Angela Merkel. Nun hat der russische Präsident erneut auf den Vorfall reagiert.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat erneut auf einen Vorfall reagiert, der bereits 17 Jahre zurückliegt. Damals, im Jahr 2007, besuchte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel den russischen Autokraten im Kreml. Putin brachte zu dem Treffen seinen Hund Koni mit, eine schwarze Labradorhündin – obwohl er wusste, dass Merkel eine Phobie vor Hunden hat, seit sie einmal von einem Hund gebissen worden war.

Das Treffen sorgte nicht nur in Deutschland für Aufsehen, auch international fand der Vorfall Beachtung, denn Putin zeigte immer deutlicher seine ablehnende Haltung gegen die seiner Meinung nach "unipolare Weltordnung", also die vermeintliche geostrategische Dominanz der USA. Merkel schreibt in ihren jüngst veröffentlichten Erinnerungen, sie habe die Situation mit Putins Labrador als sehr "unangenehm" empfunden, anhand von Putins Mimik habe sie aber feststellen können, dass er "Gefallen daran gefunden" habe.

Putin erklärte am Donnerstag, er habe nicht gewusst, dass Merkel Angst vor Hunden habe. "Hätte ich es gewusst, hätte ich das niemals getan", betonte er. Das hatte er auch bereits 2016 schon behauptet. In einem Interview mit "Bild" sagte er zu der Zeit, er habe lediglich die Absicht gehabt, Merkel einen Gefallen zu tun. "Ich wollte ihr etwas Schönes bieten".

Politische Beobachter bewerteten dies als zynische Falschbehauptung. So sei der russische Präsident sehr genau darüber unterrichtet gewesen, welchen Effekt Hunde auf die ehemalige Bundeskanzlerin hätten.

Ein Jahr zuvor schenkte Putin Merkel einen Plüschhund

Die Vermutung liegt nahe, dass Putin das Tier also ganz bewusst zu dem Treffen in seiner Sommerresidenz in Sotschi mitbrachte, um sein Gegenüber einzuschüchtern. Ähnlich bewertet es auch Merkel. In ihren Memoiren schreibt sie, dass Putin möglicherweise seine Macht demonstrieren wollte.

Putin versicherte nun, dass er lediglich eine "entspannte und angenehme Atmosphäre" schaffen wollte. Er wandte sich erneut an Merkel: "Angela, entschuldige, ich wollte Dir keinen Kummer bereiten." Putin ist zwar als Tierliebhaber bekannt, Merkels Team hatte damals aber ausdrücklich darum gebeten, den Hund nicht zu Treffen mitzubringen.

Auch auffällig: Ein Jahr zuvor hatte Putin diesen Wunsch respektiert und stattdessen einen Plüschhund als Geschenk überreicht. Laut Merkels Memoiren sagte Putin dabei scherzhaft, dass dieser Hund nicht beißen würde. Sie habe "gute Miene zum bösen Spiel" gemacht.

In einem Porträt, das das Magazin "New Yorker" im Jahr 2014 veröffentlichte, wird Merkel dagegen ebenfalls zu dem Vorfall zitiert. Demnach soll sie gegenüber den mitreisenden Journalisten in ihrem Tross damals gesagt haben, sie wisse sehr genau, warum Putin den Hund mitgebracht habe. "Ich verstehe, warum er das tun muss – um zu beweisen, dass er ein Mann ist." Und weiter "Er hat Angst vor seiner eigenen Schwäche. Russland hat nichts, keine erfolgreiche Politik oder Wirtschaft. Alles, was sie haben, ist das hier."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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