Fünf Jahre nach Brexit Neuer Deal zwischen EU und Großbritannien beschlossen

Die EU und Großbritannien einigen sich fünf Jahre nach dem Brexit auf ein neues Abkommen. Die gemeinsame Verteidigung und Sicherheit stehen dabei im Fokus.
Fünf Jahre nach dem Brexit rücken Großbritannien und die Europäische Union wieder enger zusammen. Zu Beginn eines Gipfeltreffens in London stimmten die Vertreter der 27 EU-Mitgliedstaaten Plänen für eine vertiefte Zusammenarbeit in Bereichen wie Verteidigung, Sicherheit, Lebensmittelstandards, Fischerei und Energie zu. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Diplomaten und EU-Beamte.
Der Gipfel in London, bei dem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa den Deal mit Großbritanniens Premier Keir Starmer formell besiegeln wollen, ist der Erste seit dem Brexit im Jahr 2020 und gilt als wichtiger Meilenstein in den Beziehungen zwischen den beiden Seiten.
Engere Verteidigungskooperation
Angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine und Trumps eratischer Sicherheitspolitik streben die EU und Großbritannien nun eine deutlich engere Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen an. Zudem sollen künftig Hürden im Lebensmittelhandel abgebaut werden. Auch beim Zugang zu Fischereigebieten planen beide Seiten eine engere Kooperation in den kommenden Jahren – ein Thema, das in Großbritannien politisch besonders sensibel ist.
Für Großbritannien ist es zudem von großer Bedeutung, dass britische Unternehmen Zugang zu EU-geförderten Rüstungsprojekten erhalten. Dabei geht es unter anderem um das Finanzinstrument "Safe", das Kredite in Höhe von insgesamt 150 Milliarden Euro bereitstellen soll – etwa für die Entwicklung von Luftverteidigungssystemen und Artillerie.
Britische Beteiligung gesichert
Obwohl das Projekt auf EU-Ebene noch nicht endgültig beschlossen ist, seien die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten, heißt es aus Diplomatenkreisen. Durch die geplante Sicherheitspartnerschaft wird nun die Grundlage dafür geschaffen, dass britische Firmen künftig an diesen Projekten beteiligt werden können.
Darüber hinaus wollen die EU und Großbritannien enger beim Schutz kritischer Infrastruktur kooperieren. Hintergrund dürfte auch sein, dass es in jüngster Zeit wiederholt zu Beschädigungen an Unterseekabeln kam. Auch im Bereich der Weltraumsicherheit ist eine intensivere Zusammenarbeit geplant, ebenso wie ein verstärkter Austausch von Daten zu irregulärer Migration.
- Nachrichtenagentur dpa