Kontakte zu Widerstandsbewegung Cyberattacke aus Iran gegen Grünen-Politikerin

Cyberangriff auf deutsche Politiker werden immer alltäglicher. Eine der Betroffenen, Hannah Neumann, fordert klare Konsequenzen.
Die deutsche EU-Abgeordnete Hannah Neumann (Grüne) ist Ziel eines Cyberangriffs einer iranischen Hackergruppe geworden. Die Gruppe habe versucht, sie auszuspionieren, sagte Neumann am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Es sei Schadsoftware auf einen Rechner ihres Büros gespielt worden, erläuterte die Leiterin der Delegation für die Beziehungen des Parlaments zu den Menschen im Iran. Es seien jedoch keine Daten abgeflossen und "kein Schaden entstanden".
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Neumanns Angaben zufolge wurden sie und ihr Büro im März vom Verfassungsschutz über den Angriffsversuch informiert. Daraufhin hätte sie die Parlamentsverwaltung kontaktiert, welche die entsprechenden Untersuchungen durchführen habe lassen. Die außenpolitische Sprecherin der Grünen-EU-Fraktion spricht sich seit Jahren gegen die Unterdrückung im Iran aus und ist nach eigenen Angaben gut vernetzt mit der iranischen Widerstandsbewegung.
Neumann fordert Konsequenzen
Die Angriffsversuche hätten sich "sehr gezielt" gegen sie gerichtet, sagte Neumann. So habe es zuvor bereits über Wochen Versuche von Menschen gegeben, unter falscher Identität Zugang zu Rechnern in ihrem Büro zu erlangen. Zuvor habe es bereits Desinformationskampagnen gegen die Politikerin in Onlinenetzwerken sowie "eine ganze Kette an Einschüchterungsversuchen" gegeben.
Sie habe in ihrer Fraktion und auch von Abgeordneten anderer Parteien "viel Solidarität" in der Sache erfahren, sagte die Grünen-Politikerin. Vielen Kolleginnen und Kollegen sei klar, dass auch sie potenzielle Ziele für Spionageangriffe seien, etwa aus Russland oder China. Sie hoffe, dass der Vorfall "dazu beiträgt, dass wir unsere IT-Systeme und unsere Wachsamkeit verbessern", sagte Neumann. Es sei zudem notwendig, eine härtere diplomatische Gangart einzulegen und klarzumachen, "dass so etwas, egal gegen wen, nicht geht".
- Nachrichtenagentur AFP