Einstellung der Entwicklungshilfe USA vernichten 500 Tonnen Notnahrung

Die US-Regierung hat ihre Nahrungsmittelhilfen für die Ärmsten der Welt eingestellt. Jetzt werden hochkalorische Kekse verbrannt, statt Kindern zu ernähren.
Die US-Regierung unter Donald Trump hat einem Bericht des Magazins "The Atlantic" zufolge die Vernichtung von rund 500 Tonnen Notnahrung veranlasst, anstatt diese wie ursprünglich geplant an bedürftige Kinder in Afghanistan und Pakistan zu liefern. Die hochkalorischen Kekse im Wert von rund 800.000 Dollar drohen zu verfallen und sollen in den kommenden Wochen verbrannt werden, heißt es.
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Dem Bericht zufolge lagerten die Kekse in einem Lagerhaus in Dubai und hätten laut Mitarbeitern des US-Entwicklungshilfeamtes USAID rund 1,5 Millionen Kinder eine Woche lang ernähren können. Die Lieferung war ursprünglich für Kinder in Krisengebieten vorgesehen, die etwa durch Krieg oder Naturkatastrophen keinen Zugang zu regelmäßiger Nahrung haben. Eine Auslieferung scheiterte jedoch, nachdem die USA Anfang des Jahres per präsidialer Anordnung nahezu alle Auslandsprogramme für humanitäre Hilfe eingestellt hatten.
So begründen die USA die Einstellung der Hilfe
Die Verantwortung für die Hilfsgüter liegt seitdem bei dem von Elon Musk geführten "Department of Government Efficiency" (DOGE), das die Entwicklungshilfeagentur USAID aufgelöst und in das Außenministerium integriert hat. Im Mai hatte US-Außenminister Marco Rubio vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses zugesagt, dass keine Hilfsgüter verderben würden.
Zu diesem Zeitpunkt war laut "The Atlantic" die Anweisung zur Vernichtung der Kekse allerdings schon erteilt worden. Rubio betonte zwar öffentlich das Festhalten an der humanitären Verantwortung der USA, dennoch stellte die Regierung bereits im April sämtliche Hilfen für Afghanistan und den Jemen ein. Begründet wurde dies mit der Gefahr, dass Terrorgruppen davon profitieren könnten – für Pakistan wurde keine solche Begründung geliefert.
Weitere Notnahrung droht zu verfallen
Die Vernichtung der Kekse wird dem Bericht zufolge weitere 130.000 US-Dollar kosten. Nach Angaben mehrerer USAID-Mitarbeitender sei es beispiellos, dass Hilfsgüter in diesem Umfang ohne äußere Notlage bewusst entsorgt würden. Normalerweise komme es höchstens in Einzelfällen zu Verlusten durch Lagerprobleme oder externe Störungen.
Weltweit lagerten Anfang des Jahres rund 60.000 Tonnen US-Nahrungshilfe in Lagerhäusern, darunter auch Vorräte in Dschibuti, die für den Sudan und das Horn von Afrika bestimmt waren. Nach Angaben des "Atlantic" wurden zuletzt aber nur sehr begrenzt auf diese Vorräte zugegriffen. Zusätzlich drohten nun auch hunderttausende Packungen weiterer Spezialnahrung ungenutzt zu verfallen.
Ein ehemaliger hochrangiger USAID-Beamter und mehrere Lebensmittelhersteller erklärten dem Magazin, dass es der Regierung derzeit an Personal und Logistik fehle, um die vorhandenen Vorräte sinnvoll zu verteilen – oder überhaupt neue Bestellungen aufzugeben.
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