US-Vorwürfe gegen Nordkorea Kims Halbbruder offenbar mit Nervengas VX getötet

Das US-Außenministerium beschuldigt das nordkoreanische Regime, den Halbbruder von Machthaber Kim Jong Un vor einem Jahr mit dem Nervengift VX getötet zu haben.
Aus diesem Grund seien zusätzliche Sanktionen gegen Nordkorea verhängt worden, teilte eine Sprecherin des US-Ministeriums mit. Die Strafmaßnahmen traten am Montag in Kraft. Sie gelten als weitgehend symbolisch, weil die US-Regierung bereits zahlreiche andere Sanktionen gegen Nordkorea verhängt hat.
Der 45 Jahre alte Kim Jong Nam war im Februar 2017 auf dem Flughafen der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur getötet worden. Daraufhin nahm die Polizei zwei Frauen fest. Sie werden beschuldigt, dem in Pjöngjang in Ungnade gefallenen Kim Jong Nam das Nervengift VX ins Gesicht gerieben zu haben, als dieser auf seinen Flug wartete.
Die Frauen hatten sich im vergangenen Oktober für unschuldig erklärt. Ihrer Aussage nach glaubten sie, an einem Streich fürs Fernsehen beteiligt gewesen zu sein. Vermutungen zufolge steckt der nordkoreanische Geheimdienst hinter dem Anschlag. Die Führung Nordkoreas weist alle Vorwürfe zurück.
Kim Jong Nam war der älteste Sohn des langjährigen Machthabers Kim Jong Il (1941–2011) aus einer früheren Ehe. Die letzten Jahre hielt er sich außerhalb Nordkoreas auf. Er äußerte sich mehrfach kritisch über sein Heimatland, galt jedoch nicht als Regimegegner.
- dpa