Daten über U-Boote gesammelt Norwegischer Rentner wegen Spionage zu Lagerhaft verurteilt

Ein Rentner aus Norwegen soll für den Geheimdienst Informationen über russische U-Boote gesammelt haben. Ein Gericht in Moskau verurteilte den Mann zu langer Lagerhaft. Nun muss er auf Präsident Putin hoffen.
Ein russisches Gericht hat einen norwegischen Rentner zu 14 Jahren Lagerhaft wegen Spionagevorwürfen verurteilt. Der 63-jährige Frode Berg habe den norwegischen Sicherheitsdiensten Informationen über Atom-U-Boote der russischen Flotte sammelte und gegen Honorar an norwegische Geheimdienstler übermittelte, befanden die Moskauer Richter. Die Staatsanwaltschaft hatte die 14-jährige Lagerhaft für Berg gefordert, der im Dezember 2017 festgenommen worden war.
Der Rentner, der früher für eine norwegische Regierungsbehörde zur Überwachung des Grenzvertrags zwischen Norwegen und Russland arbeitete, streitet alle Vorwürfe ab. Seinem norwegischen Anwalt zufolge hat er eingeräumt, dass er für die norwegischen Sicherheitsdienste mehrmals Kurierdienste übernommen habe. Ihm sei aber nicht bewusst gewesen, dass es sich dabei um versuchte Spionage gehandelt habe. Sein Anwalt hofft auf eine Begnadigung durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Juristen: Für eine Begnadigung braucht es ein Schuldeingeständnis
Der Kremlchef hatte sich in der vergangenen Woche abwartend zur Frage einer Begnadigung geäußert. Es müsse erst das Urteil abgewartet werden, sagte er auf Nachfrage norwegischer Journalisten in St. Petersburg. Putin hatte dort die norwegische Regierungschefin Erna Solberg während eines Forums zur Entwicklung der Arktis getroffen. In der Regel weisen russische Juristen darauf hin, dass für eine Begnadigung ein Schuldeingeständnis notwendig ist.
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Ein ehemaliger russischer Polizist, der Berg Informationen übergeben haben soll, war im Dezember 2018 von einem Gericht in Moskau zu 13 Jahren Lagerarbeit verurteilt worden. Die Verhaftung von Berg hatte zu Spannungen zwischen Russland und Norwegen geführt, die normalerweise gute Beziehungen unterhalten.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa