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Nato wappnet sich für Kriege im Weltraum


Russland und China rüsten auf
Nato wappnet sich für Kriege im Weltraum

dpa, Von Ansgar Haase

Aktualisiert am 25.06.2019Lesedauer: 2 Min.
Marinesoldaten in einem Hubschrauber beim Nato-Manöver "Baltops" (Symbolbild): Das Verteidigungsbündnis wappnet sich für den Krieg im Weltall.Vergrößern des BildesMarinesoldaten in einem Hubschrauber beim Nato-Manöver "Baltops" (Symbolbild): Das Verteidigungsbündnis wappnet sich für den Krieg im Weltall. (Quelle: Axel Heimken/dpa-bilder)
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Weltraumwaffen sind schon lange nicht mehr nur Science-Fiction-Elemente in James-Bond-Filmen. Jetzt stellt sich auch die Nato auf das Thema ein.

Die Nato stellt sich darauf ein, dass Kriege künftig auch im Weltraum entschieden werden könnten – zum Beispiel durch Angriffe auf strategisch wichtige Satelliten oder einen Einsatz von Waffen im All. Zur Vorbereitung will das Militärbündnis bei einem am Mittwoch beginnenden Verteidigungsministertreffen erstmals eine Weltraum-Strategie beschließen.

"Es ist wichtig, dass wir auch im Weltraum wachsam sind", erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Die Nato könne zu einem Schlüsselforum für den Austausch von Fähigkeiten und Informationen werden.

Eigenständiges Operationsgebiet mit mehr Ressourcen?

Ende des Jahres könnte die Nato den Weltraum dann sogar zu einem eigenständigen Operationsgebiet erklären. Damit würden zusätzliche Ressourcen bereitgestellt und mögliche Angriffe aus dem Weltraum so behandelt wie bislang solche am Boden oder im Luft-, See- oder Cyberraum. Zuletzt hatten die Nato 2016 Cyber zum eigenständigen Einsatzgebiet erklärt, um sich besser gegen Hackerangriffe, die Stromnetze oder Kommunikationstechnik lahmlegen, wappnen zu können.

Ein Grund für die verstärkte Beschäftigung mit dem Thema Weltraum ist, dass die Nato immer mehr von Technik im All abhängig ist. Über Satelliten läuft die Kommunikation bei Militäreinsätzen, sie werden zur Aufklärung und Spionage sowie für Navigationssysteme genutzt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein Angriff auf Satelliten der Nato-Staaten ihre Verteidigungsfähigkeit erheblich einschränken könnte.

Hinzu kommt, dass Angriffe auf Satelliten im Fall eines Krieges genutzt werden könnten, um Teile des öffentlichen Lebens lahmzulegen. So könnten zum Beispiel die Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs und der zivile Verkehr schwer beeinträchtigt werden.

USA, Russland und China rüsten auf

Neben dem Nato-Land USA haben zuletzt vor allem Staaten wie Russland, China und Indien ihre Fähigkeiten für Weltraumkriege erheblich ausgebaut. Indien testete zuletzt im Frühjahr durch das Abschießen eines eigenen Satelliten erfolgreich eine Anti-Satelliten-Rakete. Neben der Drohkulisse wird auch der dadurch entstandene Weltraumschrott als Gefahr gesehen. Teile könnten zum Beispiel die Internationale Raumstation ISS beschädigen.

Die Nato-Partner werden unter dem anhaltenden Druck von US-Präsident Trump auch mehr Geld für ihre Streitkräfte ausgeben. Im Jahr 2019 werden die Verteidigungsausgaben der europäischen Bündnispartner und Kanadas nach ersten Schätzungen um 3,9 Prozent wachsen, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte.

Damit würden die Ausgaben bereits im fünften Jahr in Folge steigen. Nach Angaben Stoltenbergs wird sich die Summe der Mehrausgaben der Nato-Partner der USA von Anfang 2016 bis Ende 2020 auf deutlich mehr als 100 Milliarden US-Dollar belaufen.


Einen großen Teil trägt dazu Deutschland bei. Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit für das Bündnis relevanten Ausgaben in Höhe von 47,32 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Zunahme um mehr als fünf Milliarden Euro im Vergleich zu 2018 (plus 12,9 Prozent) und nach Nato Angaben einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Höhe von 1,36 Prozent.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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