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Atomabkommen zwischen Russland und USA: "New-Start"-Vertrag läuft aus


"New-Start"-Vertrag läuft aus
Atomabkommen zwischen USA und Russland weiter fraglich

Von dpa
Aktualisiert am 09.06.2020Lesedauer: 3 Min.
Die Präsidenten Putin (l.) und Trump: Abrüstungsgespräche zwischen Russland und USA sollen noch im Juni geführt werden.Vergrößern des BildesDie Präsidenten Putin (l.) und Trump: Abrüstungsgespräche zwischen Russland und USA sollen noch im Juni geführt werden. (Quelle: Russian Look/imago-images-bilder)
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Es ist der letzte große atomare Abrüstungsvertrag zwischen Russland und den USA: Doch "New Start" läuft bald aus. Nun soll es überraschend Verhandlungen zwischen den Ländern geben – so einfach ist es allerdings nicht.

Die USA und Russland haben nach US-Angaben Gespräche zur atomaren Abrüstung vereinbart. Der Sonderbeauftragte der US-Regierung für Abrüstungsfragen, Marshall Billingslea, schrieb am Montag auf Twitter, er habe sich mit dem russischen Vize-Außenminister Sergej Rjabkow auf einen Zeitpunkt und Ort für Verhandlungen im Juni verständigt. China sei auch eingeladen worden, erklärte Billingslea.

Rjabkow bestätigte die Einigung am Dienstag und nannte als Termin den 22. Juni. Bei dem Treffen, das in Wien stattfinden soll, gehe es um Fragen der "strategischen Stabilität", sagte er. Ob auch China daran teilnehmen werde, ließ Rjabkow allerdings offen.

Kreml: Kaum Chancen für "New Start"

Russland hat zuletzt immer wieder Druck gemacht, Verhandlungen zu beginnen. Allerdings dämpfte Moskau die Hoffnungen und betonte auch nach dem vor kurzem angekündigten Ausstieg der USA aus dem Abkommen über militärische Beobachtungsflüge ("Open Skies"), dass es kaum noch Chancen für eine Rettung des letzten großen atomaren Abrüstungsvertrags "New Start" gebe.

Kremlchef Wladimir Putin rief im Mai überraschend den russischen Sicherheitsrat zusammen, um über die Zukunft der beiden Verträge zu beraten. Er beklagte dabei, dass es keine ernsthaften Verhandlungen mit den USA über die Verlängerung von New Start gebe. Es sei ein Thema von höchster Wichtigkeit – "nicht nur für uns, sondern für die ganze Welt", sagte Putin.

Vertrag läuft kommenden Februar aus

Der "New-Start"-Vertrag zur Begrenzung strategischer Atomwaffen läuft am 5. Februar 2021 aus. Russlands Vize-Außenminister Rjabkow sagte Ende Mai, dass es nach den Wahlen in den USA im November zu spät sei, über eine Verlängerung – wie Russland sie vorschlägt – zu verhandeln.

Russland hatte immer wieder vor einem unkontrollierbaren atomaren Wettrüsten gewarnt, sollte der Vertrag nicht verlängert werden. Die USA hatten zwar ihre Bereitschaft zu Gesprächen über das Abkommen erklärt, allerdings forderten sie – ohne Erfolg –, dass an einem neuen Vertrag auch China beteiligt werden müsse. "Wird China guten Willen zeigen und so auch verhandeln?", fragte Billingslea in seinem Tweet.

Russland halte sich nicht mehr an Abkommen

Der New-Start-Vertrag sieht vor, die Nukleararsenale Russlands und der USA auf je 800 Trägersysteme und 1.550 einsatzbereite Atomsprengköpfe zu verringern. Erst im vergangenen Sommer war ein anderes wichtiges Abrüstungsabkommen beider Länder aufgekündigt worden: der INF-Vertrag über das Verbot landgestützter atomarer Kurz- und Mittelstreckenwaffen.

Putin und US-Präsident Donald Trump hatten zuletzt Anfang Juni telefoniert. Nach dem Telefonat hieß es von russischer Seite, der Dialog zwischen Moskau und Washington solle aktiviert werden. Das sei auch bei "Vertrauensmaßnahmen im militärischen Bereich" wichtig. US-Außenminister Mike Pompeo zeigte sich im Mai vorigen Jahres in der russischen Schwarzmeer-Metropole Sotschi nach Gesprächen mit Außenminister Sergej Lawrow optimistisch, dass der "New-Start"-Vertrag verlängert werden könnte.

Zum Vertrag über den Offenen Himmel ("Open Skies") müsse Moskau noch seine abschließende Position erarbeiten, sagte Putin Ende Mai. Die USA begründeten die Ankündigung des Ausstiegs vor etwas mehr als zwei Wochen damit, dass sich Russland nicht mehr an die Verpflichtungen des Abkommens halte. Deshalb seien auch die USA nicht mehr daran gebunden. Das Abkommen über den Offenen Himmel (Open Skies Treaty) erlaubt den 34 Unterzeichnerstaaten mehrere Beobachtungsflüge pro Jahr im Luftraum der Vertragspartner. Es wurde 1992 geschlossen und trat 2002 in Kraft. Mehr als 1.500 Beobachtungsflüge gab es bislang.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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