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China: Staat beschneidet Religionsfreiheit weiter


"Während Olympia unsichtbar bleiben"
Warnung vor Beschränkung der Religionsfreiheit in China


04.02.2022Lesedauer: 2 Min.
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Das christliche Hilfswerk Open Doors warnt vor der zunehmenden Beschränkung der Religionsfreiheit in China und den damit verbundenen Gefahren für Christen (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Das christliche Hilfswerk Open Doors warnt vor der zunehmenden Beschränkung der Religionsfreiheit in China und den damit verbundenen Gefahren für Christen (Symbolbild). (Quelle: Open Doors/Open Doors Deutschland e.V./obs/dpa)

Zerstörte Kirchen, per Kamera beobachtete Gottesdienste: Das christliche Hilfswerk Open Doors warnt vor der zunehmenden Beschränkung der Religionsfreiheit in China.

Zu Beginn der Olympischen Winterspiele in China warnt Open Doors, ein Hilfswerk für verfolgte Christen, vor der zunehmenden Beschränkung der Religionsfreiheit im Land. Laut einer Pressemeldung von Open Doors werde die "engmaschige Kontrolle der Christen und ihrer Kirchen nochmals verschärft". Demnach hätten Kirchenleiter in Peking eine behördliche Aufforderung erhalten, "in der Öffentlichkeit unsichtbar zu bleiben, um Konflikte zu vermeiden."

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Weiter berichtet das Hilfswerk, dass Personen, die kirchliche Aktivitäten außerhalb der Sonntaggottesdienste durchführen, eine "Einladung zum Tee" von den Behörden erhielten. Laut Open Doors bedeutet dies in der Praxis stundenlange Verhöre und Geldstrafen, auch mehrwöchige Haftstrafen seien möglich.

Kamera-Überwachung bei Gottesdiensten

Der chinesische Präsident Xi Jinping betrachte den christlichen Glauben dem Hilfswerk zufolge als Bedrohung für das Regime und wolle das Christentum der chinesischen Kultur und sozialistischen Werten anpassen. Ziel sei "die absolute Kontrolle aller religiösen Aktivitäten und Inhalte". Der Druck auf Christen werde laut Open Doors durch immer schärfere Zensur- und Überwachungsmaßnahmen ständig erhöht.

Seit 2013 soll das Regime für die Schließung oder Zerstörung von mehr als 20.000 Kirchen oder kirchlichen Einrichtungen verantwortlich gewesen sein. Gottesdienste würden per Kamera überwacht und Kindern und Jugendlichen sei die Teilnahme daran verboten. Auch Kreuze müssten abgehängt und durch Bilder von Xi Jinping ersetzt werden. Abweichler würden laut der Organisation inhaftiert, besonders Pastoren seien davon betroffen.

Neue Verordnung schränkt christliche Inhalte im Internet ein

Open Doors moniert auch eine Verordnung, die am 1. März in Kraft treten solle. Durch sie werde die Nutzung des Internets für das Teilen religiöser Inhalte deutlich eingeschränkt. Für die Durchführung von Online-Predigten solle dann eine "Lizenz für religiöse Informationsdienste im Internet" nötig sein. Der Erwerb der Lizenz sei laut Open Doors allerdings mit sehr hohen und die Glaubensfreiheit stark einschränkenden Hürden verknüpft. Ohne die Lizenz seien die Organisation, Übertragung oder Aufzeichnung religiöser Online-Aktivitäten nicht mehr erlaubt.

Laut dem Hilfswerk würden dadurch die Verbreitung christlicher Inhalte und die Nutzung des Internets für virtuelle Zusammenkünfte fast unmöglich gemacht. Die Folgen der Verordnung seien aktuell kaum abzuschätzen, da sich viele kirchliche Aktivitäten aufgrund der Pandemie ins Internet verlagert hätten.

China hat sich auf der Open-Doors-Rangliste der 50 Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden, von Rang 43 im Jahr 2018 auf aktuell Rang 17 verschlechtert.

Verwendete Quellen
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