Vor Verfassungsreferendum Explosion in Kurdenmetropole
Fünf Tage vor dem Referendum in der Türkei sind bei einer schweren Explosion in der südosttürkischen Kurdenmetropole Diyarbakir mindestens vier Menschen verletzt worden.
Einer von ihnen erlitt schwere Verletzungen, meldete die Nachrichtenagentur DHA am Dienstag. Die Detonation habe sich am Dienstag gegen 10.45 Uhr im Viertel Baglar in der Nähe des Stadtzentrums ereignet. Sicherheitskräfte und Krankenwagen seien in die Gegend geschickt worden.
Der Grund der Explosion war zunächst unklar. DHA meldete, nach ersten Erkenntnissen sei es in einer Werkstatt der Polizei bei der Reparatur eines Panzerfahrzeugs zu der Detonation gekommen. Dafür gab es zunächst keine Bestätigung.
Die Türken sind am kommenden Sonntag aufgerufen, über die Einführung eines Präsidialsystems abzustimmen. Mit der von Präsident Recep Tayyip Erdogan angestrebten Verfassungsänderung würde die Macht des türkischen Staatschefs deutlich ausgeweitet. Kritiker werfen dem Staatschef vor, seine autoritäre Alleinherrschaft durch die Reform zementieren zu wollen.
In den kurdischen Regionen der Türkei ist der Widerstand gegen Erdogan besonders stark. Dort kämpft auch die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gewaltsam gegen den türkischen Staat. Sie verübt seit Jahren immer wieder blutige Anschläge gegen Polizisten und Soldaten in der Türkei.