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Empörung nach Abbas-Aussagen zum Holocaust


"Verabscheuenswürdigste Slogans"
Empörung in Israel nach Abbas-Aussagen zum Holocaust

Von dpa, rok

02.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: Er verurteilte die Äußerungen von Palästinenserpräsident Abbas als die "verabscheuenswürdigsten antisemitischen Slogans".Vergrößern des BildesIsraels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: Er verurteilte die Äußerungen von Palästinenserpräsident Abbas als die "verabscheuenswürdigsten antisemitischen Slogans". (Quelle: dpa)
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Palästinenserpräsident Abbas äußert sich antisemitisch. Er unterstellt den Juden eine Mitschuld am Holocaust. Die Äußerungen sorgen international für Entsetzen.

Israel hat empört auf Aussagen von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zum Holocaust reagiert. "Abu Masen (Abbas) wiederholt die verabscheuenswürdigsten antisemitischen Slogans", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. "In einem Gipfel von Unwissenheit und Frechheit behauptet er, dass die europäischen Juden nicht verfolgt und ermordet wurden, weil sie Juden waren, sondern weil sie Kredite mit Zinsen vergeben haben."

Netanjahu: Abbas ist ein "Holocaust-Leugner"

Netanjahu forderte die internationale Gemeinschaft über den Kurzbotschaftendienst Twitter auf, "seinen (Abbas') Antisemitismus zu verurteilen". Er bezeichnete Abbas als "Holocaust-Leugner" und erklärte, dass es an der Zeit ist, dass der Antisemitismus endlich aus der Welt verschwindet . Auch die Bundesregierung kritisierte die Aussagen scharf.

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Abbas (83) hatte in einer phasenweise antisemitischen Rede gesagt, der Holocaust, die Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nazis, sei nicht durch Antisemitismus ausgelöst worden. Stattdessen sei der Auslöser die soziale Stellung der Juden als Verleiher von Krediten mit Zinsen gewesen.

"Ich rufe die internationale Gemeinschaft dazu auf, den schlimmen Antisemitismus von Abu Masen zu verurteilen", sagte Netanjahu.

"Nationale Führung mit einer solchen Einstellung unerträglich"

Das Außenministerium kritisierte die Rede ebenfalls scharf. Abbas habe "die Juden für (...) ihre Vernichtung verantwortlich gemacht und Stereotypen und Anschuldigungen verwendet, die aus dem klassischen antisemitischen Lexikon stammen", sagte ein Sprecher. "Eine nationale Führung mit einer solchen Einstellung ist unerträglich."

Die Aussagen von Abbas zum Holocaust stießen auch bei der Bundesregierung auf Widerspruch. "Wir treten gegen jegliche Relativierung des Holocausts ein", schrieb Außenminister Heiko Maas (SPD) im Kurznachrichtendienst Twitter. Deutschland trage die Verantwortung für das grausamste Verbrechen der Menschheitsgeschichte. "Die Erinnerung daran bleibt uns Mahnung und Auftrag, weltweit jeder Form von Antisemitismus sehr entschlossen zu begegnen."

Abbas relativiert den Holocaust nicht zum ersten Mal

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, forderte eine Reaktion aus Europa: "Zum wiederholten Male relativiert oder verbrämt Abbas den Holocaust", sagte sie. "Ich erwarte von der deutschen und europäischen Politik eine deutliche Reaktion auf diese unerträglichen Lügen."

In seiner Anfang der 1980-er Jahre vorgelegten Doktorarbeit hatte Abbas den Holocaust relativiert und der zionistischen Bewegung vorgeworfen, sie habe mit dem Hitler-Regime kollaboriert. 2014 hatte er dann erstmals die Judenvernichtung während des Holocaust als das "schlimmste Verbrechen der Neuzeit" bezeichnet.

Verwendete Quellen
  • dpa
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