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Israelische Armee versperrt Protestflotte den Weg


Aktivisten aus Palästina
Israelische Armee versperrt Protestflotte den Weg

Von afp
29.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Protest gegen Seeblockade im Gazastreifen: Mehrere Fischerboote sind unterwegs, um ein Zeichen zu setzen – eins wurde von der israelischen Armee aufgehalten.Vergrößern des BildesProtest gegen Seeblockade im Gazastreifen: Mehrere Fischerboote sind unterwegs, um ein Zeichen zu setzen – eins wurde von der israelischen Armee aufgehalten. (Quelle: Wissam Nassar/dpa-bilder)
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Israel hat ein palästinensisches Schiff gestoppt, das gegen die israelische Seeblockade des Gazastreifens protestieren wollte. Vor acht Jahren wurden dort bei einem Übergriff auf ein Schiff zehn Menschen getötet.

Die israelische Marine hat ein palästinensisches Schiff einer Protestflotte gestoppt, die ein Zeichen gegen die Seeblockade des Gazastreifens setzen wollte. "Israelische Soldaten haben es eingekreist und (das Schiff) aufgebracht", sagte einer der Organisatoren der Protestaktion, Salah Abdul Atti, der Nachrichtenagentur AFP. Wenige Stunden zuvor hatte Israels Armee als Reaktion auf Granatbeschuss im Süden Israels dutzende Ziele im Gazastreifen angegriffen.

Die Besatzung des Protestschiffs - Kranke und Arbeitslose aus dem Gazastreifen - werde zum Hafen der israelischen Stadt Aschdod gebracht, sagte Atti. Die israelischen Streitkräfte bestätigten die Schilderungen zunächst nicht. Ein Armeesprecher sagte lediglich, das Schiff unternehme einen "illegalen Versuch, eine legale Seeblockade" zu durchbrechen.

Flotte als Zeichen gegen Blockade des Gazastreifens

Ein größeres Schiff mit einer rund 20-köpfigen Besatzung und mehrere kleinere Boote hatten den Fischerhafen von Gaza am Vormittag verlassen. Es gab zunächst widersprüchliche Angaben darüber, ob die Flotte versuchen würde, die Seeblockade zu durchbrechen oder nicht. Die Blockadegrenze verläuft neun Seemeilen (16 Kilometer) vor der Küste des Gazastreifens.

"Wir senden eine klare Botschaft an Israel und den Rest der Welt, dass die Blockade aufgehoben werden muss", sagte zur Begründung einer der Organisatoren der Protestfahrt, Issam Hamad. "Die Menschen in Gaza haben die Nase voll von ihrem Leben", sagte Hamad und betonte, es handele sich um eine "absolut friedliche Aktion", die nicht gegen Israel gerichtet sei.

Die Aktion fand am Jahrestag des Angriffs auf das Hauptschiff einer Hilfsflotte statt, die vor acht Jahren die Seeblockade überwinden und Hilfsgüter in den abgeriegelten Gazastreifen bringen wollte. Die israelische Armee stürmte damals die "Mavi Marmara". Bei dem Militäreinsatz im Jahr 2010 wurden zehn türkische Aktivisten getötet.

Angriffe auf Infrastruktur der Hamas

Die israelische Armee griff am Dienstag nach Angaben eines Sprechers mehr als 30 "militärische Ziele von Terrororganisationen" im Gazastreifen an. Ziele waren demnach ein Tunnel und militärische Infrastruktur der radikal-islamischen Hamas und des Islamischen Dschihad. Es habe sich um die umfangreichsten israelischen Angriffe seit dem Jahr 2014 gehandelt.

Aus palästinensischen Sicherheitskreisen hieß es zunächst, eine Stellung der Hamas und vier Stellungen des Islamischen Dschihad seien getroffen worden. Ein Sprecher der im Gazastreifen regierenden Hamas bestätigte, dass Stellungen des "Widerstands" getroffen worden seien.

Zuvor waren vom Gazastreifen aus nach Angaben der israelischen Armee rund 30 Mörsergranaten auf den Süden Israels abgefeuert worden. Die meisten seien am Dienstagmorgen abgefangen worden. Nach Angaben eines Armeesprechers explodierte eine Granate in der Nähe eines Kindergartens, der beschädigt worden sei. Kinder hielten sich dort nicht auf.

Netanjahu droht mit kraftvoller Reaktion

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte daraufhin an, sein Land nehme die Angriffe "sehr ernst". Die Armee werde darauf "kraftvoll" reagieren. Dem israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Bet zufolge handelte es sich um die stärksten Mörserangriffe vom Gazastreifen aus auf Südisrael seit dem Gazakrieg im Jahr 2014. Zu den Angriffen bekannte sich zunächst niemand.

Israelische Medien vermuteten dahinter eine Racheaktion des Islamischen Dschihad. Israel macht für jeden Angriff aus dem Gazastreifen die Hamas verantwortlich. Diese regiert die palästinensische Enklave seit 2007.

Verwendete Quellen
  • AFP
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