Erneute Ausschreitungen Palästinenser bei Angriff auf israelische Grenze getötet
Bei Angriffen auf die israelische Grenze sind vier Palästinenser von der israelischen Armee erschossen worden. Hunderte weitere wurden nach palästinensischen Angaben verletzt.
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze sind nach palästinensischen Angaben vier Menschen erschossen worden. Mindestens 618 weitere Menschen seien verletzt worden, 117 von ihnen durch scharfe Munition, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Gaza mit. Ein Fotograf der französischen Nachrichtenagentur AFP sei in den Fuß geschossen worden.
Rund 10.000 Palästinenser verbrannten nach Armeeangaben an fünf Orten im Gazastreifen an der Grenze zu Israel Reifen und warfen explosive Gegenstände. Terroristen hätten zudem auf Soldaten geschossen, hieß es in einer Stellungnahme. Ein Posten sei getroffen worden, es gebe aber keine Berichte von Verletzten.
Palästinenser hätten zudem Dutzende Drachen und Ballons mit explosiven Gegenständen über den Grenzzaun hinweg aufsteigen lassen, die in der Luft explodiert seien. Die Soldaten würden mit entsprechenden Maßnahmen reagieren, um die Unruhen aufzulösen, hieß es in einer Stellungnahme.
Das palästinensische Komitee des "Marsches der Rückkehr" hatte für Freitag zum "Eine-Million-Marsch-für-Al-Kuds" (Jerusalem) aufgerufen. Damit protestieren die Palästinenser am 51. Jahrestag des Sechstagekrieges. Am 5. Juni 1967 begann der Krieg. Israel eroberte unter anderem den arabischen Ost-Teil Jerusalems, das Westjordanland und den Gazastreifen.
Israelische Armeeflugzeuge hatten am Donnerstag Flugblätter über dem Gazastreifen abgeworfen. Darin warnte die Armee nach eigenen Angaben die Palästinenser davor, sich dem Grenzzaun zu nähern oder ihn zu beschädigen. Die Menschen sollten "nicht der Hamas als Werkzeug dienen – so wie es in vergangenen Wochen während der gewalttätigen Proteste passiert ist", hieß es in einer Mitteilung der Armee.
- dpa