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Russland warnt vor Einmischung in Myanmar


Militär schlägt Proteste brutal nieder
Russland warnt vor Einmischung in Myanmar

Von dpa, mam

Aktualisiert am 06.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Präsident von Russland, Wladimir Putin: Seine Regierung will ihre Zusammenarbeit mit dem Militär von Myanmar fortsetzen.Vergrößern des BildesPräsident von Russland, Wladimir Putin: Seine Regierung will ihre Zusammenarbeit mit dem Militär von Myanmar fortsetzen. (Quelle: Alexei Druzhinin/Russian Presidential Press and Information Office/TASS/imago-images-bilder)
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Das Militär geht in Myanmar massiv gegen die Proteste vor. EU und USA haben Sanktionen verhängt. Russland aber ruft dazu auf, sich nicht einzumischen – und will weiter mit der myanmarischen Armee zusammenarbeiten.

Angesichts der blutigen Proteste gegen den Militärputsch in Myanmar warnt Russland vor Sanktionen gegen das südostasiatische Land. Drohungen, Druck und die Anwendung von Sanktionsinstrumenten gegen die handelnden Behörden Myanmars seien aussichtslos und äußerst gefährlich, teilte das Außenministerium in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag mit. "Eine solche Linie trägt nur dazu bei, die Parteien gegeneinander aufzuhetzen." Zudem treibe es das Volk in einen Bürgerkrieg, hieß es.

Wie kam es zum Militärputsch in Myanmar? In Myanmar hat das ohnehin einflussreiche Militär Anfang Februar die Kontrolle übernommen und die zivile Regierung von Aung San Suu Kyi entmachtet. Die Militärs begründen das mit angeblichem Wahlbetrug bei der Wahl vom November, die die Partei der früheren Freiheitsikone Suu Kyi haushoch gewonnen hatte. Belege gibt es nicht. Seitdem kommt es regelmäßig zu Protesten, gegen die die Polizei immer massiver vorgeht.

Seit Wochen gehen Einsatzkräfte in Myanmar mit brutaler Gewalt gegen jeden Widerstand vor. Nach jüngsten Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden seit dem Umsturz vor zwei Monaten mindestens 570 Menschen getötet. Fast 2.700 Menschen sitzen demnach im Zuge des Putsches in Haft. Der UN-Sicherheitsrat hatte das Militär in der vergangenen Woche zur Zurückhaltung aufgerufen. Die EU und die USA hatten zuletzt Sanktionen gegen die Militärjunta von Myanmar verhängt.

Russland rief dazu auf, sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes einzumischen. Gleichzeitig wolle Moskau die Zusammenarbeit auch in militärischer Hinsicht fortsetzen, hieß es. Russlands Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin hatte erst vor mehr als einer Woche an einer Militärparade in Myanmar teilgenommen.

Mehrere Parteimitglieder nach Festnahmen gestorben

Das Militär in Myanmar derweil hat eine weitere Politikerin der Partei von Aung San Suu Kyi festgenommen. Die 75-jährige Mya Mya Win, die im Stadtteil Shwepyitha Vorsitzende der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) ist, sei am Sonntag in ihrem Haus in der größten Stadt Yangon inhaftiert worden, berichtete die Zeitung "The Irrawaddy" am Dienstag. Aus ihrem Umfeld hieß es, es gebe große Sorge um die Frau. Die Armee habe sie ohne triftigen Grund mitgenommen. "Wir sind zutiefst besorgt, weil es schon Fälle gab, wo NLD-Mitglieder schlimm gefoltert wurden", hieß es.

In den vergangenen Wochen waren bereits mehrere Parteimitglieder nach ihrer Festnahme gestorben. Die Leichen wiesen Spuren von schwerer Misshandlung auf. Erst am Dienstag sei ein 50 Jahre alter Mann wenige Stunden nach seiner Haftentlassung gestorben, so "The Irrawaddy". Suu Kyi selbst soll sich seit dem Umsturz von Anfang Februar im Hausarrest befinden. Zahlreiche ihrer Parteikollegen wurden in Gewahrsam genommen.

Die landesweiten Proteste gegen die neue Junta dauerten auch am Dienstag an. Dabei sollen auch erneut Demonstranten festgenommen worden sein, teilweise setzte die Armee Tränengas ein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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