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USA – Donald Trump feuert erneut hochrangigen Spitzenbeamten: "Akt der Vergeltung"


"Akt der Vergeltung"
Trump feuert hochrangigen Spitzenbeamten

Von dpa
Aktualisiert am 17.05.2020Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump: Dass der Präsident umstrittene Entlassungen immer am späten Freitagabend durchführt, ist auffällig, kritisieren die Demokraten. (Archivbild)Vergrößern des BildesDonald Trump: Dass der Präsident umstrittene Entlassungen immer am späten Freitagabend durchführt, ist auffällig, kritisieren die Demokraten. (Archivbild) (Quelle: Evan Vucci/ap-bilder)
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Es war schon beinahe Wochenende, als der US-Präsident den Chef einer internen Kontrollbehörde von dessen Posten schmiss. Die Demokraten sehen ein auffälliges Muster in dem Vorfall – und wollen nachforschen.

Ranghohe Demokraten im US-Kongress wollen der Entlassung des internen Aufsehers des US-Außenministeriums durch Präsident Donald Trump auf den Grund gehen. Sie wittern eine politisch motivierte Aktion, wie aus einer Mitteilung des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im Repräsentantenhaus, Eliot Engel, und Bob Menendez, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im Senat, am Samstag hervorging.

Das Nachrichtenportal Politico und der Sender CNN hatten in der Nacht zu Samstag berichtet, der Republikaner Trump habe die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, über die Entlassung des Chefs der internen Kontrollbehörde informiert.

Engel sieht einen "unrechtmäßigen Akt der Vergeltung"

Der Ausschussvorsitzende Engel warf Trump vor, mit der Entlassung von Steve Linick "einen seiner loyalsten Unterstützer" schützen zu wollen: nämlich Außenminister Mike Pompeo. Eine solche Maßnahme "würde die Grundlage unserer demokratischen Institutionen untergraben", erklärten Engel und Menendez.

Engel erklärte, er habe erfahren, dass Linicks Büro eine Untersuchung gegen Pompeo eingeleitet habe. "Die Entlassung von Herrn Linick inmitten einer solchen Untersuchung deutet stark darauf hin, dass dies ein unrechtmäßiger Akt der Vergeltung ist." Engel machte keine Angaben dazu, um welche Vorwürfe gegen Pompeo es sich handeln könne.

Die Sender CNN und NBC berichteten unter Berufung auf eine Quelle bei den Demokraten, Linick habe untersucht, ob Pompeo einen Mitarbeiter persönliche Angelegenheiten für sich selbst und seine Ehefrau habe erledigen lassen.

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Pelosi kritisierte, die mitten in der Nacht verkündete Entlassung passe in ein gefährliches Muster von Vergeltung gegen Beamte, die ihrer Kontrollaufsicht in Behörden nachkämen. Linick spielte laut CNN eine Rolle im Amtsenthebungsverfahren gegen Trump, die allerdings verhältnismäßig klein war. Das von den Demokraten dominierte Repräsentantenhaus hatte Trump unter anderem vorgeworfen, die ukrainische Regierung zu Ermittlungen gegen seinen demokratischen Rivalen Joe Biden gedrängt zu haben. Im Februar wurde Trump in dem Verfahren von der Mehrheit seiner Republikaner im US-Senat freigesprochen.

Bestimmte Parallelen fallen auf

Ein Bericht der "Washington Post" verstärkte den Eindruck, dass es bei einer Reihe von Entlassungen in letzter Zeit auffällige Parallelen gab: Vergangenen Monat hatte Trump bereits den Generalinspekteur der Geheimdienste, Michael Atkinson, entlassen. Die Absetzung war ebenfalls an einem Freitag zu später Stunde bekannt geworden.

Ähnlich war es im Fall der geschäftsführenden Generalinspekteurin im Gesundheitsministerium, Christi Grimm, wie aus der Darstellung der Zeitung hervorgeht. Die "Washington Post" überschrieb die Übersicht mit den Worten: "Trumps freitagabendliches Zeitlupen-Massaker der Generalinspekteure".

Atkinson spielte eine zentrale Rolle dabei, die Ukraine-Affäre ins Rollen zu bringen, die zu dem Amtsenthebungsverfahren führte. Nach Trumps Freispruch waren außerdem ein Ukraine-Experte des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, Oberstleutnant Alexander Vindman, und der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, von ihren Aufgaben entbunden worden. Beide hatten im Kongress gegen den Präsidenten ausgesagt, nachdem sie unter Strafandrohung vorgeladen worden waren.

Das fordern jetzt die Demokraten

Die Demokraten Engel und Menendez forderten das Weiße Haus, das Außenministerium und Linick in jeweiligen Schreiben auf, den Ausschüssen Aufzeichnungen und Informationen im Zusammenhang mit Linicks Entlassung bis kommenden Freitag (22. Mai) auszuhändigen.

Explizit forderten sie Einsicht in Aufzeichnungen aller Untersuchungen des Generalinspekteurs an, die das Büro des Außenministers betrafen und die zum Zeitpunkt der Entlassung von Linick offen oder unvollendet waren. Zudem verlangten sie Informationen über die Eignung von Stephen Akard, der den Posten nun besetzen soll und bei dem es sich nach Angaben von Politico um einen Vertrauten von Vizepräsident Mike Pence handelt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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