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Trumps Corona-Management – Gouverneur: "Hoffnungslos, auf ihn zu warten"


Kritik an Trumps Corona-Management
Gouverneur: "Es war hoffnungslos, auf ihn zu warten"

Von dpa, afp, aj

Aktualisiert am 17.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Larry Hogan: Der Gouverneur des Bundesstaats Maryland hat scharfe Kritik an Donald Trumps Krisenmanagement geübt.Vergrößern des BildesLarry Hogan: Der Gouverneur des Bundesstaats Maryland hat scharfe Kritik an Donald Trumps Krisenmanagement geübt. (Quelle: Brian Witte/AP/dpa)
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Donald Trumps Krisenmanagement in Pandemie gerät in der eigenen Partei in die Kritik. Ein Gouverneur bezieht deutlich Stellung. Die USA verzeichnen derweil einen neuen Höchststand bei den Neuinfektionen.

Das Krisenmanagement von US-Präsident Donald Trump in der Corona-Pandemie gerät auch in seiner Republikanischen Partei in die Kritik. Der Gouverneur des Bundesstaats Maryland, Larry Hogan, warf Trump in einem Gastbeitrag in der "Washington Post" vor, nicht schnell genug auf die Bedrohung reagiert zu haben. "So viele landesweite Maßnahmen hätten in diesen frühen Tagen ergriffen werden können, wurden es aber nicht", schrieb Logan. "Statt seinen eigenen Gesundheitsexperten zuzuhören, redete und twitterte der Präsident wie ein Mann, dem es mehr um die Ankurbelung des Aktienmarktes oder seine Wiederwahlpläne ging."

Trump-Sprecherin lobt die Strategie des Präsidenten

Hogan ist auch Vorsitzender der Nationalen Vereinigung der Gouverneure der 50 US-Bundesstaaten. Hogan kritisierte, Trump habe im März fälschlicherweise behauptet, jeder, der einen Test brauche, könne einen bekommen. Zur selben Zeit hätten Gouverneure um Hilfe beim Testen gebeten. Im April habe Trump dann die Verantwortung für Tests an die Gouverneure abgeschoben. "Es war hoffnungslos, auf ihn zu warten", schrieb Logan. "Den Gouverneuren wurde gesagt, dass wir auf uns allein gestellt seien."

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, nannte Hogans Aussagen am Donnerstag "bemerkenswert". Sie sagte, der Gouverneur habe Trump noch im April für Fortschritte beim Testen gedankt. Trumps Reaktion auf das Coronavirus sei "historisch" gewesen.

Ein anderer Gouverneur will Maskenpflicht verhindern

Der Gouverneur des südlichen US-Bundesstaats Georgia, Brian Kemp, hat indessen gegen eine von der Großstadt Atlanta verordnete Maskenpflicht geklagt. Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms habe mit der entsprechenden Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus ihre Kompetenzen überschritten, argumentierte der Gouverneur in einer am Donnerstag (Ortszeit) eingereichten Klage. Der Republikaner Kemp hatte am Mittwoch trotz der sich ausbreitenden Corona-Pandemie eine Verordnung unterzeichnet, die es Kommunen und Bezirken verbietet, eine Maskenpflicht einzuführen.

Die demokratische Bürgermeisterin Bottoms erklärte über Twitter, anstatt sich vor Gericht zu streiten, wäre es besser, die Steuergelder einzusetzen, um mehr Corona-Tests und das Nachverfolgen von Kontakten zu ermöglichen. Kemp wiederum erklärte, seine Klage richte sich gegen "desaströse Maßnahmen, die das Leben und die Lebensgrundlage unserer Bürger bedrohen". Gleichzeitig empfiehlt Kemp, Masken zu tragen, wenn der nötige Sicherheitsabstand zur Vermeidung von Infektionen nicht eingehalten werden kann.

Bürgermeisterin Bottoms befindet sich derzeit in Quarantäne, weil bei ihr und mehreren Familienmitgliedern eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen wurde. Sie hatte vergangene Woche erklärt, dass sie acht Tage auf ihr Testergebnis warten musste. Sie kritisierte, dass es die lange Zeit zwischen Tests und Ergebnissen schwieriger mache, die Pandemie einzudämmen, weil Menschen nach ihren Tests tagelang nicht wüssten, ob sie ansteckend seien.

Interessieren Sie sich für US-Politik? Unser Washington-Korrespondent Fabian Reinbold schreibt über seine Arbeit im Weißen Haus und seine Eindrücke aus den USA unter Donald Trump einen Newsletter. die dann einmal pro Woche direkt in Ihrem Postfach landet.

Corona-Neuinfektionen steigen weiter drastisch an

In dem Bundesstaat gibt es bislang mehr als 130.000 nachgewiesene Corona-Infektionen und rund 3.100 Todesfälle. Am Donnerstag etwa meldeten die Behörden dort gut 3.400 Neuinfektionen.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA hat derweil einen weiteren Rekordwert erreicht: Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Donnerstagabend (Ortszeit) 68.428 neue Ansteckungsfälle registriert. Die Zahl der Corona-Toten sei um 974 auf 138.201 gestiegen. Erst am Mittwoch hatten die USA mit mehr als 67.600 Corona-Fällen einen Höchststand bei den täglich festgestellten Neuinfektionen verzeichnet. Insgesamt liegt die Zahl der erfassten Infektionsfälle im Land den Angaben inzwischen bei 3,56 Millionen.

Die USA sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Dies gilt sowohl für die Infektions- als auch die Totenzahlen. Zuletzt waren immer neue Rekordstände bei den Ansteckungszahlen verzeichnet worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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