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Wahlverhalten: Laut Bertelsmann-Studie bricht bürgerliche Mitte auseinander


Bertelsmann-Studie zum Wahlverhalten
Angst vor der Modernisierung entzweit die bürgerliche Mitte

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 06.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung hat sich der Kampf um die politische Mitte "massiv verschärft".Vergrößern des BildesLaut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung hat sich der Kampf um die politische Mitte "massiv verschärft". (Quelle: Maurizio Gambarini./dpa)
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Die etablierten Parteien haben ein Problem, so heißt es in den aktuellen Studien-Ergebnissen der Bertelsmann-Stiftung zum Wahlverhalten der Deutschen. Die sonst so starke bürgerliche Mitte bricht zunehmend auseinander. Eine Ursache sehen die Studienautoren in der deutlichen Spaltung der Wählerschaft zwischen Modernisierungs-Befürwortern und Gegnern. Greifen die Volksparteien in diese Entwicklung nicht ein, gäbe es kein Zurück mehr.

Vier von zehn Wahlberechtigten aus der Gruppe der bürgerlichen Mitte haben ihre Stimme nicht abgegeben oder die AfD gewählt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh mit dem Titel "Populäre Wahl".

Der Kampf um die bürgerliche Mitte ist massiv

Demnach verloren CDU/CSU in dieser Gesellschaftsgruppe bei der Wahl vor gut zwei Wochen 15 Prozentpunkte, während die AfD um den gleichen Wert zulegte. "Die etablierten Parteien verlieren in der bürgerlichen Mitte deutlich an Terrain. Der Kampf um die Mitte hat sich massiv verschärft", erklärte der Autor der Studie, Robert Vehrkamp.

Das hat Folgen für die Koalitionsbildung. Eine große Koalition aus Union und SPD würde demnach nur noch 42 Prozent und ein Jamaika-Bündnis aus CDU/CSU, FDP und Grünen nur 39 Prozent aller Wahlberechtigten aus der bürgerlichen Mitte repräsentieren.

"In der bürgerlichen Mitte gibt es eine Erosion, darum müssen sich die etablierten Parteien kümmern. Sonst werden sie das verloren gegangene Terrain nicht wieder zurückgewinnen", sagte Studienautor Vehrkamp der Deutschen Presse-Agentur.

Es gibt eine neue Konfliklinie der Demokatie

Nach Auswertung der Daten haben die Gütersloher Forscher eine neue Konfliktlinie der Demokratie ausgemacht. Die Wählerschaft ist demnach gespalten in die Skeptiker und Befürworter der Modernisierung. Diese Trennlinie hat das Wahlverhalten nach Überzeugung der Studienautoren entscheidend geprägt. Auf der einen Seite stünden Milieus, die sich mit Begriffen wie Tradition oder Besitzstandswahrung identifizierten. Für Milieus, die der Modernisierung offen gegenüber stehen, stünden Begriffe wie Grenzüberwindung und Beschleunigung.

Zwei Drittel der AFD-Wähler sind "modernisierungsskeptisch"

"Die AfD wurde ganz überwiegend von Menschen gewählt, die der sozialen und kulturellen Modernisierung zumindest skeptisch gegenüberstehen", befand Vehrkamp nach Auswertung der Zahlen. 65 Prozent aller AfD-Wähler kommen aus Milieus, die eher modernisierungsskeptisch sind. Damit habe die AfD im Parteienspektrum ein Alleinstellungsmerkmal, heißt es in der Studie. Die Wähler aller anderen Parteien im Bundestag sind in der Mehrheit Modernisierungsbefürworter: Bei der CDU/CSU sind es 52 Prozent, SPD (56), FDP (59) und Linke (62). Spitzenreiter sind mit 72 Prozent die Wähler der Grünen.

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