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"Fake News" sorgt für Aufregung in Dortmund


"1000-Mann-Mob zündet Kirche an"
"Fake News" sorgt für Aufregung in Dortmund

Von dpa, t-online
05.01.2017Lesedauer: 2 Min.
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen in der Silvesternacht vor dem Baugerüst an der Reinoldikirche in Dortmund in dem sich eine Silvesterrakete verfangen hat.Vergrößern des BildesEinsatzkräfte der Feuerwehr stehen in der Silvesternacht vor dem Baugerüst an der Reinoldikirche in Dortmund in dem sich eine Silvesterrakete verfangen hat. (Quelle: dpa-bilder)
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Die Polizei hat eine detaillierte Einsatzbilanz der Silvesternacht in Dortmund veröffentlicht. Das war nötig geworden, nachdem die US-Nachrichtenseite "Breitbart" eine Falschmeldung zu den Vorfällen verbreitet hatte.

Das rechtspopulistische Internetseite steht dem designierten US-Präsidenten Donald Trump nahe und ist für einen eher großzügigen Umgang mit der Wahrheit bekannt.

Der englischsprachige Bericht mit der Überschrift "1000-Mann-Mob setzt Deutschlands älteste Kirche in Brand" erzeugt den Eindruck, dass junge, muslimische Ausländer mit Feuerwerkskörpern gegen andere Besucher und Polizisten vorgegangen seien und das Dach der Reinoldikirche in Brand gesetzt hätten. Von "Allahu Akbar"-Rufen und Al-Kaida-Fahnen ist da die Rede.

Tatsächlich feierte eine Gruppe Syrer die Verständigung auf Friedensverhandlungen in ihrem Heimatland mit "Gott-ist-groß"-Rufen. Bei "Breitbart" wird daraus eine muslimische Horde, die christliche Kirchen unter Beschuss nimmt.

Bericht der "Ruhr Nachrichten" verfälscht

Der Artikel bezieht sich dabei in verfälschender Weise auf einen Bericht der "Ruhr Nachrichten". Die Polizeibehörde stellte am Donnerstag klar: "Herausragende oder spektakuläre Silvestersachverhalte wurden bis zum heutigen Tage nicht gemeldet."

Auf einem Platz in der Innenstadt hätten sich rund 1000 Menschen versammelt. Es sei zwar zum Teil zu unsachgemäßem Einsatz von Silvesterfeuerwerk gekommen, dies sei jedoch unterbunden worden.

Reales Feuer schnell gelöscht

Die Feuerwehr hatte am Neujahrstag gemeldet, dass es durch eine Silvesterrakete zum Brand eines Gitterschutznetzes an der Reinoldikirche gekommen sei. Mit dem Netz ist ein Baugerüst verkleidet. Das Feuer sei schnell gelöscht worden. Die Polizei hat nach Angaben einer Sprecherin "keinerlei Erkenntnisse, dass die Rakete absichtlich abgefeuert wurde".

Das änderte nichts daran, dass die "Breitbart"-Geschichte in den sozialen Netzwerken in kürzester Zeit eine große Reichweite gewann. Über 300 Mal wurde der Artikel geteilt. Ein Text des österreichischen "Wochenblick", der die Falschmeldung als erste deutschsprachige Seite übernahm, sogar 800 Mal. Das Motto der Macher: "Wir schreiben, was andere verschweigen."

Etwas verwundert wird sich da manch Dortmunder gefragt haben, wie er denn bloß den "Krieg der Kulturen" in seiner Heimatstadt verpasst haben kann.

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