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Freudenberg: Tötung der zwölfjährigen Luise F. wohl Racheakt der Mädchen


Getötete Luise in Freudenberg
Mädchen sollen zwölfjährige Luise aus Rache getötet haben

Von dpa, cry, RZ

Aktualisiert am 16.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Polizisten am Tatort: Hier wurde die Leiche des Mädchens gefunden. (Quelle: dpa)
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Die zwölfjährige Luise ist laut der Staatsanwaltschaft Koblenz von zwei Mädchen in ähnlichem Alter erstochen worden. Die Kinder sollen die Tat gestanden haben.

Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen haben gestanden, die zwölfjährige Luise aus dem nordrhein-westfälischen Freudenberg erstochen zu haben. Die verdächtigen Mädchen und das Opfer hätten sich gekannt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Koblenz mit. Zum Motiv machten sie mit Verweis auf die noch strafunmündigen Kinder keine Angaben.

Laut Informationen von "Focus Online" soll es sich bei der Gewalttat aber vermutlich um einen Racheakt gehandelt haben. Die drei Schülerinnen hätten sich im Vorfeld der Tat gestritten, nachdem sich das Opfer über eine der beiden Täterinnen lustig gemacht haben soll. Weitere Hintergründe sind bislang noch völlig unklar.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zeigte sich bestürzt: "Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg."

"Wir haben derzeit noch keine Tatwaffe"

In der Rechtsmedizin der Uniklinik Mainz waren bei der Obduktion zahlreiche Messerstiche an der Leiche der Zwölfjährigen festgestellt worden. Luise sei verblutet. "Wir haben derzeit noch keine Tatwaffe", sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Koblenz, Mario Mannweiler. Polizisten suchten das Gelände um den Tatort erneut ab.

Die tatverdächtigen Mädchen waren ins Visier der Ermittler geraten, weil ihre Aussagen aus einer ersten Anhörung im Widerspruch zu den Aussagen anderer Zeugen standen. Bei einer nochmaligen Anhörung im Beisein von Erziehungsberechtigten und Psychologen seien sie am Montag mit den Widersprüchen konfrontiert worden und hätten die Tat schließlich gestanden. Beide Mädchen seien der Polizei zuvor nicht aufgefallen.

"Nach über 40 Dienstjahren gibt es immer noch Ereignisse, die einen sprachlos zurücklassen", sagte der Koblenzer Polizei-Vizepräsident Jürgen Süs. Mannweiler sprach von einem erschütternden Fall: "Das ist kein Alltag."

Jugendamt eingeschritten

Da die mutmaßlichen Täterinnen noch Kinder sind, bedeutet dies laut Mannweiler, "dass keine strafrechtlichen Sanktionen erfolgen können, weil das Gesetz das verbietet". Hier lesen Sie mehr dazu, was die Strafunmündigkeit der Unter-14-Jährigen jetzt bedeutet.

In beiden Fällen ist am Mittwoch allerdings das Jugendamt eingeschritten. Die beiden Mädchen lebten vorerst nicht mehr bei ihren Familien, teilte der Kreis Siegen-Wittgenstein mit. Kontakt mit ihren Eltern hätten sie aber weiterhin.

Die vermisste zwölfjährige Luise war am Sonntag tot in der Nähe eines Radweges auf rheinland-pfälzischem Gebiet unmittelbar an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen gefunden worden. Am Montag hatten die Behörden bekannt gegeben, dass das Kind Opfer eines Verbrechens geworden war.

Die Schülerin war zuletzt am Samstag gegen 17.30 Uhr in Freudenberg gesehen worden, als sie nach dem Besuch einer Freundin zu Fuß den Heimweg antrat. Als die Zwölfjährige nicht nach Hause kam, hatten die Eltern nach etwa drei Stunden den Notruf gewählt. Es sei dann noch am Samstag eine Suchaktion mit Mantrailer-Spürhunden, einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera, Drohnen sowie Kräften von Polizei und Feuerwehr in einem sehr unwegsamen Waldgelände gestartet worden, hieß es.

"Die geschilderten Details lassen uns erschaudern"

Nach Hinweisen habe dann ein Hundeführer der Polizei die Leiche des Mädchens am Sonntag in einem Böschungsbereich auf rheinland-pfälzischem Gebiet nahe der Landesgrenze gemeldet. Laut Mannweiler übernimmt in Kürze die Staatsanwaltschaft Siegen die Ermittlungen für "Restabklärungen".

NRW-Regierungschef Wüst sagte, es sei unvorstellbar und kaum auszuhalten, dass Kinder zu solchen Taten fähig seien. "Die geschilderten Details lassen uns erschaudern." Was diese Tat in der Orts- und der Schulgemeinschaft von Luise auslöse, lasse sich bestenfalls erahnen. "Wo das Land helfen kann, wird das Land helfen", versicherte der Ministerpräsident. "Der Familie wünschen wir die notwendige Kraft, durch diese Zeit unfassbaren Schmerzes zu kommen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Pressekonferenz von Staatsanwaltschaft und Polizei Koblenz am 14.03.
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