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Israel-Gaza | Fridays for Future in der Kritik: "Was für eine Schande"


Klimaaktivisten äußern sich zum Krieg
Fridays for Future in der Kritik: "Was für eine Schande"

Von Malte Bollmeier

Aktualisiert am 26.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ruinen im Gazastreifen: Nach Bombenangriffen der israelischen Armee suchen Rettungskräfte und Zivilisten nach Überlebenden.Vergrößern des Bildes
Ruinen im Gazastreifen: Nach Bombenangriffen der israelischen Armee suchen Rettungskräfte und Zivilisten nach Überlebenden. (Quelle: Ahmed Zakot/imago images)

Fridays for Future hat Israel "Genozid" und westlichen Medien "Gehirnwäsche" vorgeworfen. Die Klimaschützer ernteten dafür reichlich Kritik in den sozialen Medien.

Die Klimaschützer von Fridays for Future (FFF) haben auf ihrem internationalen Instagram-Profil scharfe Kritik an Israels Reaktion auf den Angriff der terroristischen Hamas und an westlichen Medien geübt und damit eine Kontroverse ausgelöst. Westliche Medien unterzögen die Menschen einer "Gehirnwäsche", damit sie zu Israel halten, schrieb FFF. Israel habe ein "Apartheidssystem" gegen die Palästinenser etabliert.

"Wer genauer hinschaut (...), sieht: Das ist kein Konflikt, das ist ein Genozid", hieß es in dem Instagram-Beitrag weiter. Israel werfe auf alles und jeden im Gazastreifen Bomben, außer auf die Hamas. Der Konflikt sei nicht so kompliziert, wie westliche Medien ihn darstellten, sondern Israel sei ein Unterdrücker, die Palästinenser die Unterdrückten, behaupteten die Klimaaktivisten.

Westliche Medien seien weder unabhängig noch neutral und bezeichneten alle Palästinenser, Araber und Muslime als Terroristen und entmenschlichten diese. Zudem hätten die Medien ein finanzielles Interesse am Konflikt: "Die westlichen Medien schlagen Kapital aus jedem Scheißthema mit dem Genozid in Gaza", schrieb FFF. Darüber hinaus erhielten die Medien Geld von "imperialistischen Regierungen", welche im Bunde mit Israel seien. All das diene dem Zweck, die politischen Ziele und "rassistische Agenda" Israels und seiner Verbündeten durchzusetzen.

"Was für eine Schande"

Die Äußerungen der Klimaaktivisten ernteten reichlich Kritik: So schrieb etwa eine Nutzerin: "Okay, genug! Ich dachte, das ist die Seite einer Klimabewegung, nicht Hamas-Propaganda. Ich folge euch nicht mehr." Eine andere fragte: "Antisemiten for Future?" In weiteren kritischen Kommentaren hieß es: "Ihr verbreitet Propaganda. Ich halte das nicht aus. Zeit, euch nicht mehr zu folgen" und "Was für eine Schande."

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Auch Fridays for Future Deutschland distanzierte sich von dem Beitrag. Die Bewegung sei solidarisch mit den Opfern der Hamas und mit Jüdinnen und Juden, die weltweit antisemitische Gewalt erlebten.

Zudem schrieben die deutschen Aktivisten auf der Plattform X (ehemals Twitter): "Wir sehen das Leid der Zivilbevölkerung und insbesondere der Kinder in Gaza. Der steigende anti-muslimische Rassismus auch hier in Deutschland erfüllt uns mit großer Sorge. All das sind keine Widersprüche. Unsere Herzen sind groß genug, all das gleichzeitig fühlen zu können." Das Existenzrecht Israels sei für FFF Deutschland nicht verhandelbar. Humanitäres Völkerrecht und Menschenrechte gelte für alle.

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Ursprünglich war das Gebiet Teil des Osmanischen Reiches

Hintergrund der Kritik der Nutzerinnen und Nutzer: Die heutigen Gebiete der Palästinenser und Israels waren seit dem ausgehenden Mittelalter jahrhundertelang Teil des Osmanischen Reiches. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 brach das Osmanische Reich zusammen. Der Völkerbund, die Vorgängerorganisation der UNO, übertrug daraufhin Großbritannien das Mandat zur Verwaltung des Gebiets.

Seit dem 17. Jahrhundert und insbesondere wegen des Holocausts in Europa waren viele Juden in das sogenannte heilige Land um Jerusalem eingewandert. Aufgrund von Konflikten in der Region schlug die UNO 1947 eine Zwei-Staaten-Lösung vor: Araber und Juden sollten jeweils ihr eigenes Land erhalten. Die Araber lehnten den Plan jedoch ab. Als Großbritannien sein Mandat 1948 beendete, gründete sich der Staat Israel.

Vor Kurzem hatte sich auch die Klimaaktivistin Greta Thunberg zum Nahost-Krieg geäußert und eine Debatte angestoßen. "Heute streiken wir aus Solidarität mit Palästina und Gaza. Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten fordern", schrieb die Fridays-for-Future-Initiatorin. Pro-palästinensische Organisationen hatten zu einem "Generalstreik" aufgerufen, Thunberg teilte das Flugblatt dazu in einer Instagram-Story und warb gleichzeitig für zahlreiche Unterstützerorganisationen des Terrors. Das löste eine Welle der Empörung aus, wie Sie hier lesen.

Verwendete Quellen
  • instagram.com: Beitrag von fridaysforfuture
  • twitter.com: Beitrag von @FridaysForFuture
  • Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): "Geschichte Israels. Von der Staatsgründung bis zur Gegenwart von Noam Zadoff, 2020"
  • bpb.de: "Expansion des osmanischen Reiches" (Stand: 5.8.2014)
  • nzz.ch: "So wandeln sich die politischen Landkarten von Israel und Palästina"
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