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Wie Scholz mit Karl May den Wehrdienst verweigerte


Kirchentag
Wie Scholz mit Karl May den Wehrdienst verweigerte

Von dpa
Aktualisiert am 02.05.2025 - 13:17 UhrLesedauer: 2 Min.
Deutscher Evangelischer Kirchentag in HannoverVergrößern des Bildes
Olaf Scholz spricht auf dem Kirchentag in Hannover auch über seine Wehrdienstverweigerung. (Quelle: Moritz Frankenberg/dpa/dpa-bilder)
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"Da fanden sie, der ist bekloppt": Olaf Scholz erzählt, wie er einst den Dienst bei der Bundeswehr ablehnte – und warum er trotzdem für die Wehrpflicht ist.

Olaf Scholz hat seine Wehrdienstverweigerung als junger Mann mit dem "Winnetou"-Schriftsteller Karl May begründet. "Das war natürlich frech. Ich wundere mich nachträglich über meinen Mut", sagte der geschäftsführende Bundeskanzler auf dem Kirchentag in Hannover.

In seiner Begründung schrieb Scholz demnach, er habe praktisch alle Bücher von May gelesen und deren Held würde niemanden töten und begründe das sehr christlich. "Da fanden sie, der ist bekloppt, den muss man durchgehen lassen." Er habe dann Zivildienst in einem Pflegeheim geleistet, berichtete der SPD-Politiker.

"Brauchen mehr Soldatinnen und Soldaten"

Der Kanzler, der in wenigen Tagen von Friedrich Merz abgelöst werden dürfte, betonte aber, er sei immer für die Wehrpflicht gewesen – "weil ich der festen Überzeugung war, dass es einen Unterschied macht, ob jeder betroffen sein könnte, wenn es darum geht, das Land zu verteidigen, oder man gewissermaßen das auf wenige konzentriert".

Für eine Wehrpflicht, wie sie einmal existierte, habe man heute nicht mehr die Kapazitäten. Deutschland müsse seine Armee aber auf die Fähigkeit ausrichten, sich auch in einem konventionellen Angriffskrieg gegen Deutschland und seine Verbündeten verteidigen zu können. "Das tun wir, und dazu brauchen wir auch mehr Soldatinnen und Soldaten", sagte Scholz.

Neue Koalition plant freiwilligen Wehrdienst

Union und SPD wollen ein neues und zunächst auf Freiwilligkeit basierendes Wehrdienstmodell einführen. Noch in diesem Jahr sollten dazu die Voraussetzungen für eine Wehrerfassung und Wehrüberwachung geschaffen werden, heißt es im Koalitionsvertrag. Denkbar ist, dass alle Angehörigen eines Jahrgangs dann einen Fragebogen zur Wehrbereitschaft erhalten, den die Männer beantworten müssen und die Frauen freiwillig beantworten können.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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