Nach Recherche von t-online Nach Bundeswehr-Anschlag: Staatsanwaltschaft ermittelt
Wiederholt brannten zuletzt Fahrzeuge der Bundeswehr. Bislang ist unklar, wer dahintersteckt. Aber jetzt verfolgen die Ermittler zumindest in einem Fall eine neue Spur.
Nach dem Brandanschlag auf Lastwagen der Bundeswehr in Erfurt ermittelt die Staatsanwaltschaft auch zu möglichen Verbindungen nach Russland. "Wir ermitteln auch in diese Richtung", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Erfurt. Zuvor war ein Video dazu auf einem russischen Kanal des Messengerdienstes Telegram aufgetaucht. Darin sei offenbar der Anfang der Tat zu sehen, sagte die Sprecherin. "Es wird ermittelt, wer potenziell dieses Video gepostet hat." Zuerst hatte t-online darüber berichtet.
Am Samstagabend hatten in Erfurt sechs Bundeswehrlastwagen gebrannt, die auf einem Werkstattgelände geparkt waren. Auf dem Militärblog "Besessen vom Krieg" waren am Donnerstag Fotos der Lkws in noch unbeschädigtem und später beschädigtem Zustand sowie ein Video von dem Brand erschienen.
Verbindungen zum Krieg in der Ukraine?
In dem Video heißt es auf Russisch: "In Erfurt in Deutschland wird diverses Militärgerät für die ukrainischen Streitkräfte zur Reparatur gebracht. Unsere Leute entschieden, dass das alles unnötig sei und die ukrainischen Streitkräfte solche Ausrüstung nicht brauchten. Also verbrannten sie sie einfach."
Ob die bei dem Anschlag zerstörten Laster tatsächlich für die Ukraine bestimmt gewesen waren, wie in dem Video behauptet wird, ist unklar. Das Thüringer Landeskriminalamt prüft derzeit die Echtheit und Herkunft des Videos, wie eine Sprecherin t-online sagte. Dabei werden auch Brandursachenermittler hinzugezogen.
Es gebe dazu einen bundesweiten Austausch von Informationen zu ähnlichen Vorfällen im Bundesgebiet. Zu aktuellen Ermittlungsständen könne keine Auskunft gegeben werden.
Derweil erklärte das Verteidigungsministerium, dass die zerstörten Lastwagen nicht an die Ukraine geliefert werden sollten. "Das ist das Handwerkszeug der Truppe", sagte eine Sprecherin des Ministeriums in Berlin, die damit die Behauptungen des in Russland verbreiteten Videos zurückwies.
Ähnliche Anschläge in der Vergangenheit
In Erfurt waren an selber Stelle bereits im Juni vergangenen Jahres Militärfahrzeuge mutmaßlich in Brand gesteckt worden. Zu den Hintergründen machte das LKA bisher keine Angaben.
Vor zwei Wochen brannten ebenfalls sechs Bundeswehrfahrzeuge im niedersächsischen Soltau, auch sie waren auf einem Werkstattgelände geparkt. In Soltau war nach der Tat ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Auf der linksextremen Internetplattform "Indymedia" schrieb eine Gruppe mit dem Namen "Agenda2029": "Eine weitere Intensivierung eines globalen Krieges wird hier in Deutschland vorbereitet, daher müssen wir die Zentren der Kriegstreibenden sabotieren."
- Nachrichtenagentur dpa
- Anfrage an das Thüringer Landeskriminalamt