"Das ist zu wenig" Meinungsforscher zweifelt an Klingbeils Kanzlerchancen

Als Parteichef und Vizekanzler hat sich Lars Klingbeil bereits als möglicher Kanzlerkandidat der SPD positioniert. Doch ein Meinungsforscher glaubt nicht, dass er erfolgreich sein wird.
Der Meinungsforscher Manfred Güllner hat Zweifel an den Kanzlerchancen von SPD-Chef Lars Klingbeil geäußert. In einem Gespräch mit dem "Tagesspiegel" nannte der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa Klingbeil zwar einen "begnadeten Machttechniker", erklärte aber zugleich, es sei "sehr unwahrscheinlich, dass Herr Klingbeil eines Tages Kanzler wird". Die SPD befinde sich laut Güllner in einer "dramatisch schlechten" Verfassung und verliere kontinuierlich an Wählerzuspruch.
Trotz eines gewissen Rückhalts in der Bevölkerung mangele es Klingbeil aus Sicht Güllners an politischem Profil und an der öffentlichen Wahrnehmung als kompetente Führungspersönlichkeit. Der Vorsitzende schneide in der Wählergunst deutlich schwächer ab als Verteidigungsminister Boris Pistorius, der laut Güllner als "beliebt und erfolgreich" gelte. Auch in seiner neuen Rolle als Finanzminister habe Klingbeil bisher keine Akzente setzen können. "Er hat im Volk eine gewisse Grundsympathie. Aber das ist zu wenig", sagte Güllner.
Mit Blick auf die Kanzlerkandidatur bei der kommenden Bundestagswahl zeigte sich Güllner skeptisch, ob Klingbeil bereit sei, Pistorius den Vortritt zu lassen. Er äußerte den Verdacht, der SPD-Vorsitzende habe schon früher eine Kandidatur Pistorius aus machtpolitischen Motiven verhindert. "Ich fürchte, Klingbeil wird die Kanzlerkandidatur nicht hergeben", sagte Güllner.
- tagesspiegel.de: "Die Misere der Sozialdemokraten: 'Weite Teile der SPD wollen offenbar keine Macht'"
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