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Bericht: Erneute Hacker-Angriffe auf Bundestag


Zugang blockiert
Erneuter Hacker-Angriff auf den Bundestag

Von dpa
28.03.2017Lesedauer: 2 Min.
Neue Enthüllungen: Bundestagsabgeordnete wurden offenbar erneut Opfer eines Hacker-Angriffs.Vergrößern des BildesNeue Enthüllungen: Bundestagsabgeordnete wurden offenbar erneut Opfer eines Hacker-Angriffs. (Quelle: dpa-bilder)
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Unbekannte Hacker haben offenbar erneut versucht, in das Netz des Bundestages einzudringen - und das in großem Umfang. Nach Kenntnis der "Süddeutschen Zeitung" sind mindestens zehn Abgeordnetenbüros und alle im Bundestag vertretenen Fraktionen betroffen.

Der Angriff konnte von der IT-Abteilung des Bundestags jedoch abgewehrt werden. Dies berichtet die SZ mit Verweis auf fünf Abgeordnete, mit denen die Tageszeitung über den Fall sprechen konnte. Sowohl das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als auch das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) haben den Angriff bestätigt. Ziel war unter anderem die Grüne Marieluise Beck, die schon einmal Ziel von Hackern war.

Bereits in diesem Fall wurde die Informationspolitik der Behörden von Abgeordneten kritisiert. Anfang Februar teilte das BSI einzig mit, dass die Behörde „aufgrund von Auffälligkeiten im Netzwerkverkehr“ im „engen Austausch“ mit dem Bundestag stehe.

"Potenziell schadhafte Website"

Der nun erfolgte Angriff wurde „aufgrund eines Hinweises des BfV“ entdeckt. Auch Details zur Vorgehensweise der Hacker gibt es: Von den betroffenen Rechnern aus wurde versucht, Kontakt zu einer „potenziell schadhaften“ Webseite aufzunehmen. Diese Verbindung wurde zur Sicherheit blockiert.

„Mir wurde von den Verantwortlichen gesagt, dass sie unter anderem auf Serververbindungen zu einer israelischen Nachrichtenseite gestoßen seien“, sagt Beck. Auch einer ihrer Mitarbeiter habe diese Seite angesurft.

Umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen

Es ist unklar, ob der Mitarbeiter die echte Webseite besucht hat oder eine gefälschte Version, über die Schadsoftware auf seinen Computer geladen wurde. „Wir haben bei der Leitungsebene der Bundestagsverwaltung nachgefragt und dort die Information bekommen, dass es sich nicht um ein einfaches Virus handelt, sondern um einen Hackerangriff,“ bestätigt einer der von der SZ befragten Abgeordneten, der anonym bleiben will.

Die Ermittlungsmaßnahmen der Behörden zeigen, dass der Vorfall größere Dimensionen annehmen könnte: Zur gerichtlichen Auswertung wurden Abbilder der betroffenen Festplatten angefertigt, die Nutzerkonten neu aufgesetzt. Die „Analyse der Auffälligkeiten ist noch nicht abgeschlossen,“ erklärte das BSI. Technisch ausgewertet wird eine Festplatte nur dann, wenn zumindest der Verdacht besteht, dass sich auf ihr Spuren von Angreifern befinden.

Lehren aus erstem Angriff 2015

Es wäre bereits der zweite große Hackerangriff auf den Bundestag. Bereits im Mai 2015 gelang es einer mutmaßlich russischen Hackergruppe, an 16 Gigabyte an Daten zu gelangen. Erst dadurch kam es zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen.

Seither greift auch der Bundestag auf Listen zurück, die das BSI erstellt und über die ein Zugang zu schadhaften Webseiten blockiert wird. Wenn also Schadsoftware, die sich auf Rechnern der Abgeordneten befindet, die Verbindung zu einer „potenziell schadhaften“ Webseite aufbauen will, wird diese Verbindung geblockt.

Grüne Beck immer wieder im Hacker-Visier

Becks Büro war bereits im Jahr 2014 Opfer eines Hackerangriffs, von dem sie nach eigenen Angaben erst zwei Jahre später erfuhr. Mutmaßlicher Urheber damals: Die Hackergruppe APT29 - eine russische Gruppierung, die offenbar in Staatsauftrag handelt.

Beck kritisiert immer wieder Russlands Menschenrechtspolitik und steht in Kontakt mit russischen Dissidenten. Im Fall des neuen Angriffs geht sie jedoch nicht davon aus, dass der russische Staat etwas damit zu tun hat. Denn er traf schließlich auch andere Abgeordnete.

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