t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikDeutschland

Über hundert Dschihadisten-Kinder könnten zurückkommen


Dschihadismus-Bericht
Über Hundert Minderjährige könnten zurückkommen

Von afp
08.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Die Bundesregierung rechnet mit der Rückkehr hundert Kinder von ausgereisten Dschihadisten: Die meisten Kinder könnten noch im Kleidkind-Alter sein.Vergrößern des BildesDie Bundesregierung rechnet mit der Rückkehr hundert Kinder von ausgereisten Dschihadisten: Die meisten Kinder könnten noch im Kleidkind-Alter sein. (Quelle: Christian Charisius/dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die Bundesregierung rechnet damit, dass über Hundert Kinder von ausgereisten Dschihadisten nach Deutschland kommen könnten. Oftmals dürfte es sich um Kleinkinder handeln.

Die Bundesregierung verfüge "derzeit über Informationen, die eine niedrige dreistellige Anzahl von Minderjährigen erwarten lassen, wobei der Großteil im Baby- beziehungsweise Kleinkindalter sein dürfte", berichtet "Die Welt" unter Berufung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion. Wie stark die Kinder radikalisiert seien, gilt demnach als unklar.

Laut "Welt" sind einige der Kinder in den Kriegsgebieten geboren, andere seien von ihren Eltern bei der Ausreise aus Deutschland mitgenommen worden. In jedem Fall steht den Kindern die deutsche Staatsangehörigkeit zu, wenn ihre Eltern diese besitzen.

Insgesamt handelt es sich bei der Anzahl der zu erwartenden Kinder um eine grobe Schätzung, so der Bericht. Denn wenn die Kinder zum Zeitpunkt ihrer Ausreise aus Deutschland jünger als 14 Jahre waren, dürfen die Sicherheitsbehörden ihre Daten nicht speichern.

Dem Bericht zufolge gibt es deswegen keine Statistik, die die Ausreise dieser Minderjährigen erfassen könnte. Ähnlich ist die Informationslage zu den deutschen Kindern, die in den Kriegsgebieten auf die Welt kamen. Auch ihre Anzahl kann die Bundesregierung nur grob schätzen.

Grüne fordern mehr Informationen

Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic kritisierte diese Angaben laut "Welt" als unzureichend: "Die Bundesregierung rechnet mit mehr als Hundert minderjährigen Angehörigen von IS-Fahrern aus Deutschland in den Kriegsgebieten, beruft sich dabei aber nur auf vage Informationen, ohne sich selber eine Faktenbasis zu schaffen." Dabei seien "dringend fundierte Erkenntnisse zu den Minderjährigen" nötig, damit die Reintegration in die Gesellschaft gelingen könne.

Zwar gibt es laut Bericht bereits seit 2012 Beratungsangebote für Angehörige von Ausgereisten, zu denen auch die Kinder von Rückkehrern zählen. Zudem standen dem Familienministerium für das Jahr 2017 mehr als 100 Millionen Euro für Projekte zur Extremismusprävention zur Verfügung.

Doch das ist der Grünen-Innenexpertin nicht genug. Mihalic forderte dem Bericht zufolge ein "bundesweites Präventionsnetzwerk". Radikalisierung müsse "bekämpft" werden, "bevor sie sich in konkreten Anschlägen entlädt", warnte die Grünen-Politikerin.

Immer weniger Menschen fahren in die Kriegsgebiete

Laut Bundesregierung sollen in den vergangenen Jahren rund 960 Islamisten aus Deutschland in die Kriegsgebiete in Syrien und im Irak ausgereist sein, so "Die Welt". Zuletzt sei die Zahl deutlich zurückgegangen, was auf die militärischen Niederlagen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückzuführen sei.

Während demnach 2014 noch rund 310 Menschen in die Kriegsgebiete ausreisten, waren es im Jahr 2017 bis Ende November nur noch etwa 70. Dem Bericht zufolge weiß die Bundesregierung von etwa einem Drittel der Ausgereisten, dass sie wieder zurück in Deutschland sind. Zudem gäbe es Hinweise, dass 150 Ausgereiste in den Kriegsgebieten ums Leben gekommen seien.

Quellen:
- AFP
- Bericht auf Welt.de

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website