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Spuren des Mords in Berlin führen zum russischen Geheimdienst


Kopfschuss in Moabit
Spuren des Mordes in Berlin führen zum russischen Geheimdienst

Von t-online, jmt

30.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Tatort in Berlin-Moabit: Der Mord könnte ein politisches Attentat gewesen sein.Vergrößern des BildesTatort in Berlin-Moabit: Der Mord könnte ein politisches Attentat gewesen sein. (Quelle: Christoph Soeder/dpa-bilder)
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Der Verdächtige im Fall des spektakulären Mordes in Berlin-Moabit ist offenbar mit einem gefälschten russischen Pass eingereist. Die Herkunft des Dokuments gibt einen Hinweis auf die Hintergründe des Verbrechens.

Im Fall des in Berlin ermordeten Georgiers Zelimkhan K. gibt es Hinweise auf eine mögliche Beteiligung russischer Geheimdienste. Recherchen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" mit den Investigativnetzwerken "Bellingcat" und "The Insider" sollen belegen, dass der Tatverdächtige mit einer falschen Identität einreiste. Das lege eine Verwicklung russischer Sicherheitsdienste nahe.

Die verdächtige Passnummer

Zum einen führt den Recherchen zufolge die Reisepassnummer des Verdächtigen zu einer Einheit im Moskauer Innenministerium, die in der Vergangenheit bereits Dokumente für den Militärgeheimdienst GRU ausgestellt hat. Zum anderen sei die Ausreise mit einem solchen Dokument nicht ohne Mitwirkung der Behörden möglich. Der Mann war laut der Recherchen per Flug von Moskau nach Paris in die EU eingereist.

Dabei hätten die falschen Angaben am Moskauer Flughafen auffallen müssen, da sie routinemäßig mit dem nationalen russischen Passregister abgeglichen werden. Im nationalen russischen Passregister sei jedoch niemand unter den angegebenen Personalien gemeldet, berichtet der "Spiegel". Entweder habe das Personal also Anweisung gehabt, den Mann trotzdem passieren zu lassen – oder seine Daten seien nachträglich aus der Datenbank gelöscht worden. Beides spreche für eine Beteiligung eines russischen Geheimdienstes.

In keiner Datenbank zu finden

Laut des Visas, das im französischen Konsulat in Moskau ausgestellt worden sei, wolle der Mann mit dem Namen "Vadim Andreevich Sokolov" 49 Jahre alt und im sibirischen Irkutsk geboren worden sein. In ganz Russland finde sich weder in der Passdatenbank noch im Führerscheinregister ein Eintrag, der mit diesen Angaben übereinstimme. Auch sein angeblicher Wohnsitz in St. Petersburg sei falsch angegeben. In dem in seinem Visumsantrag angegeben Pariser Hotel will ihn der Rezeptionist nie gesehen haben.


Das für seine umfangreichen Recherchen zum russischen Geheimdienst bekannte Portal "Bellingcat" mutmaßt, möglicherweise handele es sich bei dem Verdächtigen nicht um einen hauptamtlichen Mitarbeiter eines Dienstes, sondern um einen eigens für die Operation angeworbenen Auftragskiller. Dafür sprächen auch auffällige Tätowierungen des Mannes, die Mitarbeitern der Dienste üblicherweise verboten seien.

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