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Mord im Berliner Tiergarten: Verdächtiger offenbar selbst in Lebensgefahr


Mord im Kleinen Tiergarten
Bericht: Auftragsmörder jetzt selbst in Lebensgefahr

Von dpa, afp, dru

Aktualisiert am 06.12.2019Lesedauer: 2 Min.
Der Verdächtige, "Vadim S.": Immer mehr Beweise sollen eine Verwicklung der russischen Geheimdienste beweisen.Vergrößern des BildesDer Verdächtige, "Vadim S.": Immer mehr Beweise sollen eine Verwicklung der russischen Geheimdienste beweisen. (Quelle: Reuters/Polizei Berlin)
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In Berlin sitzt ein mutmaßlicher Auftragsmörder in U-Haft, der im Sommer einen Georgier erschossen haben soll. Angeblich ist der Mann nun selbst in Lebensgefahr – weil er für Moskau gefährlich sein könnte.

Der mutmaßliche Auftragskiller Vadim S. schwebt offenbar in Gefahr, ermordet zu werden. Wie das ARD-Hauptstadtstudio berichtet, soll der Bundesnachrichtendienst (BND) einen entsprechenden Hinweis erhalten haben. Der Mann sei deshalb vor einigen Tagen in ein Hochsicherheitsgefängnis in Berlin verlegt worden.

In dem Hinweis an den BND heißt es demnach, Moskau sorge sich, dass Vadim S. auspacken und seinen Auftraggeber preisgeben könnte. Deshalb sei damit zu rechnen, dass der mutmaßliche Mörder gezielt getötet werden könnte. Der Auftrag dafür soll von jener staatlichen Stelle in Russland gekommen sein, die auch den Mord an dem Georgier im Kleinen Tiergarten in Berlin veranlasst haben soll.

Der 40 Jahre alte Zelimkhan K. war im August in dem Park erschossen worden. Der mutmaßliche Täter, ein 49-Jähriger mit russischem Pass, wurde festgenommen und schweigt zu den Vorwürfen. Wegen des Verdachts, dass staatliche Stellen in Russland oder in der Teilrepublik Tschetschenien den Mord in Auftrag gegeben hatten, übernahm mittlerweile die Bundesanwaltschaft den Fall. Die Bundesregierung wies zwei russische Diplomaten wegen fehlender Unterstützung bei der Aufklärung aus.

Merkel: "Leider keine aktive Hilfe von Russland"

Am Mittwoch kritisierte Kanzlerin Angela Merkel Russland in diesem Zusammenhang ungewöhnlich scharf. "In den bilateralen Beziehungen ist es natürlich schon ein Ereignis, dass wir eben von Russland leider keine aktive Hilfe bei der Aufklärung dieses Vorfalls bekommen haben", sagte sie am Rande des Nato-Gipfels in Watford.

Russland wies eine Verstrickung in den Fall zurück und drohte mit Gegenmaßnahmen. "Das ist eine absolut haltlose Spekulation", sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow. Das russische Außenministerium bezeichnete die Ausweisung seiner Botschaftsmitarbeiter als "unfreundlich und grundlos" und kündigte "eine Reihe von Vergeltungsmaßnahmen" an, die nach Worten von Außenminister Sergej Lawrow nicht lange auf sich warten lassen würden.

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) rief Russland im "Spiegel" mit Nachdruck zur Zusammenarbeit bei den Ermittlungen auf. "Die Ausweisungen sehen wir als sehr eindringliches Signal an die russische Seite, uns unverzüglich bei der Klärung der Identität und der Hintergründe zu der Person des mutmaßlichen Täters umfassend zu unterstützen", sagte er dem Nachrichtenmagazin. "Vor dem Hintergrund der monatelang fehlenden Unterstützung habe ich absolut kein Verständnis dafür, dass Russland empört ist oder sogar über Gegenmaßnahmen nachdenkt."


Der Mord und die Ermittlungen in dem Fall dürften am kommenden Montag auch Thema eines Treffens von Kanzlerin Merkel mit Russlands Präsident Wladimir Putin sein. Beide wollen unmittelbar vor dem Ukraine-Gipfel in Paris zu einem Einzelgespräch zusammenkommen. Merkel hatte die Hoffnung geäußert, dass der Mordfall nicht zur Belastung für das Gipfeltreffen wird.

Verwendete Quellen
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