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Coronavirus: Medizinethiker richtet Brandbrief an Querdenker und Impfgegner


"Beatmungsgerät anderen überlassen"
Medizinethiker richtet Brandbrief an Impfgegner


Aktualisiert am 19.12.2020Lesedauer: 2 Min.
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Covid-19-Patient auf einer Thüringer Intensivstation: "Die werden Ihnen was husten."Vergrößern des Bildes
Covid-19-Patient auf einer Thüringer Intensivstation: "Die werden Ihnen was husten." (Quelle: Bodo Schackow/dpa)

Wolfram Henn ist Mitglied des Ethikrats. In einem Brief übt der Medizinprofessor scharfe Kritik an "Querdenkern und Impfgegnern" – und empfiehlt ihnen, "mal ins nächste Krankenhaus zu gehen".

Mit einem drastischen Aufruf hat sich ein Mitglied des Ethikrats an Impfverweigerer gewandt: "Wer partout das Impfen verweigern will, der sollte, bitte schön, auch ständig ein Dokument bei sich tragen mit der Aufschrift: ,Ich will nicht geimpft werden! Ich will den Schutz vor der Krankheit anderen überlassen! Ich will, wenn ich krank werde, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät anderen überlassen'", heißt es in einem Brief des Humangenetikers Wolfram Henn, den "Bild" veröffentlicht hat.

In dem Brief verteidigt der Medizinprofessor der Uni Saarland auch die schnelle Entwicklung von Impfstoffen gegen das Coronavirus. Es sei verständlich, dass viele Menschen skeptisch sind und Fragen haben, so Henn. "Aber: Bitte stellen Sie diese Fragen an Menschen, die sich wirklich auskennen", schreibt er. "Forscher weltweit haben mit riesigem Aufwand das Tempo erhöht, aber nicht auf Kosten der Sicherheit." Zudem werde es "binnen Monaten auch Corona-Impfstoffe klassischer Bauart geben, wie sie seit Jahrzehnten milliardenfach gegen Grippe oder Hepatitis bewährt sind".

"Die werden Ihnen was husten"

Explizit wendet sich Henn an "Querdenker und Impfgegner": "Diesen Panikmachern empfehle ich dringend, mal ins nächste Krankenhaus zu gehen und ihre Verschwörungstheorien den Ärzten und Pflegern zu präsentieren, die gerade völlig ausgepowert von der überfüllten Intensivstation kommen. Die werden Ihnen was husten."

Wer dennoch entscheide, "das Impfen lieber ,den anderen‘ zu überlassen, muss sich vor keiner Behörde verantworten", so Henn weiter. "Aber er soll sich bitte auch vor dem Kneipier an der Ecke erklären, der die Lockdowns endlich hinter sich lassen will. Oder den Eltern, deren Kinder zu Hause bleiben müssen. Oder Kurzarbeitern und Arbeitslosen."

Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage wollen sich 47 Prozent der Deutschen so schnell wie möglich gegen das Coronavirus impfen lassen. 40 Prozent der Befragten wollen dagegen lieber erst abwarten, 11 Prozent lehnen die Impfung demnach ab. Die Befragung im Auftrag von RTL und n-tv fand am 15. Und 16. Dezember statt. Eine Woche zuvor hatten sich lediglich 43 Prozent für eine rasche Impfung ausgesprochen.

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