Karl Lauterbach warnt vor dritter Corona-Welle
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Die Corona-Mutationen breiten sich in Deutschland aus. FΓΌr Lockerungen sieht SPD-Politiker Karl Lauterbach deshalb kaum Spielraum β mit einer wichtigen Ausnahme.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich vor der Bund-LΓ€nder-Runde am Mittwoch weitgehend gegen Lockerungen aus und warnt vor einer dritten Corona-Welle. "Erwartungen an Lockerungen wird diese MinisterprΓ€sidenten-Konferenz aus meiner Sicht nicht erfΓΌllen kΓΆnnen", sagte Lauterbach t-online. Die englische und die sΓΌdafrikanische Variante des Coronavirus begΓ€nnen, sich in Deutschland immer schneller auszubreiten, sagte er. "Dieser Prozess muss unbedingt gestoppt werden, sonst wΓΌrde im MΓ€rz eine dritte Welle beginnen."
Lauterbach begrΓΌndete seine Vorsicht auch mit neuen Erkenntnissen ΓΌber die Wirksamkeit der Impfstoffe. "Da wir insbesondere gegen die afrikanische Variante nicht ausreichend gut impfen kΓΆnnen, muss man die Erwartungen auf Lockerungen jetzt entsprechend dΓ€mpfen", sagte Lauterbach.
In SΓΌdafrika ist der geplante Impfstart mit dem Astrazeneca-Impfstoff wegen Zweifeln an der Wirksamkeit bei der sΓΌdafrikanischen Mutation gestoppt worden. Eine Studie der sΓΌdafrikanischen UniversitΓ€t Witwatersrand und der UniversitΓ€t Oxford zeigte nur einen minimalen Schutz gegen eine milde oder moderate Infektion mit dieser Variante bei jΓΌngeren Menschen.
FΓΌr eine Ausnahme bei den Lockerungen zeigte sich Lauterbach aber offen. "Allenfalls im Bereich der Kitas und der Grundschulen kΓΆnnte man VerΓ€nderungen vornehmen", sagte der SPD-Politiker, forderte jedoch zugleich Sicherheitsvorkehrungen: "In der Grundschule wΓ€re ein Konzept von Wechselunterricht mit Antigen-Tests fΓΌr die SchΓΌler und vorgezogener Impfung der LehrkrΓ€fte denkbar."
Die Bundesregierung warnt
Auch die Bundesregierung mahnt zur Vorsicht. Es gebe ein "gemischtes Bild aus Erfolg und Risiko", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert mit Blick auf die Mutationen. "Wir kΓΆnnen Erfolge auch wieder zunichte machen, wenn es nicht gelingt, die Infektionen in Deutschland nach unten zu drΓΌcken."
Es mΓΌsse das Ziel sein, sagte Seibert, "die Zahl der Neuinfektionen weiter zu senken, um gute Perspektiven fΓΌr ΓffnungsmaΓnahmen und die Aufhebung von BeschrΓ€nkungen zu bekommen". Und dann mΓΌsste "die Γffnung der Kitas und Grundschulen Vorrang vor vielem anderen haben".
Am Mittwoch entscheiden die Bundesregierung unter FΓΌhrung der Bundeskanzlerin Angela Merkel und die MinisterprΓ€sidenten ΓΌber das weitere Vorgehen in der Corona-Krise.
- Eigene Recherchen