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Omikron-Variante: Reiserückkehrer in Frankfurt wohl mit Omikron-Mutante infiziert


Reiserückkehrer in Frankfurt wohl mit Omikron-Mutante infiziert

Von afp, dpa, reuters, lw

Aktualisiert am 29.11.2021Lesedauer: 3 Min.
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Virus an Bord: So gelangt die potenziell gefährliche Corona-Variante derzeit nach Europa. (Quelle: reuters)
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Die Omikron-Variante, die weltweit Besorgnis auslöst, ist offenbar in Deutschland angekommen. Gesundheitsexperte Lauterbach mahnt: kein Grund zur Panik. Ein Länderchef fordert derweil rasches Handeln.

Angesichts einer neuen im südlichen Afrika entdeckten Coronavirus-Variante wächst die Beunruhigung in Deutschland. Am Samstagvormittag machte Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) einen Omikron-Verdachtsfall bekannt. Bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika wurden demnach mehrere für diese Variante typische Mutationen gefunden. "Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert. Die vollständige Sequenzierung steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus", twitterte Klose. Das Frankfurter Gesundheitsamt erwartet das Ergebnis der vollständigen Sequenzierung am Montag.

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Die Person sei am 21. November aus Südafrika über den Frankfurter Airport ins Land gekommen, teilte das hessische Sozialministerium am Samstag in Wiesbaden mit. Im Laufe der Woche habe die Person Symptome entwickelt und sich daraufhin testen lassen. Anschließend sei sie häuslich isoliert worden. Zum Zeitpunkt der Ankunft sei Südafrika weder als Hochrisiko- noch als Virusvariantengebiet eingestuft gewesen. Nach Angaben des Ministeriums in Wiesbaden war die Person vollständig geimpft.

"Bitte schützen Sie sich und Ihre Mitmenschen. Wenn Sie in der letzten Woche aus dem südlichen Afrika zurückgekehrt sind, schränken Sie Ihre Kontakte ein und lassen Sie sich testen!", teilte Klose mit. Auch zwei Reiserückkehrer aus Kapstadt, die am Mittwoch in München landeten, wurden mittlerweile positiv getestet. Es wird derzeit überprüft, ob es sich dabei um die neue Variante handelt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Lauterbach: "Kein Grund zur Panik"

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gab auf Twitter Entwarnung: "Schlechte Nachricht, aber kein Grund zur Panik. Auch Durchbruchsinfektionen in Südafrika betrafen meist Geimpfte, deren Impfung sechs Monate zurücklag", so der Politiker. "Ich sehe es wie Christian Drosten: Die Impfungen werden Schutz vor schwerer Krankheit auch bei Omikron bieten. Booster schützt wahrscheinlich voll", so Lauterbach weiter.

Auch der Charité-Immunologe Leif Erik Sander zeigte sich optimistisch, dass die bisherigen Corona-Impfstoffe auch gegen die Omikron-Variante wirken. Zwar könne man dies noch nicht abschließend sagen, weil dies noch erforscht werden müsse. Aber er sei optimistisch, dass man bei dieser Variante "nicht bei Null" anfangen müsse.

"Stunde Null in der Pandemiebekämpfung"

Angesichts des Omikron-Verdachtsfalls in Deutschland sprach sich der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) eindringlich für eine schnelle Ministerpräsidentenkonferenz aus. Man stehe erneut vor einer "Stunde Null in der Pandemiebekämpfung", sagte Hans nach einer Mitteilung der Staatskanzlei in Saarbrücken vom Samstag. "Eine nationale Notlage erfordert den Schulterschluss aller Länder, sowie alter und neuer Bundesregierung."

Es brauche rasch bundeseinheitliche Maßnahmen zur Eindämmung, Engpässe bei der Bereitstellung von Impfstoff müssten mit aller Macht beseitigt werden, sagte Hans – "damit jetzt der Impfturbo gezündet werden kann, von der Arztpraxis bis zu den Impfzentren". Auch Zahnärzte, Veterinäre und Apotheken müssten in die Impfkampagne einbezogen werden. "Es braucht eine Omikron-MPK mit geschäftsführender und neuer Bundesregierung – jeder Tag zählt", sagte Hans.

Auch der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU), forderte eine vorgezogene Ministerpräsidentenkonferenz. Er plädierte dafür, die neuen Forderungen der Wissenschaftsakademie Leopoldina schnell in der Runde zu beraten. Die Nationale Akademie der Wissenschaften hatte sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen und weitere Maßnahmen gefordert. Mehr dazu lesen Sie hier.

WHO stuft Variante als "besorgniserregend" ein

Die Entdeckung der neuen Coronavirus-Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 war am Donnerstag in Südafrika bekannt gegeben worden. Nach Angaben südafrikanischer Wissenschaftler könnte die Variante wegen der ungewöhnlich vielen Mutationen noch ansteckender als die derzeit grassierende Delta-Variante sein und die Impfstoffe weniger wirksam machen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die nach dem griechischen Buchstaben Omikron benannte Variante als "besorgniserregend" ein. Die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC hält das Risiko einer Ausbreitung in der EU für "hoch bis sehr hoch".

Noch ist unklar, wie die Covid-19-Erkrankung im Falle einer Infektion mit der neuen Variante verläuft und ob die Gesundheitsgefahr größer ist als bei anderen Varianten. Nach den Worten eines WHO-Sprechers wird es "einige Wochen" dauern, bis Wissenschaftler die Folgen verstehen können.

Verwendete Quellen
  • Twitter
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters
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