Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Sicherheitsexpertin entlarvt Tarnbehörde in Berlin

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 25.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) in Köln: Offenbar befinden sich getarnte Dienststellen in Berlin und Köln.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) in Köln: Offenbar befinden sich getarnte Dienststellen in Berlin und Köln. (Quelle: C. Hardt/Future Image/imago-images-bilder)
Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo
Schlagzeilen
AlleAlle anzeigen

Symbolbild für einen TextJamaika-Koalition in Kiel ist vom TischSymbolbild für einen TextBundestag winkt LNG-Gesetz durchSymbolbild für einen TextEd Sheeran ist überraschend Vater gewordenSymbolbild für einen TextLufthansa-Ticket für 24.000 DollarSymbolbild für einen TextPlatzsturm bei Everton-SpielSymbolbild für einen TextEx-Bundesligatrainer muss bangenSymbolbild für einen TextImmer mehr Affenpocken-Fälle weltweitSymbolbild für einen TextRihannas Baby ist daSymbolbild für einen TextKomponist Vangelis ist totSymbolbild für einen Text400 Reisende in Hitze-ICE gefangenSymbolbild für einen Watson TeaserRTL-Moderatorin zeigt sich oben ohne

Die Sicherheitsexpertin und Aktivistin Lilith Wittmann ist auf eine dubiose Behörde gestoßen: den "Bundesservice Telekommunikation". Nun weist sie eine Verbindung zum Verfassungsschutz nach.

Am Anfang stand eine überraschende Entdeckung im Verzeichnis der Bundesbehörden, am Ende steht für die IT-Sicherheitsexpertin und Aktivistin Lilith Wittmann die Feststellung: Das Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln betreibt eine Tarnbehörde in Berlin. Über ihre Recherche berichtet sie in einem aktuellen Blogbeitrag. Unter anderem kam sie dem Nachrichtendienst demnach mithilfe eines Peilsenders auf die Schliche.

Dem Nachrichtendienst auf der Spur

Im Interview mit t-online hatte sie bereits über zahlreiche Verdachtsmomente zum ominösen "Bundesservice Telekommunikation" gesprochen: Die angebliche Behörde war Experten bis dato völlig unbekannt, sie verfügte über kein E-Mail-Postfach, kein Amtsschild am Briefkasten, keine konkrete Zuständigkeit und kein Budget. In eine Anfrage zu ihr wurde die Geheimschutzbeauftragte des Bundesverwaltungsamts eingeschaltet. Schließlich verschwand der Eintrag im Behördenverzeichnis stillschweigend.

Bislang vermutete Wittmann bereits den Verfassungsschutz dahinter – unter anderem, weil der für das Amt zuständige Staatssekretär eine Parlamentarische Anfrage beantwortete. Nun sieht sie ihre Vermutung bestätigt und legt eine beeindruckende Recherche vor, die mehrere Methoden kombiniert: Anfragen, Vor-Ort-Besuch, digitale Spurenauswertung und eine mit Peilsender ausgerüstete Postsendung.

Peilsender per Post verschickt

Dafür verfolgte sie zunächst zusammenhängende IP-Adressen zum Bundesinnenministerium und zum Verfassungsschutz zurück. Diese führten Wittmann zu zwei angeblichen Standorten des Ministeriums in Berlin und Köln, wo das Ministerium tatsächlich gar keine Standorte unterhält, in direkter Nähe aber der Verfassungsschutz. Die E-Mail-Adressen verweisen auf Referate im Ministerium, die nicht existieren. Bei telefonischen Anfragen hätten Mitarbeiter konkrete Auskünfte über Zuständigkeit, Liegenschaft oder Geschäftsbereich verweigert.

ANZEIGEN
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Meistgelesen
Könnte die Nato Erdoğan einfach rauswerfen?
Recep Tayyip Erdoğan: Der türkische Präsident blockiert den Nato-Beitritt von Schweden und Finnland.


Den letzten Beweis tritt Wittmann mithilfe eines sogenannten "Airtags" an, eines Ortungsgeräts von Apple – eines frei verkäuflichen Peilsenders also. Nach eigenen Angaben und mit Fotos dokumentiert versteckte sie ihn in einer Postsendung und schickte ihn an ein angegebenes Postfach. Das Ergebnis: Er landete beim Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln.

Weitere Artikel

Sind Abgeordnete unter den Verdächtigen?
Geheimnisverrat im Bundestag – Staatsanwaltschaft eingeschaltet
Sitzung im Bundestag: Die Verwaltung hat 19 Verstöße gegen den Geheimschutz an Ermittler übergeben.

Geheimdienst aufgeflogen?
"Mit der Behörde stimmt etwas nicht"
Das Bundesamt für Verfassungsschutz: Unterhält der Nachrichtendienst eine getarnte Dienststelle?

Prestige-Projekt des Geheimdienstes
BND hat Probleme mit Spionage-Satelliten
Die Illustration des Herstellers OHB: So könnten die BND-Satelliten möglicherweise aussehen.


Sprecher des Bundesministeriums haben derweil in der Bundespressekonferenz mehrfach dementiert, dass es sich beim "Bundesservice Telekommunikation" um eine "Behörde" im Zuständigkeitsbereich des Innenministeriums oder der Bundesregierung handelt. Zur Vermutung, es handele sich um eine Tarnorganisation eines Nachrichtendienstes, nahmen sie keine Stellung.

Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingANZEIGEN

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
  • Jannik Meyer
Von Jannik Meyer
Aktuelles zu den Parteien
Alternative für DeutschlandBündnis 90/Die GrünenCDUDie LinkeFDPSPD

Politik international




t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online folgen
FacebookTwitterInstagram

Das Unternehmen
Ströer Digital PublishingJobs & KarrierePresseWerbenKontaktImpressumDatenschutzhinweiseDatenschutzhinweise (PUR)Jugendschutz



Telekom
Telekom Produkte & Services
KundencenterFreemailSicherheitspaketVertragsverlängerung FestnetzVertragsverlängerung MobilfunkHilfeFrag Magenta


TelekomCo2 Neutrale Website